Hallo,
da seit der Veröffentlichung der Afghantistan-Papiere WikiLeaks wieder ins Zentrum der Öffentlichkeit gerückt ist, wollte ich doch einmal fragen was die HaBoler von den Whistleblowern halten...
Ich muss sagen das ich das Ziel, die schmutzigen Geheimnisse von Regierungen, Armeen und anderen Instituitionen ans Licht zu bringen, für höchst ehrenwert halte. Natürlich muss man sich dabei ein gewissen Verantwortung bewusst sein, so darf man z. B. Informationen nicht ungeprüft veröffentlichen, um nicht unfreiwillig zu einem Werkzeug der Desinformation zu werden. In diesem Punkt scheint WikiLeaks seine Hausaufgaben zu machen, so haben sie vor der Veröffentlichung der Afghanistan-Papiere drei international renomierten Zeitungen (der britischen Tageszeitung The Guardian, der amerikanischen New York Times und dem deutschen SPIEGEL) das Material zur Überprüfung vorgelegt - alle drei Zeitungen kamen unabhängig von einander zu dem Schluss das die Papiere authentisch sind...
Bemerkenswert finde ich auch den Ansatz von WikiLeaks das "Rohmatierial" zu veröffentlichen, also nicht eine von einem Journalisten bereits bearbeitete & gefilterte Zusammenfassung - so kann sich jeder seine eigene Meinung bilden.
Auch die Tatsache das die Aktivisten von WikiLeaks nun zur Zielscheibe von Geheimdiensten & juristischen Ermittlungen werden, spricht in meinen Augen nur für die Bedeutung der Whistleblower-Plattform. Noch mehr beeindruckt mich jedoch die Tatsache, dass die Informanten von WikiLeaks trotz des Risikos hoher Haftstrafen Informationen weitergeben - einfach weil sie von deren immenser Bedeutung für die Öffentlichkeit überzeugt sind. Im Falle des Videos von dem Hubschrauber-Angriff, das auch hier im Forum diskutiert wurde, hat das Militär Anklage gegen einen Soldaten wegen Geheimnisverrats erhoben, dem 22jährigen drohen jetzt bis zu 52 Jahre Haft! Allein die Tatsache das ein Soldat dieses Video weitergegeben hat, zeigt doch wie sehr ihn die Vorgänge dort belastet haben müssen- für gewöhnlich hauen Soldaten sich nicht leichtfertig gegenseitig in die Pfanne, auch wird er als Soldat wohl kaum ein Peacenik oder "linker Querulant" sein. Und auch das Risiko als Verräter im Knast zu landen, dürfte ihm durchaus bewusst gewesen sein - ich kann nur sagen: Hut ab vor diesem Mann!
Mein Fazit: Ich halte WikiLeaks für eine wichtige & gute Sache - im Zuge des Kriegs gegen den Terror haben viele Regierungen Prinzipien wie Menschenrechte, Bürgerrechte, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Datenschutz & die Unschuldsvermutung einfach über den Haufen geworfen. WikiLeaks trägt meiner Meinung nach dazu bei, solche Verstöße aufzudecken und die Öffentlichkeit mit Verbrechen, die teilweise in ihrem Namen begangen werden, zu konfrontieren. Ehrlich gesagt fühle ich mich fast an die große Zeit des CCC erinnert, als der Begriff Hacker noch ein Synonym für idealistische Aufklärer war...
Links zum Thema
Dieser liest sich fast wie eine Spionage-Geschichet a la John lé Carré und beschreibt die Reaktion amerikanischer Behörden:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,709446,00.html
Hier geht es um den Hubschrauber-Video-Informanten:
http://www.sueddeutsche.de/digital/...eaks-verdaechtigem-drohem-jahre-haft-1.971241
Und der Stein des Anstoßes selbst, die WikiLeaks HP:
http://wikileaks.org/
da seit der Veröffentlichung der Afghantistan-Papiere WikiLeaks wieder ins Zentrum der Öffentlichkeit gerückt ist, wollte ich doch einmal fragen was die HaBoler von den Whistleblowern halten...
Ich muss sagen das ich das Ziel, die schmutzigen Geheimnisse von Regierungen, Armeen und anderen Instituitionen ans Licht zu bringen, für höchst ehrenwert halte. Natürlich muss man sich dabei ein gewissen Verantwortung bewusst sein, so darf man z. B. Informationen nicht ungeprüft veröffentlichen, um nicht unfreiwillig zu einem Werkzeug der Desinformation zu werden. In diesem Punkt scheint WikiLeaks seine Hausaufgaben zu machen, so haben sie vor der Veröffentlichung der Afghanistan-Papiere drei international renomierten Zeitungen (der britischen Tageszeitung The Guardian, der amerikanischen New York Times und dem deutschen SPIEGEL) das Material zur Überprüfung vorgelegt - alle drei Zeitungen kamen unabhängig von einander zu dem Schluss das die Papiere authentisch sind...
Bemerkenswert finde ich auch den Ansatz von WikiLeaks das "Rohmatierial" zu veröffentlichen, also nicht eine von einem Journalisten bereits bearbeitete & gefilterte Zusammenfassung - so kann sich jeder seine eigene Meinung bilden.
Auch die Tatsache das die Aktivisten von WikiLeaks nun zur Zielscheibe von Geheimdiensten & juristischen Ermittlungen werden, spricht in meinen Augen nur für die Bedeutung der Whistleblower-Plattform. Noch mehr beeindruckt mich jedoch die Tatsache, dass die Informanten von WikiLeaks trotz des Risikos hoher Haftstrafen Informationen weitergeben - einfach weil sie von deren immenser Bedeutung für die Öffentlichkeit überzeugt sind. Im Falle des Videos von dem Hubschrauber-Angriff, das auch hier im Forum diskutiert wurde, hat das Militär Anklage gegen einen Soldaten wegen Geheimnisverrats erhoben, dem 22jährigen drohen jetzt bis zu 52 Jahre Haft! Allein die Tatsache das ein Soldat dieses Video weitergegeben hat, zeigt doch wie sehr ihn die Vorgänge dort belastet haben müssen- für gewöhnlich hauen Soldaten sich nicht leichtfertig gegenseitig in die Pfanne, auch wird er als Soldat wohl kaum ein Peacenik oder "linker Querulant" sein. Und auch das Risiko als Verräter im Knast zu landen, dürfte ihm durchaus bewusst gewesen sein - ich kann nur sagen: Hut ab vor diesem Mann!
Mein Fazit: Ich halte WikiLeaks für eine wichtige & gute Sache - im Zuge des Kriegs gegen den Terror haben viele Regierungen Prinzipien wie Menschenrechte, Bürgerrechte, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Datenschutz & die Unschuldsvermutung einfach über den Haufen geworfen. WikiLeaks trägt meiner Meinung nach dazu bei, solche Verstöße aufzudecken und die Öffentlichkeit mit Verbrechen, die teilweise in ihrem Namen begangen werden, zu konfrontieren. Ehrlich gesagt fühle ich mich fast an die große Zeit des CCC erinnert, als der Begriff Hacker noch ein Synonym für idealistische Aufklärer war...
Links zum Thema
Dieser liest sich fast wie eine Spionage-Geschichet a la John lé Carré und beschreibt die Reaktion amerikanischer Behörden:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,709446,00.html
Hier geht es um den Hubschrauber-Video-Informanten:
http://www.sueddeutsche.de/digital/...eaks-verdaechtigem-drohem-jahre-haft-1.971241
Und der Stein des Anstoßes selbst, die WikiLeaks HP:
http://wikileaks.org/