Um nochmal auf's Thema zurückzukommen... Ich denke, dass Qualität nunmal ihren Preis hat.
Nein - Ressourcen haben ihren Preis, sowohl materielle als auch zeitliche bzw. Arbeitsaufwand.
Mit Qualität hat das erstmal nichts zu tun.
Sicherlich lässt ein größeres Maß an Ressourcen auch bei effizienter Allokation und Verwendung ein größeres Maß an Qualität zu - aber notwendig ist das keinesfalls. Vor allem da hier alles am Begriff "effizient" hängt.
Des weiteren ist der Begriff der Qualität meines Verständnisses nach einer, der ausschließlich den "inhärenten (objektiven) Wert" eines Objekts betrifft.
- Siehe vorheriger Post
Die Qualität einer Uhr lässt sich auf verschiedene Weisen definieren. Ich würde zur Bestimmung des inhärenten Wertes erstmal eine Trennung zwischen direktem ressourcenabhängigem Wert und funktionalem Wert vorschlagen.
Diese Trennung liegt ziemlich nahe, da es Objekte gibt die sich fast auschließlich in einer der beiden Wertekategorien verordnen lassen
(fast lediglich ressourcenabhängiger Wert: handgeschmiedete einfache Goldkette. fast lediglich funktionaler Wert: Toilettenpapier)
(Teure) Uhren besitzen dagegen offensichtlich Anteile beider Werte - und beide dann auch noch mit subjektiven Werten unter dem Begriff der "Qualität" zu vermischen halte ich für einen logischen Fehlschluss (Übervereinfachung: Strohmannargumentation)
Der funktionale Wert einer Uhr lässt sich recht einfach anhand einer kleinen Kriterienliste bestimmen. Ich würde insbesondere Ganggenauigkeit, Funktionsumfang und Haltbarkeit/Robustheit vorschlagen.
Interessanterweise ist leicht ersichtlich, dass eine (bestenfalls solarbetriebene) digitale Funkuhr anhand dieser Kriterien jede mechanische Uhr direkt aussticht.
Heutzutage könnte man auch Richtung Smartwatch argumentieren (sofern man die Batterie- und Robustheitsproblematik erstmal außen vor lässt)
Pragmatisten würden nun eine solche Uhr mit möglichst gutem Kosten/Nutzen Verhältnis kaufen und hätten somit in einer Dimension eine Uhr von höchster Qualität.
Sicherlich könnte man eine solche Uhr dann auch noch aus teuren Materialien erhalten.Damit hätte man durchaus auch die andere Qualitätsdimension drin und ich würde jedem, der meinte eine solche Uhr wäre qualitativ einer mechanischen Uhr unterlegen, einen Fehlschluss vorwerfen.
Zweifelsfrei können mechanische Uhren deutlich ressourcenaufwändiger sein, da sie von hoch ausgebildetem Personal in Einzelarbeit hergestellt werden müssen. Allerdings hat das erstmal wie gesagt nicht mit Qualität zu tun, sondern eben nur mit Ressourcenaufwand.
(Eine handgeschmiedeter Helm aus purem Gold ist sicherlich unvergleichbar ressourcenaufwändiger als ein maschinell gefertigter aus modernen Materialien wie Kevlar und Aluminium. Der Begriff der Qualität meint meines Verständnisses nach jedoch was anderes)
Selbstverständlich kann man da nun gegenhalten dass man Handarbeit und mechanische Uhrwerke subjektiv hoch bewertet, was dann den subjektiv effektiven Wert der Uhr entsprechend erhöht - aber auch das hat wiederum nichts mit Qualität zu tun, sogar nicht mal etwas mit dem objektivem Wert des Gegenstandes.
Nur mal so - zum Sagen
