[TdW 1] Ist der Euro noch zu retten?

Da ich sTEk die Idee höchstpersönlich geklaut habe, nehme ich mir einfach mal das Recht heraus, das erste Thema vorzugeben: Ist der Euro noch zu retten? Und sollte der Euro überhaupt gerettet werden?
 
Nur wenn irgend jemand die Reissleine zieht, Fall- und Rettungsschirme gehen
nämlich nicht von alleine auf. ;)

Gruss
 
Jaein.
Der Begriff des Euro wird gerettet werden. Ich denke die da oben werden alles daran setzen, dass es nach außen wie nach innen so aussieht, als sei der Euro gerettet. Das werden sie müssen, um das letzte Bisschen Vertrauen in die eigene Wirtschaftsmacht zu erhalten. Vertrauen ist alles.

Allerdings wird der Euro um eine "Reform" (also Neuschaffung, quasi Euro 2.0) nicht herumkommen. Ganz einfach deshalb, weil alle Staaten, die den Euro benutzen, bis zum Hals verschuldet sind. Damit hat der Euro einen negativen Wert, besteht also nur noch aus Schulden. Um diese Schulden abzubauen müsste ausländische Währung reinkommen, also Schulden müssten gekauft werden. Da aber niemand mehr ernsthaft damit rechnet, dass der Euro in seiner jetzigen Form jemals wieder "positiv" werden wird, wird das nicht passieren.
Ich vermute (natürlich alles Spekulation) dass mit der Neuschaffung des Euro alle Schulden in Euro 1.0 nichtig werden, ein Schuldenschnitt quasi, nur dass es sich die nichteuropäischen Länder nicht lange werden leisten können, die Handelsbeziehungen in der neuen Form aufrecht zu erhalten. Eventuell, da die USA ja genau so verschuldet sind, wird man die Möglichkeit am Schopf ergreifen und eine neue, Euro-amerikanische Währung zu schaffen, sodass allen beteiligten Staaten die Handelsbeschränkungen untereinander genommen sind.
Das ganze muss auch nicht auf einen Schlag passieren, das würde vermutlich eh nicht funktionieren. Wahrscheinlich wird dieser Prozess schleichend eintreten, in der Form, dass sich alle verschuldeten Währungen ihre Schulden gegenseitig gutschreiben.

Sicher ist, dass der Euro und damit auch alle anderen hochverschuldeten Währungen in ihrer jetzigen Form nicht bestehen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,

"Ist der Euro noch zu retten?" <- ich glaube diese Frage stellen sich zur Zeit viele Köpfe. So gehen viele "Rettungspackete" durch die Zeitungen, wobei die Meisten recht trotzig zurecht gestutzt werden. Warum? Zum einen, weil solche Vorschläge von Leuten kommen, die teils öffentlich gegen den Euro wetten. Zum anderen, weil niemand mehr wirkliches Vertrauen in diejenigen setzt, die uns diesen Mist eingebrockt haben.
Momentan geistert der Begriff "Eurobonds" durch die Pressen und viele wissen nicht so recht, was das ist. Prinzipiell kann man sagen: Wir (die noch reichen Staaten der EU) leihen uns billig Geld und geben es an die "Wackel"-Staaten weiter, damit diese mit dem Geld wirtschaften können. Was stört mich daran? Niemand weiß, ob es sich in Griechendland, Portugal, etc. nicht um ein Fass ohne Boden handelt. Wir als Staat stecken massiv Geld in die Länder und Banken ziehen das Geld wieder schneller aus dem Wirtschaftskreislauf als Merkel "ähm" sagen kann...

Das jetzt erstmal konkret zum Euro. Was für mich noch viel gewichtiger ist, und auch meiner Meinung nach bei dieser Frage mitschwingt ist, ob wir unser momentanes Finanzsystem in dieser Form halten können. Unsere Politiker in allen Ehren, jedoch bekämpfen wir z.Z. nur die Symptome und nicht die Wurzel der Probleme - wir sind ein Teil der Macht, die stets Gutes will und stets Böses schafft.
Für mich ist diese Wurzel die Bank. Es spielt beim Poker auch nicht der Croupier mit. Wie kann es also sein, dass ein systemrelevantes Organ, wenn nicht sogar ein Prägendes, sich selbst in den Kreislauf begibt und durch dessen massive Macht sich selbst bereichert? Für mich sind die einzigen Sieger die Banken, alle anderen haben Schulden.
Genau diese Fakt, bzw. das überhebliche Auftreten mancher Banker, hat dazu geführt, dass viele Menschen kein Vertrauen mehr in unser System haben - zu Recht. Und sobald eben Jenes versiegt, versiegt im gleichen Maße das System.

Um nun wieder den Kreis zum Euro zu schließen: Die derzeitigen Lösungsvorschläge haben alles eines zu Grunde: Schulden mit neuen Schulden zu bezahlen. Da das nun recht kurzsichtig ist und die Schulden nicht direkt gedeckt werden, halte ich den Euro auf längerer Sicht in dieser Form nicht mehr haltbar. Eine Frage, die sich dadurch ergibt: Halten wir als Europäer zusammen oder schreien wir in die weite Welt "Rette sich wer kann!"

Zum Gruße,

Scutus
 
Zuletzt bearbeitet:
"Wird der Euro diese Krise überstehen?" "Ja" "Wird der Euro das nächste Jahrzehnt überleben?" "Ja"
(heute-show vom 2.12.11)
 
Der Euro wird "gerettet" und zwar aus dem simplen Grund weil er gerettet werden MUSS. Die Frage ist eigentlich obsolet.

Wichtiger ist die Frage wer noch mitmachen darf und was der ganze Spass kostet und wer am Ende die Rechnung bekommt.

Und auch das ist von meinem Standpunkt aus auch nicht weiter schwer zu beantworten.

Eine Möglichkeit: Mitmachen werden alle, wenn alle die bisher mitmachen bereit sind die Zeche zu zahlen. Das ist eine Lösung.

Für wahrscheinlicher halte ich jedoch, das nur die mitmachen werden, von denen man ausgeht, das sie langfristig auch selbst überleben können.

Wer die Zeche zahlt ist auch einfach: Diejenigen die Geld haben. Also die eher potenten EU Staaten, wie zB Deutschland und damit die Bürger die darin leben. Steuererhöhungen an allen denkbaren Ecken machens möglich.

Alles andere sind Details, die solange debattiert werden bis die Lenker den Arsch in der Hose haben uns reinen Wein einzuschenken: Nämlich das es für die Bürger dieser Staaten eine teure angelegenheit wird.

Aber bis es soweit ist werden noch einige Talkshows über die Mattscheibe flattern, einige Bücher verkauft werden, der Sachwert- und Immobilienmarkt boomt noch eine Weile und minderbegabte Spiegel-Autoren werden weiterhin ihren halbgaren Stuss verbreiten und ebenso minderbegabte Parteien werden die Gunst der Stunde nutzen und die Leute mit "sozialer Gerechtigkeit" ködern.

Whatever. Ich baue mein Nest um die Sache so gut es geht auszusitzen :)
 
Der Euro wird "gerettet" und zwar aus dem simplen Grund weil er gerettet werden MUSS.

aha, und warum genau? Mit einer Tautologie kommen wir da nicht sehr viel weiter...

Wichtiger ist die Frage wer noch mitmachen darf und was der ganze Spass kostet und wer am Ende die Rechnung bekommt.

Und auch das ist von meinem Standpunkt aus auch nicht weiter schwer zu beantworten.

Eine Möglichkeit: Mitmachen werden alle, wenn alle die bisher mitmachen bereit sind die Zeche zu zahlen. Das ist eine Lösung.

Für wahrscheinlicher halte ich jedoch, das nur die mitmachen werden, von denen man ausgeht, das sie langfristig auch selbst überleben können.

Wer die Zeche zahlt ist auch einfach: Diejenigen die Geld haben. Also die eher potenten EU Staaten, wie zB Deutschland und damit die Bürger die darin leben. Steuererhöhungen an allen denkbaren Ecken machens möglich.

Um ehrlich zu sein: Seit wann hat Deutschland Geld? Und welcher Staat in der EU hat wirklich die Finanzmittel um eine solche Schuldenlast innerhalb eines mittleren Zeitraums zu tragen? Genau das ist doch das Problem: Niemand hat Geld.

Ein weiteres Problem, was du hier gekonnt weggelassen hast: Einer Wirtschaft kann es massive Probleme bereiten, wenn die Landeswährung zu stark ist. Dafür gibt es momentan nur zwei mögliche Ansätze: Keinen Euro, oder massive Finanzspritzen für wirtschaftlich schwache Länder (bzw. Hoheit der Finanzpolitik in Brüssel).

Alles andere sind Details, die solange debattiert werden bis die Lenker den Arsch in der Hose haben uns reinen Wein einzuschenken: Nämlich das es für die Bürger dieser Staaten eine teure angelegenheit wird.

Natürlich wird es für uns als Bürger teuer, warum denn auch nicht? Wir haben dem Unsinn kein Einhalt geboten, wir haben die Finanzmärkte weiter walten lassen und wir wählen die gleichen untätigen Politiker wieder. Zudem haben wir durch diese "schwächere" Währung ein ziemlich großes Stück vom Kuchen bekommen.

halbgaren Stuss verbreiten

:rolleyes:

Whatever. Ich baue mein Nest um die Sache so gut es geht auszusitzen

Tu das...wunder dich aber bitte nicht, wenn du kaum bis keine Rente mehr bekommst. Wenn deine Kinder sich fragen, wo ihr Geld hin fließt und der eigentliche Zeigefinger zu dir zeigt...

Gruß,

Scutus
 
Das ginge via Inflation einfach auf die Bürger abzuwälzen. Aber das als Rettung zu werten wird schwierig.

Genau darauf wird es hinauslaufen, wenn die EZB weiter so macht wie in den letzten Wochen:

EZB senkt Leitzinssatz trotz steigender Inflation | euronews, wirtschaft
EZB-Ratsmitglied deutet weitere Zinssenkung an - Inflation, was kümmert uns die Inflation? - Wirtschaft - sueddeutsche.de

Aber auch an einem neuen Weltwährungssystem wird bereits gebastelt:

https://www.youtube.com/watch?v=KkuPgmtTx78

Und das wird ganz sicher nicht durch einen Euro geführt. Ich denke daher, dass der Euro nicht gerettet wird. Man wird versuchen eine neue Welthandelswährung einzuführen.
 
Zitat:
Der Euro wird "gerettet" und zwar aus dem simplen Grund weil er gerettet werden MUSS.
aha, und warum genau? Mit einer Tautologie kommen wir da nicht sehr viel weiter...

Weil niemand interesse daran hat das er nicht gerettet wird.

Um ehrlich zu sein: Seit wann hat Deutschland Geld? Und welcher Staat in der EU hat wirklich die Finanzmittel um eine solche Schuldenlast innerhalb eines mittleren Zeitraums zu tragen? Genau das ist doch das Problem: Niemand hat Geld.

Ein weiteres Problem, was du hier gekonnt weggelassen hast: Einer Wirtschaft kann es massive Probleme bereiten, wenn die Landeswährung zu stark ist. Dafür gibt es momentan nur zwei mögliche Ansätze: Keinen Euro, oder massive Finanzspritzen für wirtschaftlich schwache Länder (bzw. Hoheit der Finanzpolitik in Brüssel).

Der Staat sind wir - Alle. Und was wir in diesem Staat an Geld besitzen ist sehr sehr viel. Und wenn ein Staat durch seine üblichen Erwerbsquellen, vorzugsweise Steuern, nicht mehr genug einnimmt, wird er eben diese Mechanismen ausbauen.

Dein Argument mit der Landeswährung ist bedingt korrekt. Abgesehen davon ist der Euro keine Landeswährung.

Ich sagte alles übrige sind die Details: Verhandlungen, Vertragsänderungen, Sparpläne, Steuerpolitik und Scharen von selbsternannten Experten, die jetzt dem Volk erklären wie Wirtschaft eigentlich funktioniert und das jedermann hätte sehen müssen was passiert..blablabla. Allen vorweg gehen in Deutschland Revolverblätter wie der Spiegel.

Am Ende werden diejenigen Zahlen die Geld haben und wir deutschen gehören nunmal dazu. Welche Mechanismen sich die Staatenlenker dazu ausdenken ist doch voellig unerheblich: Am Ende spart der Staat an Ausgaben und nutzt alle Möglichkeiten zur Steigerung der Einnahmen.


Zitat:
Whatever. Ich baue mein Nest um die Sache so gut es geht auszusitzen
Tu das...wunder dich aber bitte nicht, wenn du kaum bis keine Rente mehr bekommst. Wenn deine Kinder sich fragen, wo ihr Geld hin fließt und der eigentliche Zeigefinger zu dir zeigt...

Da hast du mich nicht verstanden: Ich kümmere mich selbst um meine Zukunft, so gut es geht - und verlasse mich keineswegs auf Rente und Gesundheitswesen. Ebensowenig lebe ich über meine Verhätnisse und gebe mehr aus als ich eigentlich kann.
 
Wieso sollte der Euro gerettet werden müssen?
Was hier gerettet wird sind doch wieder die Banken, Versicherungen und Grossanleger,
welche sich mal wieder verspekuliert haben.

Ich steig da mit meiner einfachen Mathematik echt nicht mehr dahinter.
Da leiht die EZB den Banken Geld für 1,25% in der Hoffnung, dass diese marode Staatsanleihen
kauft und verkauft, welche die EZB dann wieder aufkauft ;(
WTF und in der Zeit zwischen Kauf und Verkauf wird mit 20-30% gebürgt. 8)
Wenn ich auf die Bank gehe und Geld will, wird das Risiko abgeschätzt, ob ich den Kredit
auch zurückzahlen kann und entsprechend fällt der Zinssatz aus. Dasselbe gilt doch offensichtlich
auch für Staatsanleihen, dies beurteilen doch seit Jahrzehnten diese "unabhängigen" Ratingagenturen.
Also wieso wird hier wieder Steuerzahler in die Haftung genommen, wenn noch nicht einmal
irgendetwas wirklich gerettet wird, siehe Griechenland.
Griechenland wird momentan von der EU in den wirtschaftlichen Ruin getrieben.
Das vorhandene Kapital flieht ins Ausland und wird mit offenen Armen von den
Banken in Empfang genommen, der letzte Staatsbesitz, welcher sich noch einigermassen
rentabel betreiben lassen würde, kommt unter den Hammer, der gutausgebildete
Teil der jungen Griechen verlässt das Land und der Rest soll die griechische Wirtschaft
mit Einsparungen, Lohnkürzungen und Steuererhöhungen zum boomen bringen. :wall:
Dies kann nicht funktionieren!

Nebenbei fängt die EU dann auch noch an ihre Lakaien, welche zuvor noch den Bilanzfälschern
die Hand geschüttelt haben, in den Krisenstaaten als Präsidenten einzusetzen.
Ich weine Berlusconi und den griechischen "Pap-nasen" bestimmt keine Träne nach, doch
ob dies der richtige Weg ist Vertrauen in Euopa, Politik und Demokratie zu stärken,
beantworte ich für mich mit einem klaren Nein.

Ja, wir werden bezahlen müssen, denn die Meisten von uns dürften auf die ein oder andere
Art an diesem Finanzsystem finanziell beteiligt sein, doch warum sollten wir etwas retten
was nicht gerettet werden will, sondern nur Gewinne aus unseren Bemühungen generieren möchte?

BTW Wer glaubt China könnte uns retten, der sollte sich mal anschauen mit welchen
Mitteln sich dieses Land seinen angeblichen Wirtschaftsboom erkauft. Wenn dort in den
nächsten Jahren angefangen werden muss, für ihre jetzige Umwelt-, Finanz- und Sozialpolitik, den
Preis zu zahlen, dann werden wir wieder verstärkt Entwicklungshilfe leisten können.

Gruss
 
Wieso sollte der Euro gerettet werden müssen?
Was hier gerettet wird sind doch wieder die Banken, Versicherungen und Grossanleger,
welche sich mal wieder verspekuliert haben.

Weil niemand - und gerade nicht diese - ein Interesse daran hat das der Euro vor die Hunde geht.

Oder glaubt hier jemand das die Staaten in einem plötzlichen Anfall von Idealismus zu einer wie auch immer gearteten Einsicht gelangen man dürfe den Bürger nicht bestehlen und es dem Bankwesen "heimzahlen"?

Derzeit macht man uns richtig Angst - natürlich - denn das steigert für viele ja auch den Umsatz. Zufälligerweise besonders den der Versicherungen und Banken *shrug*
 
Und?
Weder der Euro noch der Euroraum lässt sich so retten.
Das einzige was sie wollen ist ihre faulen Papiere loswerden, ob diese von der EZB
gekauft werden oder in Eurobonds umgewandelt ist ihnen egal. Sie wollen genau dasselbe
abziehen was sie mit ihren faulen Immobilienkrediten gemacht haben. Sie neu verpacken
und an ein paar Dumme verkaufen. Wenn es dann möglichst weit gestreut ist und sie
ihr Kapital anderweitig untergebracht haben lässt man die Sache platzen.
Momentan bringt ihr Kapital in Europas Staatsanleihen keinen müden Cent.
Bei den einen Staaten droht der Teil- oder Totalverlust und bei den anderen werden die
Zinsen und mehr von der Inflation gefressen. Sie sitzen also auf etwas, welches weder Gewinn bringt
noch sich verkaufen lässt.
Und auf genau dieser Basis müsste man mit ihnen verhandeln und nicht auf der Basis
wir müssen den Euro um jeden Preis retten.

Gruss
 
Sie sitzen also auf etwas, welches weder Gewinn bringt
noch sich verkaufen lässt.

Alles laesst sich verkaufen. Das ist alles nur eine Frage der Verpackung ;)

Ein paar Postings vorher schrieb ich das der Rest "lediglich" Details sind.
Und genau diese Details sind es die gerade verhandelt und rumgeschoben werden: Eurobonds, neue Super-Euro-Zone, der Ausschlus weiterer Staaten oder zumindest deren Entmuendigung u.s.w.

Ich sage ja nicht das es gut oder schlecht, schlau oder dumm ... whatever ist. Ich sage lediglich das sie den Euro "retten" werden.
Und auf genau dieser Basis müsste man mit ihnen verhandeln und nicht auf der Basis wir müssen den Euro um jeden Preis retten.

Für wen spielt denn das eine Rolle? Ich glaube manchmal es spielt hauptsächlich für die Medien eine Rolle. Selbst der letzte "Crash", der so weltumspannend war, ist zumindest an mir, ohne lästige Aktien/Fonds, spurlos vorübergegangen. Es ist die Hochzeit von Hochglanzmagazinen und "Börsenexperten" die in Kloheftchen wie dem Spiegel den mahnenden Zeigefinger schwingen und mit ekelerregender Überheblichkeit auf die Fehler von Politik und Wirtschaft zeigen und sind dabei selbst Teil des Systems - wie wir selbst.

Es ist doch völlig Wurst auf welcher Grundlange es verhandelt wird und es ist ebenso völlig Wurst welche idellen Werte oder "realistische Betrachtungen" dem zugrunde gelegt werden.

Makroskopisch gesehen ist das System viel zu lukrativ für viele Mitspieler, weil es eben so herrlich viel Spielraum gibt eine Mark zu verdienen (bzw. zu bekommen). Und alle diejenigen, die am Spieltisch sitzen werden schön bitte bitte sagen, damit wieder Geld ins Spiel kommt und jeder seine Chips behalten darf. Und das zahlt am Ende jeder Bürger, der Geld hat.

Im übrigen: Ich begrüsse es sehr einen umfangreichen Rettungsschirm zu haben. Ich begrüsse es ebensosehr, das unsere EU Politiker Werkzeuge zur Krisenbekämpfung entwickeln. Denn mit welchem medialen Buschfeuer auch immer gearbeitet wird, unser Problem der Überalterung und das Verrücken der Verhältnisse in einen Zustand wo wenig Leute für Viele zahlen werden müssen - der Generationenvertrag - wird uns alsbald in eine ähnlich prikäre Lage bringen.



Griechenland wird momentan von der EU in den wirtschaftlichen Ruin getrieben. Das vorhandene Kapital flieht ins Ausland und wird mit offenen Armen von den Banken in Empfang genommen, der letzte Staatsbesitz, welcher sich noch einigermassen
rentabel betreiben lassen würde, kommt unter den Hammer, der gutausgebildete Teil der jungen Griechen verlässt das Land und der Rest soll die griechische Wirtschaft mit Einsparungen, Lohnkürzungen und Steuererhöhungen zum boomen bringen. :wall:
Dies kann nicht funktionieren!

Natürlich funktioniert das nicht. Trotzdem wäre ich an dieser Stelle vorsichtig mit Schuldzuweisungen. Die Griechen waren für den Euro nicht geeignet. Da hat man gekungelt und gemauschelt - auf allen Seiten. Ironischerweise passt die Metapher des trojanischen Pferdes auch recht gut auf die Situation Euro - Griechenland.

Also: Die retten den Euro und ich freue mich das ich lieber Wald und Acker, statt Aktien und Fonds kaufe. Das sind sind einige der Dinge die diese Arschgeigen nicht kaupttmachen können.
 
Also: Die retten den Euro und ich freue mich das ich lieber Wald und Acker, statt Aktien und Fonds kaufe. Das sind sind einige der Dinge die diese Arschgeigen nicht kaupttmachen können.

Sie retten nichts. Sie schieben den Zusammenbruch etwas auf, dass ist alles.
An deiner Stelle wäre ich mir mit dem zweiten Teil nicht so sicher.

Griechenland: Vize-Premier kann neue Grundsteuer nicht zahlen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

Immer wieder beliebt, weil man es nicht ins Ausland schaffen kann, zudem steht
doch tatsächlich ein reeler Wert dahinter.
Makroskopisch gesehen ist das System viel zu lukrativ für viele Mitspieler, weil es eben so herrlich viel Spielraum gibt eine Mark zu verdienen (bzw. zu bekommen). Und alle diejenigen, die am Spieltisch sitzen werden schön bitte bitte sagen, damit wieder Geld ins Spiel kommt und jeder seine Chips behalten darf. Und das zahlt am Ende jeder Bürger, der Geld hat.

Da irrst du wieder. Sie bringen kein neues Geld ins Spiel, sie bringen nur neue Chips
an den Pokertisch der sich Finanzmarkt nennt. Echtes Geld ist durch echte Gegenwerte
gedeckt. Ihre neuen Chips sind mit nichts gedeckt und spätestens wenn eine grössere
Anzahl aus dem Spiel aussteigen will wird der Bluff auffliegen. Den Geld welches durch
Spekulation und Zinsen generiert wird besitzt kaum bis keine Deckung.

Natürlich funktioniert das nicht. Trotzdem wäre ich an dieser Stelle vorsichtig mit Schuldzuweisungen. Die Griechen waren für den Euro nicht geeignet. Da hat man gekungelt und gemauschelt - auf allen Seiten. Ironischerweise passt die Metapher des trojanischen Pferdes auch recht gut auf die Situation Euro - Griechenland.

Ich habe keine Schuldzuweisung gemacht, ich habe lediglich festgestellt dass es nicht
möglich ist Griechenland auf diese Weise auch nur annähernd in die Lage zu bringen
zu einem ausgeglichenen Haushalt zu kommen oder gar Schulden zu bedienen.
Hätte Deutschland so auf die letzten Krisen reagiert, wären wir auch nicht "gestärkt"
in die Nächste geschlidert. ;)

Gruss
 
Das musste man nicht wieder einführen, dass war schon immer so.
Dies erklärt dir sogar jeder Banker, wenn du einen Privatkredit willst, dann musst du
nämlich diese Gegenwerte nachweisen. :wink:
Und jetzt versuch mal ihm zu erklären, dass du das Haus deines Nachbarn verkauft hast
und das Geld brauchst um es zurück zu kaufen, weil die Immobilienpreise nicht gefallen sind.

So was kannst du nur an den Finanzmärkten bringen, in der Realität kommt man dafür in den Knast. :rolleyes:

Dort muss man es wieder einführen.

Gruss
 
end4win hat gesagt.:
Das musste man nicht wieder einführen, dass war schon immer so.
Dies erklärt dir sogar jeder Banker, wenn du einen Privatkredit willst, dann musst du
nämlich diese Gegenwerte nachweisen. :wink:
Das ist falsch - die Zeiten wo Währungen z. B. durch Goldreserven vollständig gedeckt waren, sind lange vorbei. Gängige Währungen wie der Dollar oder der Euro sind Fiat Money - Geld für das es keinen materiellen Gegenwert gibt, sondern für die ein Staat bürgt und deren Wert gesetzlich geregelt wird.

Die meisten Menschen glauben das Währungen noch heute durch Goldreserven gedeckt sind, doch tatsächlich hat der Goldstandard seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts keinen Bestand mehr.

Chromatins Frage, wann das wieder eingeführt wurde, ist also absolut berechtigt und die Antwort darauf ist ganz einfach: Gar nicht.

end4win hat gesagt.:
So was kannst du nur an den Finanzmärkten bringen, in der Realität kommt man dafür in den Knast.
Willkommen im Knast der Realität...:D

Mehr dazu:
Währungsdeckung
Goldstandard
Fiatgeld
 
Das ist falsch - die Zeiten wo Währungen z. B. durch Goldreserven vollständig gedeckt waren, sind lange vorbei. Gängige Währungen wie der Dollar oder der Euro sind Fiat Money - Geld für das es keinen materiellen Gegenwert gibt, sondern für die ein Staat bürgt und deren Wert gesetzlich geregelt wird.

Das Problem ist aber nunmal, dass dies nur innerhalb des Finanz-Schattenkreislaufs gilt, aber nicht für Privatpersonen oder Firmen. Jede Privatperson und jede Firma muss Sachwerte als Sicherheit nachweisen können, wenn sie einen Kredit von einer Bank will. Eine Bank hingegen muss keine Sachwerte nachweisen um Geld zu erschaffen und das ist das eigentlich absurde an diesem System und der Hauptpunkt warum Banken überhaupt in der Lage sind Staaten und Personen regelrecht zu enteignen ohne selbst dabei ein grösseres Risiko einzugehen. Daher ist es umso verwunderlicher, dass die Menschen auf dieser Welt dieses System überhaupt in irgendeiner Form unterstützen und für mich der Hauptgrund warum ich mich frage, ob der Euro gerettet werden sollte. Einige Bundesstaaten in den USA fordern ja bereits wieder eine goldgedeckte Währung und selbst Leute wie Robert Mundell fordern sowas auch für den Euro. Ich sehe darin einen der wenigen Auswege aus dieser Währungskrise.
 
bitmuncher hat gesagt.:
Das Problem ist aber nunmal, dass dies nur innerhalb des Finanz-Schattenkreislaufs gilt, aber nicht für Privatpersonen oder Firmen. Jede Privatperson und jede Firma muss Sachwerte als Sicherheit nachweisen können, wenn sie einen Kredit von einer Bank will. Eine Bank hingegen muss keine Sachwerte nachweisen um Geld zu erschaffen und das ist das eigentlich absurde an diesem System und der Hauptpunkt warum Banken überhaupt in der Lage sind Staaten und Personen regelrecht zu enteignen ohne selbst dabei ein grösseres Risiko einzugehen.
FullACK

bitmuncher hat gesagt.:
Daher ist es umso verwunderlicher, dass die Menschen auf dieser Welt dieses System überhaupt in irgendeiner Form unterstützen[...]
Den meisten Menschen ist das vermutlich nicht einmal bewusst. Selbst gebildete Menschen denken in der Regel das unsere Währung nach dem Goldstandard gedeckt ist, von Fiat Money hat kaum jemand gehört.
In diesem Zusammenhang kann ich nur auf sTEks Signatur verweisen...;)
 
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