Kurzum: Ich wage mittlerweile zu bezweifeln, dass die Wissenschaft sich selbst hinterfragt. Wenn sie nicht zufällig auf neue Erkenntnisse stösst, geht sie davon aus, dass die bisher gewonnen Erkenntnisse richtig sind.
Nun. Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel darauf zu bestehen. Du meinst wahrscheinlich schon die Wissenschaft
ler, nicht
Wissenschaft.
Denn es ist ja nachgerade ein Prinzip der Wissenschaftstheorie sich selbst zu hinterfragen. Das ist nichts Neues.
Das gibt es also schon als Paradigma - und den Vorwurf, den du maximal machen kannst, ist eine fahrlässige oder schlampige
Umsetzung dieser Wissenschaft.
Davon ausgehend, dass nur diese Kritik die einzig gültige sein kann, habe ich dagegen nun zwei wesentliche Punkte vorzubringen:
- Erstens: So wie ich, bist du wahrscheinlich auch nicht unbedingt Experte in diesen Bereichen der Wissenschaft, also Astronmie/Physik. Das, was man also liest, mag man
aus eigenem Fehler falsch gewichten. Woraus also der Eindruck entstehen kann, dass man belogen worden ist, bzw. man die Ergebnisse selbst mit zu hoher Gewissheit übernommen hat.
- Zweitens: Man erfährt von den Ergebnissen der Wissenschaft auch nur meistens durch den medialen Filter, also unserem Journalismus heutzutage, und dieser mag oft einen Eindruck zu erwecken, der sozusagen wie ein
Geschmacksverstärker wirkt, wenn man mir mal die Analogie zu industriellen Nahrungsmitteln erlaubt.
Man ist also meiner Meinung nach nicht direkt gerechtfertigt diese Kritik zu bringen, denn: War man denn dabei? Ist man denn Experte? Hätte man dies wirklich besser machen können?
Es kommt scheinbar kaum jemand auf die Idee solche Anomalien gezielt zu suchen, und wer es tut, wird oft von Kollegen nur belächelt.
Und wie kommst du darauf? Liest du nicht - wie du selbst sagst -
ständig davon, also von entdeckten Anomalien? Sonst hättest du das ja nicht behaupten können.
Je weiter weg von dem bisherigen Modell, desto unwahrscheinlicher ist es natürlich, dass jemand auf Anomalien überhaupt erst kommt.
Du könntest ja mal untersuchen ob der Mond uns vlt. nicht mal bald auf die Erde fällt. Du lachst? Rechne es doch mal durch. Es könnte doch sein.
Wahrscheinlich tut dies sogar jemand.
Und sind die neuen Entdeckungen einmal da und postuliert, wird das hitzig diskutiert und skeptisch betrachtet (wie du selbst ja forderst) -
und das sollte es auch. Dann etabliert sich dies eben als neues Modell oder eben nicht.
Zu letzt sei gesagt: Betrachte es mal so, dass viele wissenschaftlich Untersuchungen, wenn nicht die meisten, ins Leere verlaufen. Keine neue Erkenntnisse hervorbringen, es wird oft ein schon erfundenes Rad von neuem gedreht, und dadurch geht leider sehr viel verloren an Zeit und Ressourcen.
Man kann nicht allem nachgehen, aber man tut sein Bestes, jeder Wissenschaftler verfolgt ja im Idealfall seinen Traum Neues zu entdecken, und dadurch werden solche bahnbrechenden Entdeckungen erst möglich.
Deiner Kritik folgend müssten wir eigentlich stehen bleiben im Wissen, weil wir ja alle stur und absolut auf Bekanntem beharren. Das Gegenteil ist doch der Fall. Noch nie waren wir wissenschaftlich so schnell und brachten so viel Neues hervor.
Ich kann deiner Kritik also nicht im Geringsten etwas abgewinnen.