Teure Uhren

Wow!
Es freut mich, dass du dich als Uhrenbesitzer auch gemeldet hast.

Was mir derzeit sehr gefällt, sind Quarz-Chronometer.
Also QUarzuhren, die im Megahertz-Bereich arbeiten finde ich sehr spannend. Die müssen ja ganz schön viel Strom verbrauchen....
Aber ich finde die Ganggenauigkeit sehr erstaunlich.
 
Um nochmal auf's Thema zurückzukommen... Ich denke, dass Qualität nunmal ihren Preis hat.

Nein - Ressourcen haben ihren Preis, sowohl materielle als auch zeitliche bzw. Arbeitsaufwand.

Mit Qualität hat das erstmal nichts zu tun.

Sicherlich lässt ein größeres Maß an Ressourcen auch bei effizienter Allokation und Verwendung ein größeres Maß an Qualität zu - aber notwendig ist das keinesfalls. Vor allem da hier alles am Begriff "effizient" hängt.

Des weiteren ist der Begriff der Qualität meines Verständnisses nach einer, der ausschließlich den "inhärenten (objektiven) Wert" eines Objekts betrifft.
- Siehe vorheriger Post

Die Qualität einer Uhr lässt sich auf verschiedene Weisen definieren. Ich würde zur Bestimmung des inhärenten Wertes erstmal eine Trennung zwischen direktem ressourcenabhängigem Wert und funktionalem Wert vorschlagen.
Diese Trennung liegt ziemlich nahe, da es Objekte gibt die sich fast auschließlich in einer der beiden Wertekategorien verordnen lassen
(fast lediglich ressourcenabhängiger Wert: handgeschmiedete einfache Goldkette. fast lediglich funktionaler Wert: Toilettenpapier)

(Teure) Uhren besitzen dagegen offensichtlich Anteile beider Werte - und beide dann auch noch mit subjektiven Werten unter dem Begriff der "Qualität" zu vermischen halte ich für einen logischen Fehlschluss (Übervereinfachung: Strohmannargumentation)

Der funktionale Wert einer Uhr lässt sich recht einfach anhand einer kleinen Kriterienliste bestimmen. Ich würde insbesondere Ganggenauigkeit, Funktionsumfang und Haltbarkeit/Robustheit vorschlagen.

Interessanterweise ist leicht ersichtlich, dass eine (bestenfalls solarbetriebene) digitale Funkuhr anhand dieser Kriterien jede mechanische Uhr direkt aussticht.
Heutzutage könnte man auch Richtung Smartwatch argumentieren (sofern man die Batterie- und Robustheitsproblematik erstmal außen vor lässt)

Pragmatisten würden nun eine solche Uhr mit möglichst gutem Kosten/Nutzen Verhältnis kaufen und hätten somit in einer Dimension eine Uhr von höchster Qualität.

Sicherlich könnte man eine solche Uhr dann auch noch aus teuren Materialien erhalten.Damit hätte man durchaus auch die andere Qualitätsdimension drin und ich würde jedem, der meinte eine solche Uhr wäre qualitativ einer mechanischen Uhr unterlegen, einen Fehlschluss vorwerfen.

Zweifelsfrei können mechanische Uhren deutlich ressourcenaufwändiger sein, da sie von hoch ausgebildetem Personal in Einzelarbeit hergestellt werden müssen. Allerdings hat das erstmal wie gesagt nicht mit Qualität zu tun, sondern eben nur mit Ressourcenaufwand.

(Eine handgeschmiedeter Helm aus purem Gold ist sicherlich unvergleichbar ressourcenaufwändiger als ein maschinell gefertigter aus modernen Materialien wie Kevlar und Aluminium. Der Begriff der Qualität meint meines Verständnisses nach jedoch was anderes)

Selbstverständlich kann man da nun gegenhalten dass man Handarbeit und mechanische Uhrwerke subjektiv hoch bewertet, was dann den subjektiv effektiven Wert der Uhr entsprechend erhöht - aber auch das hat wiederum nichts mit Qualität zu tun, sogar nicht mal etwas mit dem objektivem Wert des Gegenstandes.




Nur mal so - zum Sagen :rolleyes:
 
@Orniflyer: Man kann natürlich jeden Satz pseudo-philosophisch auseinandernehmen, muss man aber nicht. ;)

Ich bleib nämlich trotzdem bei meiner Aussage: _Qualität_ hat ihren Preis. Denn es hat sich in der Praxis (also ganz unabhängig von deinen theoretischen Ausschweifungen) gezeigt, dass durch Handarbeit in den meisten Fällen eine höhere Qualität erreicht wird als mit Maschinen. Bei Uhren kommt noch hinzu, dass die Kleinteile enorm sauber verarbeitet werden müssen, was Maschinen erst mit einem bestimmten Level an Steuerung schaffen. Solche Maschinen, die Präzisionsarbeiten leisten sind drastisch teurer als die in China eingesetzten "Wir pappen mal schnell was zusammen"-Maschinen. Hinzu kommt, dass das Einstellen einer Uhr bis heute nicht anständig von Maschinen geleistet werden kann, weswegen die Massenware bei den Uhren keine Chronometernorm erfüllen.

Und bevor du mir nun weiter mit "Was ist Qualität?" daher kommst, setze dich bitte erstmal mit dem Bau von Uhren auseinander. Du kannst bei Uhren den Ressourcen-Wert nicht vom funktionalen Wert trennen, denn der hängt unmittelbar zusammen. Eine Uhr mit Alu-Zahnrädchen kannst du nach 1-2 Jahren wegwerfen, weil die Zahnräder abgenutzt sind und schon vorher wird sie sehr ungenau gehen. Ist hingegen Titan oder ein ähnlich stabiles Material verbaut, fällt der Verschleiss deutlich geringer aus und die Ganggenauigkeit bleibt über lange Zeit erhalten. Auch kannst du dir gern mal eine Uhr mit billigen "Blech"-Zahnrädern anschauen und dich damit mal eine Weile in die Sonne stellen. Du wirst sehen, dass sie nach kurzer Zeit immer ungenauer geht, da die Materialausdehnung einen enormen Einfluss auf die Ganggenauigkeit hat.

Kurzum: Deine Definition von Qualität funktioniert in der Praxis nicht. In der Praxis sind verwendete Materialien und Qualität untrennbare Faktoren. Übrigens auch bei Digitaluhren.
 
_Qualität_ hat ihren Preis.
Nein, das Produkt hat einen Preis und dieser wird durch den Markt bestimmt. Qualität ist da bekanntermaßen nur ein Faktor unter vielen. Nach deiner Argumentation müsste man aber vom Preis auf die Qualität schliessen können - wofür es aber haufenweise Gegenbeispiele gibt, sei es die Qualität von Lebensmitteln, Stoffen oder die von Smartphones.
Fakt ist, dass Qualität auch von den meisten Menschen nicht bestimmt werden kann. Daher könnte man deinen Satz mit einer kleinen Einschränkung versehen: Qualität hat ihren Preis - aber erst dann, wenn die Qualität auch im Vordergrund steht und für die Kundin oder den Kunden erkenn- und nachvollziehbar ist und den Preis "rechtfertigt". Ansonsten ist der Satz schlichtweg falsch, genauso wie der Kunde per se nicht König sein kann ;)
Oder man formuliert es um, und sagt: Leistung hat ihren Preis. Damit würde man letzten Endes genauso viel (oder wenig?) aussagen...

Denn es hat sich in der Praxis (also ganz unabhängig von deinen theoretischen Ausschweifungen) gezeigt, dass durch Handarbeit in den meisten Fällen eine höhere Qualität erreicht wird als mit Maschinen.
Die Industrialisierung hat sich u.a. auch desshalb durchgesetzt, weil eine Qualitätssteigerung durch die eingesetzten Maschinen (bei gleichzeitiger Kosteneinsparung) möglich war. Als Beispiel könnte man die Spinning Jenny anführen, oder ihr Nachfolger die Waterframe, die es ermöglichte, einen noch feineren Garn zu spinnen, als mit damaligen handwerklichen Fertigkeiten überhaupt möglich war. Aus diesem Grund wird Zwirn (oder auch der Stoff daraus) auch heute nicht mehr per Handarbeit hergestellt.

Ein anderes Beispiel ist die Automobilbranche: Ein Ferrari ist rein qualitativ nicht höher, als ein Bentley oder ein Audi in Vollausstattung, kostet aber deutlich mehr. Ein drittes Beispiel wären Notebooks: Glaubst du, dass "handgemachte Notebooks" qualitativ hochwertiger wären, als industriell gefertigte Geräte?

Fazit: Qualität ist nur ein Aspekt und bestimmt oder rechtfertigt nur in wenigen Ausnahmefällen den Preis. Uhren sind, gerade im Hochpreissegment, meines Wissens noch sehr Imagebezogen (Rolex für schweizer Luxus/"Erfolgs"-Uhren, Breitling für professionelle Fliegeruhren, ...), müssen aber dank der steigenden Anzahl an reichen Menschen auch einen Massenmarkt bedienen können, wodurch natürlich auch wieder die Qualität leiden muss. Daher sollte man das Preis/Qualitäts-Verhältnis sicherlich hinterfragen. Wer in diesem Preissegment einkauft, der muss sich auch allgemein bewusst sein, dass er/sie ein Statussymbol kauft, deren Herstellungspreis deutlich unter dem Marktwert liegt. Das ist bei allen Luxusartikeln der Fall, Uhren nicht ausgenommen. Zum Golfen mit dem Geschäftspartner gehört bekanntermaßen nunmal die Rolex ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach deiner Argumentation müsste man aber vom Preis auf die Qualität schliessen können - wofür es aber haufenweise Gegenbeispiele gibt, sei es die Qualität von Lebensmitteln, Stoffen oder die von Smartphones.

Und es gibt jede Menge Beispiele, die dafür sprechen, dass Qualität ihren Preis hat. Du kannst gern mal versuchen eine Uhr, die der Chronometernorm entspricht und entsprechend zertifiziert wurde, für <100 Euro zu designen und herzustellen. Du kannst auch gern mal versuchen ein Brot nach Demeter-Norm (d.h. komplett biologisch und nachhaltig angebaute Rohstoffe + natürliche Verarbeitung) für 2 Euro zu backen. Vergleiche ein Android-Phone für 150 Euro mit einem für 350 Euro. Auch dort wirst du sehr schnell qualitative Unterschiede in Verarbeitung, Rechenleistung, Speichermenge etc. finden. Man findet also für beide Sichtweisen Belege und kann sich aussuchen welcher Argumentation man sich anschliessen möchte. ;)

Btw.: Die meisten deiner Beispiele (Ferrari vs. Audi etc.) lassen sich problemlos widerlegen, indem man einfach andere Qualitätsmerkmale ansetzt als du es tust. Aber hier im Thread geht's um Uhren. Und wer sich auf dem Markt der mechanischen Uhren umschaut, wird feststellen, dass es sehr hochpreisig wird, sobald die Chronometernorm in's Spiel kommt. Es ist nunmal sehr zeitaufwendig und erfordert neben Fachkenntnissen und den richtigen Materialien auch jede Menge Erfahrung ein Chronometer richtig zu designen, zu bauen und zu justieren. Man kann da also bei den meisten Produktionsschritten keine chinesischen Fliessbandarbeiter oder indische Design-Büros dransetzen. Und nebenher schau dir an wie gut der Markt für Uhrmacher besetzt ist. Die meisten Uhrenhersteller müssen sich ihre Fachkräfte selbst "heranzüchten"/ausbilden, was wiederum Kosten verursacht.
 
Ich bin der Überzeugung, dass Qualität nicht immer ihren Preis hat und umgekehrt der Preis eines Produktes nicht immer gerechtfertigt ist.

Es gibt sehr oft eine Art "Unterbewertung" und "Überbewertung".

Manche Marken verstehen es einfach sehr gut, durch Marketing und viel Blabla einen Bedarf hervorzubschwören, der von sich aus nie da wäre.

Außerdem kommen heute bei vielen Herstellern die Budget-Produkte und die High-Quality Schiene vom selben Fließband (es wird nur anders gebranded). Es ist einfach oft günstiger, eine Qualität herzustellen und damit sowohl bei den Armen als auch bei den Reichen Geschäfte zu machen.
Bei Lebensmitteln sieht man das sehr oft. In Österreich gibt es die "clever" Produktschiene als Produktname für Budgetware von einem Zusammenschluss verschiedener Firmen. Wenn man sich die Verpackung genau ansieht, findet man nicht selten einen Markenhersteller darauf stehen.

Bei Uhren kann man doch auch günstig einkaufen: Zum Beispiel sind Miyota und Ronda Uhrwerke sehr gut, werden auch in teuren Uhren verwendet (Citizen (gut jetzt nicht so wahnsinnig teuer), Breitling, ....).
Man findet auch günstige Uhren von No-Name Herstellern oftmals mit diesen Uhrwerken ausgestattet. Gut, mag sein, dass die (Miyota und Co.) ihre Billigschienen haben, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die so schlecht sind.

Man kann Uhren auch gut gebraucht kaufen übrigens. Dann erspart man sich auch viel Geld und nimmt halt ein paar Kratzer in Kauf.
 
Miyota & Co sind nur deswegen so preiswert, weil sie sich die Zertifizierung als Chronometer sparen. Das ist auch nicht verwunderlich, weil selbst die Top-Modelle wie die 9000er Serie nur auf eine Ganggenauigkeit von (Zitat aus den Specs des Cal. 9015) "-10~30 seconds/day" kommt. Sowas mit echten Chronometern vergleichen zu wollen, bei denen ein absolutes Maximum von +/-10s erlaubt ist und ein mittlerer Wert von -4 bis +6s/d erwartet wird, passt irgendwie nicht. Dass die Dinger überhaupt als Chronometer verkauft werden, ist schlicht eine Täuschung des Kunden.

Und ja, Miyota hat auch seine Billigserien. Die bekommt man dann schon in Uhren für um die 50 Euro. Dafür bekommt man allerdings auch nur eine Ganggenauigkeit von +/-40s pro 24h, was etwa das 10-fache eines Chronometers ist.

Ich glaube man sollte hier nicht Birnen mit Äpfeln vergleichen. Ein echtes Chronometer ist in der Anfertigung wesentlich aufwendiger als eine Uhr. Hinzu kommen die Lizensierungskosten, bei denen 15 Tage lang diverse Tests durchlaufen werden müssen und wo der Hersteller dann pro verkaufter Uhr auch nochmal ein paar Euro abdrücken muss. Da Chronometer üblicherweise in vergleichsweise geringen Margen produziert werden, entfallen auf jedes Ausgelieferte Stück durchaus mal 100-200 Euro Lizenzkosten.

Aber selbst wenn man echte Chronometer mal miteinander vergleicht, die halbwegs die gleiche Genauigkeit haben, stellt man ziemliche Unterschiede in der Verarbeitung fest. Als Beispiel sei hier mal das folgende Bild angeführt, wo man mal den Anker eines eines Omega Kaliber 1021 mit dem Rolex Kaliber 1570 verglichen hat:

anker%20800pix.jpg


Beide haben die gleiche Funktion. Beide sind in Uhrwerken mit ziemlich der gleichen Genauigkeit und dennoch sieht man sehr deutlich die feinere Verarbeitung der Rolex.

Ich bin zwar selbst nicht unbedingt ein Rolex-Fan, aber ich wage zu bezweifeln, dass man in niedrigeren Preisklassen eine solche Verarbeitung mit abgerundeten Kanten, geschwungenen Linien etc. findet. Mir ist bisher noch keine entsprechende Uhr über den Weg gelaufen.
 
Das Omega/Rolex - Bild ist wirklich eindrucksvoll!
Das Chronometerzertifikat ersparen sie sich im unteren Preissegment sicher alle. Das muss ja auch ein Haidengeld kosten, soetwas zu messen.

Aber von wegen 40s/Tag. Das ist vielleicht die TOleranz, die sie sich notfalls erlauben. Aber ich hatte jetzt schon 2 Casio und 1 Inex (Miyota Werk) um jeweils ca 25-50€. Alle Quarz.

Ergebnis: Die erste Casio (50€) ging Jede Woche max. 1/2 Sekunde falsch (vor oder nach hing von Batteriezustand ab).

Meine zweite (jetzige) Casio geht max. etwa alle 5 Tage 1 Sekunde falsch.
Auch hier hängt die Richtung von der Batterie ab. Derzeit ist die Batterie ganz voll, und sie geht eben 1 Sekunde vor.

Die Inex war unglaublich genau. Bei der hab ich auch nach mehreren Wochen mit freiem Auge keine Abweichung von der ursprünglichen Referenz-Funkuhr gemerkt. Überhaupt war die wirklich eine tolle Uhr. SIe bestand komplett aus Titan und war sehr schön.

Also mir ist das Chronometerzertifikat nicht so wichtig, hauptsache sie geht genau.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber von wegen 40s/Tag. Das ist vielleicht die TOleranz, die sie sich notfalls erlauben. Aber ich hatte jetzt schon 2 Casio und 1 Inex (Miyota Werk) um jeweils ca 25-50€. Alle Quarz.

Ich dachte hier geht's um mechanische Uhren. Kauf mal eine mechanische Uhr in dem Preissegment. Ich glaube nicht, dass du damit glücklich wirst, wenn das folgende deine Anforderung ist:

Also mir ist das Chronometerzertifikat nicht so wichtig, hauptsache sie geht genau.

Mechanische Uhren in diesem Preissegment gehen eben nicht genau. Wie bereits gesagt: Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen nur um zu zeigen, dass es ja auch billig geht. Klar gehen elektronische oder halbelektronische Uhren so genau wie ein mechanisches Chronometer. Deswegen wurden sie auch entwickelt und haben sich auf dem Markt durchgesetzt. Aber wie bereits dargelegt ist der Aufwand zur Entwicklung und Herstellung eines rein mechanischen Chronometerwerks wesentlich aufwendiger und sorgt damit für höhere Preise.
 
Vielleicht gibt's auch einfach Leute, die eine Heidenfreude beim Anblick dieser kleinen Maschinchen empfinden ;)

Darüber hinaus betrachte ich es auch als Gegeben, dass sich ein gewisser Blickwinkel einfach den "uninteressierten" entzieht. Als Gitarrist kenne ich die Erfahrung, wenn man vergeblich jemandem zu erklären versucht warum eine bestimmte Konzertgitarre nun eben 8.000 - oder 15.000 oder mehr € kostet.
Klar - man kann auf allen spielen. Aber der Unterschied, der nicht zuletzt eine rein individuelle Angelegenheit ist und von ausstehenden gar nicht wahrgenommen wird, kann für einen "Fanatiker" riesig sein - und sich schnell in riesigen Preisunterschieden manifestieren.

Ich denke es werden mehr Breitling oder Rolex aus ähnlichen Gründen gekauft und getragen als aus irgendeiner Geltungssucht.
 
Vielleicht gibt's auch einfach Leute, die eine Heidenfreude beim Anblick dieser kleinen Maschinchen empfinden ;)

Darüber hinaus betrachte ich es auch als Gegeben, dass sich ein gewisser Blickwinkel einfach den "uninteressierten" entzieht. Als Gitarrist kenne ich die Erfahrung, wenn man vergeblich jemandem zu erklären versucht warum eine bestimmte Konzertgitarre nun eben 8.000 - oder 15.000 oder mehr € kostet.
Klar - man kann auf allen spielen. Aber der Unterschied, der nicht zuletzt eine rein individuelle Angelegenheit ist und von ausstehenden gar nicht wahrgenommen wird, kann für einen "Fanatiker" riesig sein - und sich schnell in riesigen Preisunterschieden manifestieren.

Ich denke es werden mehr Breitling oder Rolex aus ähnlichen Gründen gekauft und getragen als aus irgendeiner Geltungssucht.

Ich stimme nicht zu! Es ist, so denke ich, viel mehr das Statussymbol als irgend eine funktionelle Komponente. Da bin ich mir sicher.
Und, das muss man schon auch im Auge behalten, gibt es auch soetwas wie "Wertschöpfung durch Namen" bzw "Wertschöpfung durh Statussymbol", und da muss man aufpassen, dass man nicht drauf "reinfällt" (soferns einem nicht egal ist).


Edit: Sogar der Herr Biver gibt hier einiges zu:
http://www.bilanz.ch/gespraech/jean-claude-biver-man-liest-nicht-die-zeit-ab-man-schaut-die-uhr
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe nun, da ich mich durch diesen Thread selbst wieder daran erinnert habe, wieder zugeschlagen und mir eine Titan-Uhr mit Miyota Werk gekauft.

Hat 40 Euro gekostet, ist 100% Titan und geht ultragenau (ca 1,5 Sekunden Abweichung im MONAT).

Bin sehr zufrieden.

Liebe Leute: Kauft Miyota Quarzwerke! Ich kenne nichts genaueres.
 
Ja, Miyota ist gar nicht mal schlecht. Recht robust und Chronometer-Genauigkeit.

Allerdings gibt's keine Chronometer aus 100% Titan, auch nicht von Miyota. Zum einen sind noch ein paar Edelsteine als Lager verbaut, zum anderen gibt es Dinge wie Federn, die aus Titan keinen Sinn machen. ;)
 
Ja das ist jawohl klar. Das Werk ist auch bei meier Quarzuhr sicher nicht aus Titan. Also das Gehäuse, das Armband und der Verschluss sind gemeint, so wie die Krone.

Nicht dabei sind Zeiger, Werk, Glas, Zifferblatt und, wenn vorhanden, Batterie.

Welche Werke kommen deiner Meinung nah an die Qualität von Miyota ran bzw. gibt es welche, diesie dMn sogar übertreffen?

Wie gut ist Seiko, ETA, Ronda? Beides: Mechanisch und Quarz? Kennst du welche?
 
Ich möchte wissen, was jemand von dieser Diskussion hält, der einen leeren Kühlschrank hat und nachmittags im Park Flaschen sammelt..

Kein Mensch braucht diesen ganzen Schxxxx!

Und die bescheuertste Idee der Menschheit überhaupt ist die Zerhackstückelung des Tages in so kleine Einheiten wie Sekunden (oder µs). Ne Leute, ich mache da nicht mehr mit! Ich steige aus! Ich werde meinen Job hinschmeißen und mich ganz dem Rauchen widmen. :P
 
Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft und das ist absolut nicht selbstverständlich. Man darf sich aber sehr wohl darüber freuen!
Haha dann rauche nur :D
 
Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft..

[left on] Ja, nur dass dieser Wohlstand nicht gerade homogen verteilt ist. Die 10.000€ für eine Rolex-Uhr könnten eine 4 köpfige Familie locker 4 Monate lang ernähren. Ich persönlich finde das absurd.[left off]

Ich finde Uhren auch toll (Tipp zu Weihnachten: Besonders die mit Binär-Anzeige :-) ) aber brauchen, nein?
 
[left on] Ja, nur dass dieser Wohlstand nicht gerade homogen verteilt ist. Die 10.000€ für eine Rolex-Uhr könnten eine 4 köpfige Familie locker 4 Monate lang ernähren. Ich persönlich finde das absurd.[left off]

Ich finde Uhren auch toll (Tipp zu Weihnachten: Besonders die mit Binär-Anzeige :-) ) aber brauchen, nein?

Für den Preis eines Kampfflugzeugs oder Panzers könnte man weitaus mehr Familien ernähren. Dennoch werden sie gekauft obwohl wir sie nicht brauchen.

Hier geht's aber auch nicht darum ob man sie braucht oder nicht. Siehe Eingangspost:

Wo ist hier der Wert? Also womit rechtfertigt ein solches Ding seinen Preis?
 
Genau denn der "Nutzen" ist sicherlich kaum gegeben, denn die Zeit anzeigen kann man hervorragend mit einer günstigen Uhr.

Meine Frage war vor allem ob sich ob sich der Preis der Uhr in ihrem fühlbaren oder irgendwie anders erlebbaren Wert widerspiegelt oder nicht.
Übrigens habe ich zur Beantwortung dieser Frage auch ein paar Neuigkeiten erfahren: Es gibt sogar Sammler die vom sammeln wieder abgekommen sind weil ihnen ihr Hobby zu teuer (und zu anstrengend?) wurde. Die haben sich dann um einige 100 € sehr funktionale Uhr gekauft.
Vielleicht finde ich noch den Post auf Amazon.
Ich hab das in einer Kundenrezension von einem Citizen Chronographen gefunden.

Ja ja wenn wir fad ist, schau ich manchmal immer noch nach Uhren...
 
Es ist nicht nur die Uhr selbst, sondern auch das Image des Herstellers. Eine Uhr für 30.000 Euro ist sicherlich auch eine Investition. Der Wert dieser Uhr bleibt lange erhalten (oder steigt sogar). Da sich auch nicht jedermann eine solche Uhr leisten kann, ist es eine Möglichkeit, sich aus der Masse abzuheben. Dieses Verhalten fängt ja bei Jugendlichen an und ist denke ich anerzogen. Die Gründe, sich für den Kauf einer so teuren Uhr zu entscheiden, sind denke ich vielfältiger Natur: Statussymbol, Liebe zum Detail,Sammelsucht, mangelndes Selbstbewusstsein oder weil man es kann etc. Aber wie kommt ein solcher Preis zu Stande? Ziehen wir mal Material- , Herstellungs- und Marketingkosten ab, dann bleiben schätzungsweise 70% Mage übrig. Das Produkt muss also ein gutes Alleinstellungsmerkmal haben, knapp sein und diverse latente Bedürfnisse ansprechen, sowie einen dauerhaften Wert besitzen. Das trifft alles bestimmt nicht nur auf Uhren teure zu. Der Preis ist auf jeden Fall dann gerechtfertigt, wenn der Markt bereit dazu ist, ihn zu bezahlen.
 
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