An diesem Wochenende kann sich das Thema der Woche eigentlich nur mit den europaweiten Anti-ACTA-Massenprotesten beschäftigen. In mehreren europäischen Staaten kam es zu Demonstrationen gegen ACTA. Allein in Deutschland gingen in mehr als 50 Städten mehrere zehntausend Menschen (Angaben schwanken zwischen 30.000 und 100.000!) auf die Straße. Für Deutschland ein unerhörter Vorgang - angeblich wurden sogar Bürger beobachtet, die den Rasen betreten haben!
Der Titel dieses Threads ist etwas reißerisch gewählt und vielleicht auch irreführend, denn afaik blieben diese Demonstrationen absolut friedlich. Doch das revolutionäre an diesem Protest ist, meiner Meinung nach, das in einem internationalen Konsens Menschen auf die Straße gehen und für das gleiche Ziel demonstrieren. Und diesmal, anders z. B. als bei den weltweiten Protesten gegen den Irakkrieg vor zehn Jahren ("Kein Blut für Öl"), geht es nicht um so etwas dramatisches wie einen drohenden Krieg - es geht um langweilige, alltägliche Politik. Es geht darum das die Menschen zeigen, dass sie nicht gewillt alles zu schlucken, was Politik und Wirtschafslobbyisten hinter verschlossenen Türen in Geheimverhandlungen auskungeln.
Egal wie man sie nennt (Generation Facebook, Blogosphäre, Filesharer oder Webaktivisten) und in welche Schublade man sie dadurch stecken will: Die Netzgemeinde hat Flagge gezeigt. Und zwar so, wie man es von einer internetaffinen Community erwarten kann: international, kreativ und friedlich, aber lautstark...
Ich denke den meisten Politikern geht gerade der Arsch auf Grundeis, denn voller Schrecken wird ihnen klar, dass zehntausende Menschen, die trotz Minusgraden protestieren gehen, auch zehntausende Menschen sind die wählen gehen, wenn ihnen etwas nicht passt. In der Wirtschaft weiß man das ein Kunde, der aus Unzufriedenheit an die Konkurrenz verloren wurde, sich nur noch schwer zurückgewinnen lässt - bei den "etablierten" Parteien führt diese Erkenntnis wohl gerade zu einem bösen Erwachen. Die "etablierten" Parteien haben ein so offenes Ohr für Wirtschaftslobbyisten, dass sie praktisch taub für die Wünsche der Bürger sind. Allzulange haben sie gerade auch die Internetpolitik ignoriert oder doch zumindest als Spielwiese für exzentrische Nischen-Politiker betrachtet.
Jetzt wird ihnen klar das für viele Menschen (übrigens Menschen aller Altersgruppen) das Internet enorm wichtig ist. Und das sie diesen Menschen, aufgrund ihrer jahrelangen Ignoranz nicht nur keine politische Heimat geboten haben, sondern sie sogar häufig verärgert haben - Stichworte sind hier Web-Sperren, Vorratsdatenspeicherung und eben ACTA. Und ihnen wird klar, dass diese Menschen nicht nur viele sind, sondern auch längst dabei sind sich zu organisieren - hier sind die Piratenparteien der verschiedenen Länder ein Menetekel, dass die "etablierten" Parteien viel zu lange ignoriert haben.
Daher die provokante Frage: Wird die Netzgemeinde rebellisch?
Der Titel dieses Threads ist etwas reißerisch gewählt und vielleicht auch irreführend, denn afaik blieben diese Demonstrationen absolut friedlich. Doch das revolutionäre an diesem Protest ist, meiner Meinung nach, das in einem internationalen Konsens Menschen auf die Straße gehen und für das gleiche Ziel demonstrieren. Und diesmal, anders z. B. als bei den weltweiten Protesten gegen den Irakkrieg vor zehn Jahren ("Kein Blut für Öl"), geht es nicht um so etwas dramatisches wie einen drohenden Krieg - es geht um langweilige, alltägliche Politik. Es geht darum das die Menschen zeigen, dass sie nicht gewillt alles zu schlucken, was Politik und Wirtschafslobbyisten hinter verschlossenen Türen in Geheimverhandlungen auskungeln.
Egal wie man sie nennt (Generation Facebook, Blogosphäre, Filesharer oder Webaktivisten) und in welche Schublade man sie dadurch stecken will: Die Netzgemeinde hat Flagge gezeigt. Und zwar so, wie man es von einer internetaffinen Community erwarten kann: international, kreativ und friedlich, aber lautstark...
Ich denke den meisten Politikern geht gerade der Arsch auf Grundeis, denn voller Schrecken wird ihnen klar, dass zehntausende Menschen, die trotz Minusgraden protestieren gehen, auch zehntausende Menschen sind die wählen gehen, wenn ihnen etwas nicht passt. In der Wirtschaft weiß man das ein Kunde, der aus Unzufriedenheit an die Konkurrenz verloren wurde, sich nur noch schwer zurückgewinnen lässt - bei den "etablierten" Parteien führt diese Erkenntnis wohl gerade zu einem bösen Erwachen. Die "etablierten" Parteien haben ein so offenes Ohr für Wirtschaftslobbyisten, dass sie praktisch taub für die Wünsche der Bürger sind. Allzulange haben sie gerade auch die Internetpolitik ignoriert oder doch zumindest als Spielwiese für exzentrische Nischen-Politiker betrachtet.
Jetzt wird ihnen klar das für viele Menschen (übrigens Menschen aller Altersgruppen) das Internet enorm wichtig ist. Und das sie diesen Menschen, aufgrund ihrer jahrelangen Ignoranz nicht nur keine politische Heimat geboten haben, sondern sie sogar häufig verärgert haben - Stichworte sind hier Web-Sperren, Vorratsdatenspeicherung und eben ACTA. Und ihnen wird klar, dass diese Menschen nicht nur viele sind, sondern auch längst dabei sind sich zu organisieren - hier sind die Piratenparteien der verschiedenen Länder ein Menetekel, dass die "etablierten" Parteien viel zu lange ignoriert haben.
Daher die provokante Frage: Wird die Netzgemeinde rebellisch?
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