Aus aktuellem Anlass beschäftigt sich das neue Thema der Woche mit der Frage ob Kirchen & Staat das Recht haben, den Bürgern vorzuschreiben was sie an Stillen Feiertagen in ihrer Freizeit tun dürfen und was nicht. Am Karfreitag herrscht z. B. in praktisch allen deutschen Bundesländern ein Tanzverbot. Das Verbot hat religiöse Gründe, denn der Karfreitag gilt bei den Christen als der Tag, an dem Jesus Christus gekreuzigt wurde. Obwohl es sich also um ein religiöses Tabu handelt, wird die Einhaltung des Verbots vom Staat und seinen Organen kontrolliert und Verstöße sanktioniert. In einem säkularen Staat empfinden mehr und mehr Menschen dieses Verbot als anachronistisch und als Beschneidung ihrer persönlichen Rechte - denn wer den Tag im stillen Gedenken verbringen will kann das problemlos tun, aber wer ausgehen und feiern will wird durch Verbote daran gehindert. Schon in den letzten Jahren wuchs der Widerstand, in diesem Jahr gibt es gar organisierte Aktionen, wie z. B. die Initiative Zum Teufel mit dem Tanzverbot. Aber nicht nur "feiersüchtige" Jugendliche hadern mit dem Verbot, auch die Parteien machen zusehends mobil - z. B. die Jugendorganisationen der Grünen und der FDP. Und natürlich die Piraten, welche sogar vor das Bundesverfassungsgericht ziehen wollen. Vor diesem Hintergrund also die Frage: Sind stille Feiertage unzulässige Eingriffe in die Privatsphäre? Dürfen Kirchen & Staat uns vorschreiben wie wir an Feiertagen unsere Freizeit gestalten wollen?