Dieser Tage scheint es ein Thema zu geben das die Medien mehr als alle anderen beherrscht und dem man sich unmöglich entziehen kann: Skandal-Bischof Tebartz-van Elst.
Momentan dreht es sich vor allem um den Neubau des Bischofsitzes in Limburg, dessen Kosten sich wohl auf mehr als 30 Millionen Euro beziffern werden (neuere Berichte sprechen gar von 40 Millionen). Im Bistum sind viele Menschen, sowohl Priester als auch Gläubige entsetzt, über die gewaltigen Summen, die - wenn man vielen Medienberichten glauben will - vor allem für Sonderwünsche des Bischofs verschwendet werden. Gerne wird hier z. B. die Badewanne für 15.000€ erwähnt, die der Bischof ausdrücklich verlangt haben soll. Doch egal wie man dazu steht (und welcher Seite man glauben will), die enormen Baukosten sind nur ein Aspekt der Causa Tebartz-van Elst.
Im Jahr 2012 ist der Bischof nach Indien geflogen, um sich dort ein Bild über einige soziale Projekte zu verschaffen. Reporter des Spiegel erkundigten sich daraufhin beim Bischof ob es stimmt das er 1. Klasse geflogen sei, der Bischof behauptet er sei Business Class geflogen. Diese Antwort erfolgte sowohl auf die schriftliche Anfrage, als auch bei einem persönlichen Besuch durch die Reporter. Als der Spiegel später dennoch einen Artikel "First Class in die Slums" bringt (der Bischof ist nachweislich Erster Klasse geflogen), behauptet der Bischof der Spiegel habe ihn nie gefragt ob er Erster Klasse geflogen sei und deshalb habe er natürlich auch nie behauptet Business Class geflogen zu sein. Der Bischof gibt sogar eine eidesstattliche Erklärung dazu ab. Dummerweise haben die Reporter bei ihrem Besuch eine Kamera laufen lassen und können sowohl die Frage, als auch die Antwort belegen. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat daher vor ein paar Tagen einen Strafbefehl gegen den Bischof wegen eidesstattlicher Falschaussage beantragt. Für jeden Amtsinhaber wäre es schon problematisch öffentlich bei einer Lüge ertappt zu werden - für einen amtierenden Bischof ist es eine Katastrophe. Schon die Zehn Gebote untersagen das Lügen ausdrücklich und jetzt wurde ein Bischof nicht einfach nur der Lüge überführt - er hat es sogar in juristisch strafwürdiger Weise getan.
Auch im Fall der exorbitant gestiegenen Baukosten deutet einiges daraufhin, dass der Bischof ganz bewusst getrickst, getäuscht und verschleiert hat. Der Architekt behauptet derzeit der Bischof sei von Anfang an über die Höhe der Baukosten informiert gewesen. Die FAZ berichtet der Bischof habe die Baukosten in zehn Projekte gestückelt, die alle unter der 5 Millionen Euro Grenze blieben und so die Genehmigungspflicht durch den Vatikan gezielt unterlaufen.
Doch wie dem auch sei: Wir haben einen Bischof den die Medien als prunksüchtigen Snob darstellen, den die Staatsanwaltschaft für einen Lügner hält, dem 21 seiner untergebenen Priester in einem Brief vorwarfen Furcht und Misstrauen im Bistum zu säen und gegen den zuletzt 200 Gläubige aus seinem Bistum vor dem Dom demonstrierten...
Das TdW stellt daher diesmal die Frage: Ist Tebartz-van Elst als Bischof überhaupt noch tragbar?
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Im Jahr 2012 ist der Bischof nach Indien geflogen, um sich dort ein Bild über einige soziale Projekte zu verschaffen. Reporter des Spiegel erkundigten sich daraufhin beim Bischof ob es stimmt das er 1. Klasse geflogen sei, der Bischof behauptet er sei Business Class geflogen. Diese Antwort erfolgte sowohl auf die schriftliche Anfrage, als auch bei einem persönlichen Besuch durch die Reporter. Als der Spiegel später dennoch einen Artikel "First Class in die Slums" bringt (der Bischof ist nachweislich Erster Klasse geflogen), behauptet der Bischof der Spiegel habe ihn nie gefragt ob er Erster Klasse geflogen sei und deshalb habe er natürlich auch nie behauptet Business Class geflogen zu sein. Der Bischof gibt sogar eine eidesstattliche Erklärung dazu ab. Dummerweise haben die Reporter bei ihrem Besuch eine Kamera laufen lassen und können sowohl die Frage, als auch die Antwort belegen. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat daher vor ein paar Tagen einen Strafbefehl gegen den Bischof wegen eidesstattlicher Falschaussage beantragt. Für jeden Amtsinhaber wäre es schon problematisch öffentlich bei einer Lüge ertappt zu werden - für einen amtierenden Bischof ist es eine Katastrophe. Schon die Zehn Gebote untersagen das Lügen ausdrücklich und jetzt wurde ein Bischof nicht einfach nur der Lüge überführt - er hat es sogar in juristisch strafwürdiger Weise getan.
Auch im Fall der exorbitant gestiegenen Baukosten deutet einiges daraufhin, dass der Bischof ganz bewusst getrickst, getäuscht und verschleiert hat. Der Architekt behauptet derzeit der Bischof sei von Anfang an über die Höhe der Baukosten informiert gewesen. Die FAZ berichtet der Bischof habe die Baukosten in zehn Projekte gestückelt, die alle unter der 5 Millionen Euro Grenze blieben und so die Genehmigungspflicht durch den Vatikan gezielt unterlaufen.
Doch wie dem auch sei: Wir haben einen Bischof den die Medien als prunksüchtigen Snob darstellen, den die Staatsanwaltschaft für einen Lügner hält, dem 21 seiner untergebenen Priester in einem Brief vorwarfen Furcht und Misstrauen im Bistum zu säen und gegen den zuletzt 200 Gläubige aus seinem Bistum vor dem Dom demonstrierten...
Das TdW stellt daher diesmal die Frage: Ist Tebartz-van Elst als Bischof überhaupt noch tragbar?
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