[TdW 11] Wird die Netzgemeinde rebellisch?

@Chromatin: Schonmal einen Blick in die Biopatentrichtlinien der EU geworfen? Da sind Genpatente schon seit 1998 erlaubt. Um Gene oder Gensequenzen zu patentieren muss man lediglich die gewerbliche Anwendbarkeit nachweisen. Das kann ACTA wohl kaum noch schlimmer machen.

Wieso nur EU? Acta soll ja weitere Kreise ziehen. Monsanto hat zB bzlg. der Genpatente massive Schwierigkeiten in Indien - was ein enormer Markt ist.


Es geht mir ja auch nicht darum, dass gegen ACTA gekämpft wurde, sondern dass einfach gegen die falsche Sache gekämpft wurde (einen Vertrag mit der Wirtschaft) und nicht gegen das eigentliche Problem (die zugrundeliegenden EU-Richtlinien und die Änderungen, die gerade daran gemacht werden). ...
Welche Punkte sollten denn da zur Sprache gebracht werden, bzw. wo siehst Du denn da ganz genau den Handlungsbedarf? Das waere zB Wissen, was zum "normalen" EU Bürger nicht durchkommt.
 
Welche Punkte sollten denn da zur Sprache gebracht werden, bzw. wo siehst Du denn da ganz genau den Handlungsbedarf? Das waere zB Wissen, was zum "normalen" EU Bürger nicht durchkommt.

Wenn es den Anti-ACTA-Protestierern um die Inhalte von ACTA geht, dann sollten sie besser gegen die zugrunde liegenden Richtlinien kämpfen. An denen müssen sich auch Unternehmen von ausserhalb der EU ausrichten und die unterscheiden sich nunmal kaum von den Zusagen, die in ACTA gemacht werden sollten.
 
Eine (vermutlich dumme) Frage, die sich mir stellt: Wenn im Prinzip alle Regelungen schon seit 8 Jahren existieren, warum wurde dann soviel Aufwand betrieben 1. ein neues Abkommen zu erstellen 2. es möglichst schnell überall durch zubringen 3. Nachbesserungen vorzunehmen und einen neuen Anlauf wagen? Nur als Ablenkungsmanöver, um der Masse das Gefühl eines Sieges zu geben, klingt mir zu sehr nach Verschwörungstheorie.
 
Es sollte durchgezogen werden, damit innerhalb aller Wirtschaftsnationen relativ einheitliche Standards geschaffen werden. Dazu wurden in ACTA alle Dinge zusammengefasst, die sowieso schon ein gemeinsamer Nenner zwischen diesen Nationen sind und sie wurden erweitert um weitere gemeinsame Nenner zu schaffen. Aber dass solche Fragen jetzt erst gestellt werden, zeigt doch eigentlich wie wenig die Öffentlichkeit tatsächlich über ACTA informiert ist.
 
Also entweder
werden durch das Abkommen Regelungen verschärft - dann hätten die Gegner durchaus etwas gewonnen, oder
werden durch das Abkommen Regelungen entschärft - dann hätten sich die Gegen selbst ins Bein geschossen, oder
vorhandene Regelungen bekommen einen neuen Namen - dann hätte man nicht einen solchen Aufwand betreiben müssen; den Initiatoren von ACTA kann Europa egal sein (dies scheint aber nicht der Fall zu sein, wenn die Argumentation zw. den Kontrahenten verfolgt).
 
Oder es sollten einfach Regelungen über den Rahmen der EU hinaus vereinbart werden (die wenigsten grossen Unternehmen agieren nur innerhalb der EU), was aber nichts daran ändert, dass sie bereits innerhalb der EU vorhanden sind. Und genau deswegen haben die ACTA-Gegner rein gar nichts erreicht.
 
Ich denke es ist alle mal wichtig den Anti-Acta Sieg zu feiern! Er hat zwar nur Symbolcharakter bitmuncher du hast recht ändern wird sich nichts aber ich finde es ist wichtig das überhaupt was passiert den fair ist unser gesamtes Urheber- und Patentrechtssystem überhaupt nicht mehr. Kurz OT die Mods überlesen es einfach danke: Armut wird leider bei uns kleingeredet. "Erwachsene sind faul sonst hätten sie einen gut bezahlten Job und die Kinder sind halt die Opfer von Eltern die mit vielen Kinderen versuchen den Sozialstaat auszunutzen." solange man für den Satz noch mehrheitlich Zustimmung bekommt ist der symbolische Acta-Sieg goldwert. Das man zurzeit merkt das wir uns in allen Bereichen zurück entwickeln wir haben jetzt seit 5 Jahren Krise und die Banken sind immernoch to big to fail der Wirtschaftskollaps kommt und das schlimmste ist doch das sich nix ändern wird außer das wir kurz bis mittelfristig Löhne kürzen die Sozialleistungen abschaffen. Und noch eine Imobillienblase aufbauen. Ich hoffe Acta und die Piraten sind ein Anfang um diesen Kurs zu ändern wohin ist egal ich glaub schlimmer kann es nicht kommen ;)
 
Ich denke es ist alle mal wichtig den Anti-Acta Sieg zu feiern! Er hat zwar nur Symbolcharakter bitmuncher du hast recht ändern wird sich nichts aber ich finde es ist wichtig das überhaupt was passiert den fair ist unser gesamtes Urheber- und Patentrechtssystem überhaupt nicht mehr

Das darf man nicht zusammenwürfeln: Unser Urheberrecht ist völlig in Ordnung. Das einzige Problem sind Kids, die alles downloaden und Verwertungsgesellschaften, die darauf noch nicht vernünftig mit neuen Vertriebsmodellen reagiert haben. Im Grunde muss man beiden Parteien mal ordentlich auf den Fuß treten.
Hier hätte ACTA die Möglichkeiten die Kids zu erwischen (ich sag das jetzt mal so salopp) erweitert, indem Verwertungsgesellschaften viel zu viele Rechte erhielten. Insofern ist der Stop von ACTA durchaus etwas gutes.

Das Patentrecht - und die Frage WAS man alles patentieren kann, steht auf einem völlig anderen Blatt.

Das man zurzeit merkt das wir uns in allen Bereichen zurück entwickeln wir haben jetzt seit 5 Jahren Krise und die Banken sind immernoch to big to fail der Wirtschaftskollaps kommt
Wir haben seit 5 Jahren das Prelude zur Krise - der Tanz hat noch gar nicht richtig angefangen.

Ich hoffe Acta und die Piraten sind ein Anfang um diesen Kurs zu ändern wohin ist egal ich glaub schlimmer kann es nicht kommen
... und die Piraten machen nicht den Eindruck, als wenn Sie die geringste Ahnung davon haetten, was da auf uns zurollt. Wer natuerlich seine politische Erfüllung im straffreien Download von Musikwerken sieht, der ist mit den Piraten ganz gut beraten.
 
Das darf man nicht zusammenwürfeln: Unser Urheberrecht ist völlig in Ordnung. Das einzige Problem sind Kids, die alles downloaden und Verwertungsgesellschaften, die darauf noch nicht vernünftig mit neuen Vertriebsmodellen reagiert haben. Im Grunde muss man beiden Parteien mal ordentlich auf den Fuß treten.

Das sehe ich anders.
Klar hat die merkwürdig träge Art der Verwertungsgesellschaften, was die Erschließung neuer Märkte angeht, einen Einfluss auf den illegalen Musikdownload.
Aber andersherum sollte doch niemand verpflichtet sein, bestimmte Märkte zu bedienen, man kann einen halt nicht zum Glück zwingen. Und wenn die Verwertungsindustrie nun einmal sagt, dass ihre CDs, DVDs etc nicht über on-Demand-Dienste oder Downloads verfügbar sein sollen, dann hat sie auch das Recht dazu.
 
Aber andersherum sollte doch niemand verpflichtet sein, bestimmte Märkte zu bedienen, man kann einen halt nicht zum Glück zwingen. Und wenn die Verwertungsindustrie nun einmal sagt, dass ihre CDs, DVDs etc nicht über on-Demand-Dienste oder Downloads verfügbar sein sollen, dann hat sie auch das Recht dazu.

Es geht bei Märkten nicht darum, Recht zu behalten, sondern wirtschaftlich sinnvoll zu agieren. Da sich der Musikmarkt nicht auf den Verstand der Konsumenten verlassen kann (der einem durchschnittlich intelligenten Menschen klarmacht: Musik zu produzieren IST teuer), muss er reagieren und zB. den Vertrieb umgestalten. Ebenso hätte auch mal ein bischen Aufklärung gutgetan, damit nicht Youtube-Spackos glaubhafter rüberkommen, als professionelle Studiobetreiber.

Aber wenn nun also die Riesen darauf bestehen ihre Strukturen beizubehalten, werden sie hart dafür kämpfen müssen. Ein Teil davon ist ACTA und die dort eingeräumten Möglichkeiten für Rechteverwerter.

Eine Menge Menschen sehen es hingegen nicht ein, dass für die Sturheit und Geldbeutel weniger solche Steine ins Rollen gebracht werden müssen.

Also koennte man auch salopp sagen: Take it - or leave it.
 
bitmuncher hat gesagt.:
WAS haben die ACTA-Gegner denn erreicht?
Eine gute Frage! Also abgesehen davon, dass ein (in stiller Hinterzimmer-Politik ausgehandeltes) Abkommen weltweite Aufmerksamkeit erregte und die Titelseiten der internationalen Presse eroberte, das öffentliche Diskussionen über eine Modernisierung des Urheberrechts angestoßen wurden und das öffentlich darüber debattiert wird, ob der Kampf gegen mögliche Urheberrechtsverletzungen auf Kosten von Bürgerrechten und der Freiheit des Internets geführt werden darf, das ganz neue Organisationen entstanden sind und sich für mehr Transparenz, mehr Mitspracherecht und gegen Zensur und Kontrolle des Internets einsetzen, das jetzt auch altehrwürdige "Offliner"-Bürgerrechtsorganisationen digitale Themen auf dem Schirm haben und begreifen das Freiheit und Rechte der Bürger auch im Internet bedroht werden können, das all diese Organisationen und Aktivisten sich vernetzt haben und es ihnen gelungen ist über alle Grenzen hinweg Menschen für Demonstrationen zu mobilisieren - von all diesen Dingen abgesehen haben die ACTA-Gegner wirklich gar nichts erreicht!
Obwohl, last but not least, haben sie natürlich erreicht das ACTA, dass eigentlich längst beschlossen war und nur noch unterzeichnet werden musste, gestoppt wurde - aber sonst haben sie wirklich gar nichts erreicht...:rolleyes:

bitmuncher hat gesagt.:
WAS haben die ACTA-Gegner realistisch erreicht, ausser dass sie auf eine (evtl. sogar gezielte) Ablenkung reingefallen sind?
Ich mag Verschwörungstheorien auch (wer mag die nicht?), aber über eine "gezielte Ablenkung" zu spekulieren ist wirklich lächerlich.

bitmuncher hat gesagt.:
Ihr habt mit der Verhinderung von ACTA nichts erreicht. Nichts, nichts und nochmal nichts. Ihr habt unserer Gesellschaft eher geschadet, weil die ACTA-Diskussionen sehr viele wichtigere Dinge aus den Medien verdrängt haben.
Und hier wird es noch lächerlicher. Die ACTA-Proteste haben der Gesellschaft geschadet? Da fällt mir wirklich nichts zu ein, außer das es für mich ein weiterer Beleg dafür ist Dein Blick auf die ganze ACTA-Thematik überraschend getrübt ist - immerhin hast Du in diesem Thread eine ganze Reihe von schlichtweg falschen Einschätzungen abgegeben. Ganz zu Beginn des Threads hast die Meinung vertreten, dass es naiv wäre zu glauben die Politik würde sich durch die lächerlichen Demonstrationen beeindrucken lassen und ACTA stoppen. Dann, als sich mehr und mehr zeigte wie sehr sich die Politik durch die Proteste beeindrucken ließ, hast die Meinung vertreten die Politik würde eben auf Zeit spielen und ACTA unterzeichnen, sobald die mediale Aufmerksamkeit nachgelassen hat. Dann, nachdem ein Ausschuss nach dem anderen sich gegen ACTA ausgeprochen hat, hast Du behauptet man würde eben ein bisschen am Text schrauben und ACTA dann doch verabschieden (tatsächlich wurden einige der meist kritisierten Passagen überarbeitet, hat aber nichts genützt). Die Konstante in Deinen Einschätzungen war, dass ACTA nicht zu stoppen ist und alle die sich dafür einsetzen naiv sind. Und jetzt, nachdem ACTA gestoppt wurde, sagst Du nicht nur das wäre völlig bedeutungslos, weil es ohnehin nur eine gezielte Ablenkung war, sondern sogar das die Proteste der Gesellschaft geschadet hätten, weil sie andere Themen verdrängt hätten...:rolleyes:

throjan hat gesagt.:
Bitmunchers Ausführungen zu ACTA folge ich im weitesten Sinne.
Natürlich hat er insofern recht, dass ACTA nur ein Aspekt einer sehr viel komplexeren Entwicklung ist - aber das hat ja auch nie jemand bestritten. ACTA war nur ein Schlachtfeld in einem größeren Krieg - aber auch eine gewonnene Schlacht ist ein Sieg.

throjan hat gesagt.:
Trotz allem ist es keine Alternative aufzugeben. Ach wenn die Diskussion 8 Jahre verspätet aufkommt, lohnt es sich weiterhin zu kämpfen.
FullACK! Den Kopf in den Sand stecken ist definitiv keine Alternative - und es ist nie zu spät zum kämpfen. Immerhin haben die Anti-ACTA-Proteste gezeigt, das selbst das bürokratische Monstrum EU im vollen Lauf (ACTA war ja eigentlich längst beschlossen) gestoppt werden kann. Die EU-Politiker waren von den internationalen Protesten so beeindruckt, das es nur 39 Abgeordnete (von 682!) wagten offen für ACTA zu stimmen...:)
Mit Engagement und Protest ist es also durchaus möglich Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen. Und unsere schwarz-gelbe Regierung selbst hat ja bewiesen, indem sie den rot-grünen Atomausstieg annullierten, das auch bereits getroffene Entscheidungen nicht in Stein gemeißelt sind und durchaus geändert oder rückgängig gemacht werden können - es ist also wirklich nie zu spät zu kämpfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und hier wird es noch lächerlicher. Die ACTA-Proteste haben der Gesellschaft geschadet? Da fällt mir wirklich nichts zu ein, außer das es für mich ein weiterer Beleg dafür ist Dein Blick auf die ganze ACTA-Thematik überraschend getrübt ist - immerhin hast Du in diesem Thread eine ganze Reihe von schlichtweg falschen Einschätzungen abgegeben. Ganz zu Beginn des Threads hast die Meinung vertreten, dass es naiv wäre zu glauben die Politik würde sich durch die lächerlichen Demonstrationen beeindrucken lassen und ACTA stoppen. Dann, als sich mehr und mehr zeigte wie sehr sich die Politik durch die Proteste beeindrucken ließ, hast die Meinung vertreten die Politik würde eben auf Zeit spielen und ACTA unterzeichnen, sobald die mediale Aufmerksamkeit nachgelassen hat. Dann, nachdem ein Ausschuss nach dem anderen sich gegen ACTA ausgeprochen hat, hast Du behauptet man würde eben ein bisschen am Text schrauben und ACTA dann doch verabschieden (tatsächlich wurden einige der meist kritisierten Passagen überarbeitet, hat aber nichts genützt). Die Konstante in Deinen Einschätzungen war, dass ACTA nicht zu stoppen ist und alle die sich dafür einsetzen naiv sind. Und jetzt, nachdem ACTA gestoppt wurde, sagst Du nicht nur das wäre völlig bedeutungslos, weil es ohnehin nur eine gezielte Ablenkung war, sondern sogar das die Proteste der Gesellschaft geschadet hätten, weil sie andere Themen verdrängt hätten...:rolleyes:

Ich habe mich erst kürzlich intensiver mit den Hintergründen von ACTA beschäftigen können, weil es in meinem Leben wichtigere Dinge als Urheberrecht & Co gibt, und dann auch mal abseits des Medienrummels und der Anti-ACTA-Bewegung geschaut was da wirklich dahinter steckt. Und dabei bin ich eben über EU-Richtlinien gestolpert, die sich nicht sonderlich viel von ACTA unterscheiden, was mich in der Meinung bestärkte, dass die Anti-ACTA-Initiativen ziemlich nutzlos waren, wenn auch aus anderen Gründen als ich zuvor annahm.

Wenn ich das von vornherein gewusst hätte, hätte ich die "rebellische Netzgemeinde" gleich von Anfang an für ihre Unfähigkeit Google zu verwenden ausgelacht. Denn man stolpert verdammt schnell über Begriffe wie Ipred bzw. Richtlinie 2004/48/EG, TRIPS, Patentrichtlinien usw.. Gerade diese Begriffe sollten aber _jedem_ ACTA-Gegner geläufig sein, wenn man sich auch nur mal grundlegend zum Thema informiert hätte und sie müssten in jeder Diskussion um ACTA auftauchen, denn nur wenn man gegen das Gesamtpaket vorgehen würde, könnte man tatsächlich was erreichen. Wie ich feststellen musste, wenn ich mich mit Leuten, die sich gegen ACTA aussprachen, unterhielt, kennen nur die wenigsten diese Begriffe oder gar ihre Hintergründe. Und das obwohl es sogar Seiten im Netz gibt, die z.B. Ipred als ACTA 2.0 betiteln und dadurch beim Suchbegriff ACTA durchaus mit auftauchen. Da sie auch hier in der Diskussion nicht gefallen sind, gehe ich davon aus, dass auch bei den ACTA-Gegnern im Habo nicht das notwendige Wissen vorhanden war oder gar noch immer ist. Anti-Ipred-Plakate konnte man auf den Anti-ACTA-Demos auch nur sehr vereinzelt sehen und selbst einschlägige Anti-ACTA-Websites berichteten erst nach den Demos im Februar darüber.

Und angesichts des neu hinzugewonnenen Wissens zu dieser Thematik stellte sich mir noch mehr die Frage was dieser Hype um ACTA bezwecken könnte. Und ich stellte mir die übliche Frage aller Verschwörungstheoretiker: Wer profitiert davon? Und vielleicht fangt ihr ja auch mal an euren eigenen Verstand zu verwenden anstatt immer nur Berichte aus Medien zu zitieren, von denen mittlerweile jeder wissen dürfte, dass sie alles andere als unabhängig oder objektiv sind, nachdem ja nun bereits selbst Journalisten über die Selbstzensur der Verlage berichtet haben. Beschäftigt euch doch einfach mal mit Urheberrecht, Patentrecht, Informationsfreiheit usw. innerhalb der EU, bevor ihr zu irgendwelchen Demos rennt, die den eher "ungefährlichen" Teil des Ganzen angreifen, nur weil da mal was hinter verschlossenen Türen beschlossen wurde, was übrigens in vielen Bereichen in der EU absolut üblich ist.

Macht euch doch mal die Mühe und lest die Gesetzesvorgaben der EU. Ihr werdet vermutlich entsetzt sein, was da alles bereits in Sack und Tüten ist, ohne dass ihr was davon mitbekommen geschweige denn dagegen demonstriert habt, weil es einfach nicht in den Medien aufgetaucht ist. Und dann schaut euch mal an, was sich in der EU gerade in Änderungs- und Beschlussverfahren befindet und ihr werdet feststellen, dass ACTA ein Furz gegen den grossen Haufen Scheisse ist, der gerade produziert wird, selbst im Bereich des Urheberrechts. Aber dann müsstet ihr ja selbst mal nachdenken und könntet das Denken nicht den Journalisten überlassen, die euch das Wissen bröckchenweise verpassen, damit ihr die Gesamtheit nicht mitbekommt. :rolleyes:

@Tarantoga: Im übrigen zieht das "Alles nur Verschwörungstheorie"-Gehabe nicht. Vor kurzem war ein europäischer Superstaat noch Verschwörungstheorie und genauso lächerlich. Der italienische Präsident bezeichnete es sogar mal als "psychologischen Terrorismus", wenn man darauf hinwies, dass darauf zugesteuert wird. Heutzutage stehen wir davor genau jenen Superstaat zu schaffen, der angeblich nur lächerliche Verschwörungstheorie ist. Die EU als Polizeistaat war auch nur Verschwörungstheorie, bis INDECT aufzeigte was innerhalb der EU alles erforscht wird um genau diesen zu ermöglichen. Wenn irgendwas lächerlich ist, dann ist es die Verharmlosung der antidemokratischen Tendenzen in der EU, nur weil man mal eine vergleichsweise unwichtige Sache vermeintlich verhindert hat.
 
bitmuncher hat gesagt.:
Ich habe mich erst kürzlich intensiver mit den Hintergründen von ACTA beschäftigen können, weil es in meinem Leben wichtigere Dinge als Urheberrecht & Co gibt, und dann auch mal abseits des Medienrummels und der Anti-ACTA-Bewegung geschaut was da wirklich dahinter steckt.
Das ist ein bemerksenswertwes Eingeständnis - denn dafür das Du Dich "erst kürzlich" intensiver mit der Thematik beschäftigt hast, hast Du in diesem Thread ziemlich absolute Standpunkte vertreten. Oder soll diese erst kürzlich erfolgte, intensivere Beschäftigung mit den Hintergründen von ACTA eine Rechtfertigung sein, warum bis jetzt jede einzelne Einschätzung von Dir zu diesem Thema falsch war?

bitmuncher hat gesagt.:
Wenn ich das von vornherein gewusst hätte, hätte ich die "rebellische Netzgemeinde" gleich von Anfang an für ihre Unfähigkeit Google zu verwenden ausgelacht.
Macht ja nix! Du hast ja trotzdem, nach eigener Aussage ohne tiefere Kenntniss der Hintergründe von ACTA, kübelweise ätzenden Spott über all jene ausgekippt, die eine andere Meinung als Du selbst vertreten haben...:rolleyes:

bitmuincher hat gesagt.:
Im übrigen zieht das "Alles nur Verschwörungstheorie"-Gehabe nicht. Vor kurzem war ein europäischer Superstaat noch Verschwörungstheorie und genauso lächerlich.
Na ja, für den einen mag ein "europäischer Superstaat" eine alptraumhafte Verschwörungstheorie sein, für andere ist er ein erstrebenswerte Ziel...;)
Aber hier nähern wir uns vermutlich dem Kern des (bzw. Deines) Problems. Um zu verstehen warum Du in diesem Therad von einer falschen Einschätzung zur nächsten eilst, giftige Gallle über alle Andersdenkenden versprühst und dann auch noch Verschwörungstheorien verbreitest, muss man eigentlich nur einen Blick auf Deine Signatur werfen und Deine Aussagen in anderen Theads bedenken. Du bist kein Freund der EU und der Gedanke das "der Ring uns zu knechten" durch Demonstrationen beeinflusst werden kann, muss Dein Weltbild einfach erschüttern...:rolleyes:

bitmuncher hat gesagt.:
Der italienische Präsident bezeichnete es sogar mal als "psycholischen Terrorismus", wenn man darauf hinwies, dass darauf zugesteuert wird.
Da ich es müde geworden Dich für Deine, häufig abstrusen Behauptungen, nach Quellen zu fragen, habe ich mich selbst um eine Quelle für diese Behauptung bemüht. Dank Deiner Empfehlung Google zu benutzen, bin ich auf das hier gestoßen:
"...wer Anti-EU ist, ist ein Terrorist". Weiterhin brachte er EU-Kritik ebenfalls in Terrornähe: "Es handelt sich um psychologischen Terrorismus, wenn behauptet wird, der Kurs gehe in die Richtung eines europäischen Superstaats."
Das ist irgendwie das krasse Gegenteil von dem, was Du in Deiner Argumentation behauptet hast, oder? Falls ich ein falsches Zitat gefunden habe und Du etwas ganz anderes meintest, entrschuldige ich mich im voraus - glauben tue ich das aber eigentlich nicht. Im Grunde passt es auch zu Deiner Argumentation in anderen Threads - mindestens zweimal, nämlich hier und hier, hast Du "diverse Studien" angeführt, die belegen das kleine Verwaltungseinheiten effektiver sind. Natürlich ging ich dadurch davon aus Du wärst mit mindestens einer dieser Studien vertraut, aber meine ausdrückliche Frage nach Quellen brachte diese Antwort:
Ich bin irgendwann mal über ein PDF gestolpert, wo auf diese eingegangen wurde.
Da sind wir dann irgendwie von "das ist wissenschaftlich erwiesen" (ein beliebtes Totschlag-Argument in bierseeligen Stammtisch-Diskussionen) bei blossem Hörensagen. Zusammen mit Deinem höchst ungenauen Zitat "eines italienischen Präsidenten" (ich bitte noch einmal um Entschuldigung wenn Du ein anderes Zitat gemeinst hast und das auch belegen kannst), kann das schon Zweifel an Deiner Glaubwürdigkeit und Deiner Art zu argumentieren wecken - man könnte Dich sogar für einen Lügner halten.

Aber vermutlich bin ich nur ein naiver Idiot, der auf die Propaganda der "System-Presse" reingefallen ist...:rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ein bemerksenswertwes Eingeständnis - denn dafür das Du Dich "erst kürzlich" intensiver mit der Thematik beschäftigt hast, hast Du in diesem Thread ziemlich absolute Standpunkte vertreten. Oder soll diese erst kürzlich erfolgte, intensivere Beschäftigung mit den Hintergründen von ACTA eine Rechtfertigung sein, warum bis jetzt jede einzelne Einschätzung von Dir zu diesem Thema falsch war?
Eher eine Rechtfertigung warum ACTA so einfach ad acta gelegt werden konnte.

Macht ja nix! Du hast ja trotzdem, nach eigener Aussage ohne tiefere Kenntniss der Hintergründe von ACTA, kübelweise ätzenden Spott über all jene ausgekippt, die eine andere Meinung als Du selbst vertreten haben...:rolleyes:
Ich sehe kaum noch andere Möglichkeiten die Leute zum Nachdenken zu bewegen. Grade Menschen wie du, die sich fast 100% nach Pressetexten in ihrer Meinungsbildung richten, fangen, wie ich erfahren durfte, manchmal an nachzudenken, wenn man mal etwas drastischer seinen Standpunkt formuliert, weil sie sich dann fragen, warum ein ruhiger Mensch wie ich so ausfallend wird.

Na ja, für den einen mag ein "europäischer Superstaat" eine alptraumhafte Verschwörungstheorie sein, für andere ist er ein erstrebenswerte Ziel...;)
Aber hier nähern wir uns vermutlich dem Kern des (bzw. Deines) Problems. Um zu verstehen warum Du in diesem Therad von einer falschen Einschätzung zur nächsten eilst, giftige Gallle über alle Andersdenkenden versprühst und dann auch noch Verschwörungstheorien verbreitest, muss man eigentlich nur einen Blick auf Deine Signatur werfen und Deine Aussagen in anderen Theads bedenken. Du bist kein Freund der EU und der Gedanke das "der Ring uns zu knechten" durch Demonstrationen beeinflusst werden kann, muss Dein Weltbild einfach erschüttern...:rolleyes:
Was wurde denn beeinflusst? Wie ich bereits sagte, hat der "Sieg" über ACTA nichts geändert. Ich behaupte sogar, dass dieser "Sieg" nicht so einfach möglich gewesen wäre, wenn innerhalb der EU nicht sowieso schon weitere Pläne in dieser Richtung in Arbeit und die Grundlagen sowieso schon seit Jahren gelegt wären. Die EU braucht ACTA nicht um die darin formulierten Ziele umzusetzen.

Da ich es müde geworden Dich für Deine, häufig abstrusen Behauptungen, nach Quellen zu fragen, habe ich mich selbst um eine Quelle für diese Behauptung bemüht. Dank Deiner Empfehlung Google zu benutzen, bin ich auf das hier gestoßen:
Das ist irgendwie das krasse Gegenteil von dem, was Du in Deiner Argumentation behauptet hast, oder? Falls ich ein falsches Zitat gefunden habe und Du etwas ganz anderes meintest, entrschuldige ich mich im voraus - glauben tue ich das aber eigentlich nicht.
Ja, hast du. Ich lese Gulli nicht, merke mir allerdings auch nicht die Quellen aller Texte, die ich lese. Allerdings weiss ich nicht, wo da bei Gulli "das krasse Gegenteil" von dem steht, was ich geschrieben habe. Ich schrieb: "... Der italienische Präsident bezeichnete es sogar mal als "psychologischen Terrorismus", wenn man darauf hinwies, dass darauf zugesteuert wird." Bei Gulli steht: ""Es handelt sich um psychologischen Terrorismus, wenn behauptet wird, der Kurs gehe in die Richtung eines europäischen Superstaats." Oder meintest du was anderes?

Im Grunde passt es auch zu Deiner Argumentation in anderen Threads - mindestens zweimal, nämlich hier und hier, hast Du "diverse Studien" angeführt, die belegen das kleine Verwaltungseinheiten effektiver sind. Natürlich ging ich dadurch davon aus Du wärst mit mindestens einer dieser Studien vertraut, aber meine ausdrückliche Frage nach Quellen brachte diese Antwort:
Da sind wir dann irgendwie von "das ist wissenschaftlich erwiesen" (ein beliebtes Totschlag-Argument in bierseeligen Stammtisch-Diskussionen) bei blossem Hörensagen. Zusammen mit Deinem höchst ungenauen Zitat "eines italienischen Präsidenten" (ich bitte noch einmal um Entschuldigung wenn Du ein anderes Zitat gemeinst hast und das auch belegen kannst), kann das schon Zweifel an Deiner Glaubwürdigkeit und Deiner Art zu argumentieren wecken - man könnte Dich sogar für einen Lügner halten.
Beschäftige dich mal mit Strategieberatung im Bereich der Wirtschaft. Dann wirst du ziemlich sicher auch über solche Studien stolpern, in denen die Vorteile von regionalen Verwaltungseinheiten innerhalb von international verteilten Firmen beleuchtet werden. Auch in den Geschichtswissenschaften wirst du einiges finden, wo z.B. Unterschiede zwischen Stammeskulturen und heutigen Nationalstaaten untersucht wurden und wo man feststellte, dass die Aufteilung in kleine Stämme gegenüber den heutigen Nationalstaaten z.B. zu mehr sozialer Gerechtigkeit führte und weniger Bürokratie notwendig machte. Auch bei Untersuchungen zu LTIs (Leading Technological Institutes) hat man festgestellt, dass ihr grosser Vorteil in den kleinen Verwaltungseinheiten besteht. Im Bereich der Landwirtschaft hat man festgestellt, dass grosse landwirtschaftliche Betriebe einfacher zu verwalten sind, wenn man sie in kleine Farmen aufteilt. Oder schau dir die Untersuchung der University of Pittsburgh zur Public Health Practice an, wo man zu dem Ergebnis kam, dass dezentrale kleine Verwaltungseinheiten schneller, fokussierter und flexibler sind.

Nur das genannte PDF, in dem es speziell um politische Systeme ging, hab ich nicht parat und ich sehe es auch nicht ein Stunden damit zu verbringen es in meinen Datenbergen zu suchen, nur weil du irgendwas bewiesen haben willst. Da ich irgendwann bei Recherchen im Netz auch drüber gestolpert bin, kannst du dir die Arbeit bitte selbst machen. Allerdings reicht es ja auch aus nur mal in die Welt zu schauen und ein wenig selbst nachzudenken um die Schlussfolgerungen solcher Studien nachzuvollziehen. Das geht sogar ohne Quellen und nur mit eigener Denkleistung, auch wenn das für dich evtl. seltsam erscheinen mag. Warum sind Länder wie die USA oder Russland in Bundesstaaten bzw. Föderationskreise unterteilt? Vermutlich weil Amerikaner und Russen auf komplizierte Verwaltungen abfahren. :rolleyes:

Wofür du mich hälst ist mir übrigens allerherzlichst egal. Dir wird's vermutlich ja auch egal sein, dass ich dich für jemanden halte, der seine Meinung aus der Presse hat, weil du nicht in der Lage bist dir deine eigene zu bilden und weil du selbst für deine Meinung eine Quelle brauchst. ;)

So, und an dieser Stelle klinke ich mich jetzt hier aus Antworten auf deine Beiträge aus, weil's mir langsam einfach zu blöd wird. Wir reden ja doch nur im Kreis. Du wirst nicht anfangen mal selbst nachzudenken, weiterhin die Aussagen in den Medien als Wahrheit ansehen und weiterhin glauben wir würden noch immer in einer Demokratie leben und ich werde mich von meiner Meinung zur EU nicht abbringen lassen, weil ich mindestens genauso verbohrt bin wie du.
 
Ich hab auf einem internationalen Treffen mal folgenden Satz gehoert:

"Es gibt so viele Verschwörungstheorien, weil es so viele Verschwörungen gibt".

Wo bitmuncher jedenfalls Recht hat ist: Es ändert sich an der Gesetzeslage für UNS erstmal gar nichts, denn das meiste davon ist schon lange umgesetz, bzw. befindet sich in einer Umsetzung.
Das ist in einer EU Enforcement Richtline von 2004 geregelt. Übrigends ist dieser Schund unter Rot/Gruen entstanden ;)
Thomas Stadler hat zu ACTA einen recht schlichen und nüchternen Blog.

Was übersehen worden ist ist einseits die Möglichkeit, dass Rechteverwertern/Inhabern weitreichendere Rechte in Sachen der Strafverfolgung eingeräumt werden _müssten_, sollte man ACTA wörtlich nehmen. Sosehr ich Herrn Stadler auch schätze, fehlt es ihm aber moeglicherweise an der noetigen Fantasie (die Juristen ja oftmals abgeht) :)

Der andere, viel wichtigere Punkt ist derjenige, dass wir deutschen und Europaeer mal wieder so tun, als waeren wir der Mittelpunkt der Welt.

@bitmuncher
Die EU braucht ACTA nicht um die darin formulierten Ziele umzusetzen.
Es geht nicht um die EU, denn ACTA würden ja auch andere Staaten unterzeichnen. Es gibt Staaten, die es mit zB Gen-Patenten nicht so ernst nehmen (und nochmal) Siehe Monsant und Indien (ein Riesenmarkt). Ein geschlossenes Europa mit den USA UND den ganzen anderen Staaten, welche Abkommen und Einigungen über (Gen-)Patente zustimmen, ist ein mächtiges Bollwerk auf dem Weltmarkt - und ich bin noch immer davon überzeugt, dass die eigentliche Gefahr von Monsanto und der WTO ausgeht, die im Namen ihrer Loby Märkte noch strenger kontrollieren können, indem Mittelsmärkte durch ACTA noch strenger in die Pflicht genommen werden könnten. Stichworte sind hier Saatgut und Medikamente (GENERIKA) und der Zoll der ACTA Mitgliedsstaaten.

Dazu ein Text der Linken:
Das Abkommen gewährt den unterzeichnenden Staaten weitgehende Möglichkeiten, "verdächtige Waren" zu konfiszieren und zu zerstören. Dies betrifft auch generische Medikamente und Saatgut, die im internationalen Handel das Gebiet von ACTA-Vertragspartnern passieren. Hilfsorganisationen befürchten, dass das Abkommen den Vertragspartnern die Legitimation verleiht, die Produktion und den Vertrieb der dringend benötigten günstigen Arzneimittel für Entwicklungsländer nachhaltig zu unterbinden. Bäuerinnen und Bauern könnte noch stärker als bisher das Recht auf die Entwicklung und Nutzung eigenen Saatgutes verwehrt werden.

Kader Arif meint ebenfalls dazu:

"There are international agreements, such as the Trips agreement, which foresees this last possibility," he said. "They're particularly important for developing countries which cannot afford to pay for patented HIV drugs, for example.

"The problem with Acta is that, by focusing on the fight against violation of intellectual property rights in general, it treats a generic drug just as a counterfeited drug. This means the patent holder can stop the shipping of the drugs to a developing country, seize the cargo and even order the destruction of the drugs as a preventive measure."

Insofern würde ich, ACTA - erfolgreich umgesetzt - nicht so auf die allzuleichte Schulter nehmen. Sicherlich haben wir viele der Punkte ohnehin schon verankert, die UNS hier in Europa und in Deutschland betreffen. Aber ACTA bedeutet eine viel formalere konsolidierung mit den Wünschen der USA (bzw. einiger Politiker) und anderen, komischerweise Industriestaaten.

Man muss dem dümmlichen Bildungsbürgertum also erstmal klarmachen, dass es eben nicht nur um die primitiven Triebe wie das herunterladen von Filmchen geht, sondern um knallharte Regulierung und Kontrolle eines Weltmarktes, wo am Ende mal wieder reelle Existenzen und Leben von Menschen gegen wirtschaftliche Interssen stehen. Und selbst die Piraten haben hier nicht so richtig viel weiter gedacht.
 
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