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Es hängt nicht mit irgendwelchen moralischen Vorstellungen ab, sondern mit der Tatsache, dass wir uns darauf geeinigt haben, dass man erst mit 18 Jahren Volljährig ist.

Wir haben uns offenbar auch irgendwann mal drauf geeinigt, dass Ehen zwischen Mann und Frau geschlossen werden, sonst hätten wir diese Situation jetzt nicht, und diese Position wird nun auch in Frage gestellt. Warum also nicht weitere Positionen aus der Vergangenheit in Frage stellen?
 
Und mit dieser Meinung wirst du dann wieder auf Leute treffen, die selbst die Meinung vertreten, dass Kinder heutzutage viel früher Reife erlangen. Du wirst also genau so einen Gegenpol haben wie ihn die Kirche in der Frage der homosexuellen Ehe darstellt.
 
Es gibt durchaus auch Beziehungen zwischen Erwachsenen und Minderjährigen, die im Einvernehmen beider stattfinden.

Die heutige wissenschaftliche Position ist, dass die spezifische Gefahr einer Traumatisierbarkeit bei sexuellem Kindesmissbrauch unverhältnismäßig und untolerierbar hoch ist.

Dagegen wurde bei gleichgeschlechtlicher Elternschaft dies nicht gezeigt.
 
@xrayn: Die Frage die sich mir allerdings stellt ist: Worauf wirst du es dann schieben, wenn es nicht eine Religion ist, die den Gegenstandpunkt vertritt? Bei der Kirche ist es ja ganz einfach. Man muss ja nur die alten Argumente gegen die Kirche aus der Schublade kramen (2000 Jahre alte Gesellschaftsvorstellungen, die ewig Gestrigen, geht ja nur um Macht, blablub usw. usf.). Haben wir hier im Thread ja zur genüge bereits gelesen. Was aber, wenn z.B. ausgerechnet die aufgeklärten Homosexuellen plötzlich der Meinung sind, dass man das Alter für die Volljährigkeit senken sollte (z.B. um früher heiraten zu können)? Mir fehlen in dieser Diskussion nämlich noch immer die Argumente für homosexuelle Ehen. Kinder haben sie, wenn überhaupt, aus vorangegangenen Partnerschaften, was nicht unbedingt für Reife zeugt, wenn jemand entgegen seiner sexuellen Gesinnung eine Partnerschaft eingeht und in dieser auch noch ein Kind zeugt, obwohl absehbar ist, dass das Kind irgendwann aufgrund der sexuellen Neigung eines Elternteils seinen Vater oder seine Mutter verlieren wird. Fremde Kinder adoptieren dürfen sie nicht und Leihmutterschaft ist in Deutschland auch nicht gerade legal. Warum also eine steuerliche Gleichstellung?

+++ATH0 hat gesagt.:
Dagegen wurde bei gleichgeschlechtlicher Elternschaft dies nicht gezeigt.

Das kommt auf die Studie an, die du zu Rate ziehst. Es gibt durchaus Studien, die "belegen", dass Kinder, die in homosexuellen Partnerschaften aufwachsen, häufiger zu Drogenmissbrauch neigen, unbeständiger in ihren Beziehungen sind usw., eine Traumatisierung also durchaus stattfindet. Und dem gegenüber stehen dann wieder Studien, die genau das Gegenteil behaupten. Die Frage bei diesen Studien ist nämlich nur, in was für einer Gesellschaft sie gemacht wurden. Handelt es sich um eine Gesellschaft, in der Homosexualität anerkannt ist (z.B. in Deutschland) oder um eine Gesellschaft, wo das nicht der Fall ist (z.B. in Texas). Hätte es z.B. eine Studie zum sexuellen Kontakt mit Minderjährigen in einem Land mit Zwangsheirat gegeben, wo durchaus 10-12-Jährige verheiratet werden, wären die Ergebnisse sicherlich andere als wenn man die gleiche Studie in Deutschland macht.
 
Das kommt auf die Studie an, die du zu Rate ziehst. Es gibt durchaus Studien, die "belegen", dass Kinder, die in homosexuellen Partnerschaften aufwachsen, häufiger zu Drogenmissbrauch neigen, unbeständiger in ihren Beziehungen sind usw., eine Traumatisierung also durchaus stattfindet.

Von denen weiß ich nichts. Aber es geht doch um das gesamte Bild.
Man kann ähnliche Nachteile auch für einkommensschwache Familien bei den Kindern nachweisen; also Nachteile emotionaler Art.
Also so eine Verteilung der Nachteiligkeiten für Kinder in bestimmten Schichten besteht ja gesamtgesellschaftlich grundsätzlich.

Zweitens: Ursachenforschung. Steht in den Studien, die du beschreibst, auch etwas dazu? Kann nicht gar auch die Stigmatisierung homosexueller Partnerschaften dazu beitragen, dass die Kinder dadurch Nachteile davontragen? Ich bin mir da ziemlich sicher. Das ist ja dann kaum Schuld der Eltern.
Genauso ist es nicht Schuld von christlichen Eltern, wenn die Kinder dann aufgrund ihres Christentums gemobbt werden. Dann wäre es ja auch absurd zu sagen, dass man christlichen Eltern verbieten sollte Kinder zu kriegen. :wink:

Die Frage ist also: Wann ist Elternschaft denn unverhältnismäßig untolerierbar, also so schlimm, dass es die Gesellschaft angeht?
Naja klar: Bei körperlichen und seelischen Misshandlungen des Kindes oder grober Vernachlässigung.
Aber, wenn es bloß eine einkommensschwache Familie aus einem bildungsfernen Milieu ist, wo es Kinder den Umständen entsprechend vergleichsweise schlechter haben, kann man nicht gleich ein Verbot verhängen.
Ich würde sogar ohne Studie rundheraus behaupten, dass es im individuellen Fall eben auch Kinder gibt, denen es in traditionell-christlichen Frau/Mann-Familien schlechter geht, als in Familien mit gleichgeschlechtlichen Eltern.
Das Umgekehrte kann natürlich genau so gelten.

Die Grenze bei der es aber untolerierbar wird, ist für alle Elternschaften gleich.
Wenn das Kind in irgendeiner Form misshandelt wird, dann greift der Staat ein, mittels Jugendamt o.ä.
Völlig egal ob es sich um gleichgeschlechtliche Eltern handelt oder gar christlich/traditionelle Frau-Mann Konstellationen.

Für alle gelten die selben Bedingungen. Und alle sollten auch die selben Rechte haben.

Hätte es z.B. eine Studie zum sexuellen Kontakt mit Minderjährigen in einem Land mit Zwangsheirat gegeben, wo durchaus 10-12-Jährige verheiratet werden, wären die Ergebnisse sicherlich andere als wenn man die gleiche Studie in Deutschland macht.

Man muss das Phänomen doch von mehreren Seiten betrachten.
Zum einen die sozialwissenschaftlichen Faktoren. Also die Stigmatisierung oder Befürwortung bestimmter Partnerschaften. Die haben natürlich immensen Einfluss (wie du ja selbst sagtest).
Das ist den Wissenschaftlern aber bewusst. Das wird ja nicht unter den Teppich gekehrt, es wird also Ursache distinkt angegeben.

Bei sexuellem Kindesmissbrauch kommt aber neben dem sozialwissenschaftlichen Aspekt auch der entwicklungspsychologische Aspekt hinzu. Da wird Kindesmissbrauch also zusätzlich noch mal unabhängig von sozialem Kontext untersucht.

Und ob es nun körperliche und seelische Misshandlung, Vernachlässigung oder sexueller Kindesmissbrauch ist: Die Schädlichkeit wurde wissenschaftlich unabhängig von sozialer oder ethnischer Herkunft untersucht und beschrieben.
Ob nun Aische im Jemen oder Lisa in Deutschland sexuell missbraucht wird, ist völlig egal: es schadet ihnen.
 
Also ob die Kirche einem homosexuellen Paar seinen Segen gibt oder nicht sollte
durchaus den Mitgliedern der jeweiligen Religionsgemeinschaft überlassen werden.
Wem die Entscheidung und Wege zur Entscheidungsfindung nicht gefallen muss
dann eben aus der Gemeinschaft austreten und seine eigene Religionsgemeinschaft
gründen, oder die Entscheidung akzeptieren und bessere Argumente für sein Ziel finden.

Für die Gleichstellung von homo- und hetrosexuellen Paaren im Staat ist eben nicht
das Kinderkriegen das Kriterium, sondern die rechtliche Gleichberechtigung. Welche
eben nicht nur steuerliche Vorteile bringt, sondern eben auch dass man als Angehöriger gilt,
wenn der Partner einen Unfall erleidet und man sich im Krankenhaus
sich nach seinem Befinden erkundigen will. Auch im Erbrecht oder bei einer Trennung
sichern sich die Partner gegenseitig ab ohne eine Schar von Anwälten/Notaren mit der
Ausarbeitung der Verträge und Vollmachten im Vorfeld bezahlen zu müssen.
Für's Kinderkriegen und aufziehen gibt es Kindergeld (bzw. andere steuerliche Vorteile)
und da wir Frauen das Recht zu sprechen Kinder von wem sie wollen zu bekommen
ohne vorherige Prüfung der Eignung, sehe ich durchaus kein Problem darin wenn
sich zwei Männer zu einer Adoption entscheiden und sich der entsprechenden
Eignungsprüfung unterziehen. Als alleinerziehender Vater bin ich durchaus der
Meinung, dass Männer durchaus Kinder erziehen können ohne psychische Krüppel
daraus zu machen. Dafür ist dann eher die Gesellschaft verantwortlich.

Übrigens ist Homosexualität in der Tierwelt gar nicht so selten. Es kann also gar
nicht so unnatürlich sein.
Homosexualität bei Tieren: Männchen mit Männchen, Weibchen mit Weibchen - SPIEGEL ONLINE

Gruss
 
Zuletzt bearbeitet:
@+++ATH0: Was ist aber, wenn sich Lisa in Deutschland mit ihren 14 Jahren und körperlich frühreif in einen älteren Mann verliebt und dies auf Gegenliebe stösst? Ist es dann nicht genau so ungerecht die Ehe der beiden zu verbieten wie eine Nicht-Anerkennung von homosexueller Ehe? Vielleicht fördert es ja die Entwicklung von Lisa sogar, wenn sie z.B. aus schlechten sozialen Verhältnissen kommt, weil ihr Liebhaber ein Geschäftsführer ist, ihr trotz abgebrochener Schule einen Ausbildungsplatz verschafft und ihr materielle Sicherheit bietet.

Die Frage ist also: Wo ist die Grenze bei der gesellschaftlichen Akzeptanz? Bis vor vergleichsweise wenigen Jahren war die homosexuelle Ehe nicht einmal ein Thema in unserer Gesellschaft. Jetzt ist sie fast schon Mode geworden. Vielleicht wird es genau so irgendwann Mode Beziehungen mit Minderjährigen anzuerkennen. Hat eine Minderjährige Mutter weniger Reife als eine homosexuelle Frau, die mit einem Mann eine Beziehung eingeht und ein Kind zeugt, obwohl sie weiss, dass dieses Kind irgendwann seinen Vater verlieren wird, weil sie ihren sexuellen Präferenzen folgt? In meinen Augen nicht. Beide sind für mich gleichermaßen unreif, da in der heutigen Gesellschaft kein Zwang mehr zu heterosexuellen Partnerschaft herrscht. Man kann die Kirche verlassen ohne dadurch gesellschaftlich geächtet zu werden.

Genau die gleiche Debatte findet man auch bei der Abtreibung. Früher galt Abtreibung als Mord. Heutzutage ist sie ein legitimes Mittel um ungewollte Kinder zu beseitigen. Wir haben also Mord legitim gemacht, indem wir ihm einen anderen Namen gegeben haben und dafür gesorgt haben, dass es gesellschaftliche Anerkennung findet. Wo ist also die Grenze?

Ich möchte aber mal darauf hinweisen, dass bereits von Homosexuellen die kirchliche Trauung gefordert wurde, um dadurch Gleichberechtigung zu heterosexuellen Paaren zu erreichen. Das wurde hier nämlich bisher geflissentlich ignoriert. In diese Kerbe haben auch bereits Parteien wie Die Grünen geschlagen. Das ist von Seiten der Grünen ein versuchter Eingriff in die Religionsfreiheit und zeigt auch, dass der Glaube der Christen eben nicht akzeptiert wird. Man versucht der Kirche etwas aufzuzwingen, was sie nicht will und was gegen ihre Grundsätze/Gesetze verstösst. Für Katholiken ist nämlich das CIC genau so bindend wie die Gesetze ihres Staates. Nur kann man das CIC nicht so einfach anpassen wie z.B. das GG, weil es sich an der Bibel zu orientieren hat.
 
@+++ATH0: Was ist aber, wenn sich Lisa in Deutschland mit ihren 14 Jahren und körperlich frühreif in einen älteren Mann verliebt und dies auf Gegenliebe stösst? Ist es dann nicht genau so ungerecht die Ehe der beiden zu verbieten wie eine Nicht-Anerkennung von homosexueller Ehe?

Nein. Die Ehe hat ja noch mehrere rechtliche Implikationen und Verantwortungen, die man einer 14-Jährigen Person noch nicht zumuten sollte. Dies ist jedenfalls bisher Konsens. Unverhältnismäßig ist solch' ein Verbot auch deshalb nicht, weil erstens:
- die Gelegenheit ja im späteren Leben noch besteht
- gegen eine bloße unehliche Partnerschaft mit sexuellen Inhalten für Jugendliche ab 14 Jahren aus rechtlicher Seite nichts einzuwenden ist, weil das Schutzalter ja bei 14 Jahren liegt
- Kinder darf jedes Mädchen jederzeit legal kriegen und aufziehen bzw. unter Aufsicht eines Erziehungsberechtigten (wobei natürlich überhaupt nicht ratsam; prinzipiell aber ein freiheitliches Gut)

Die Verhältnismäßigkeit bleibt also gewahrt. Verwehrt werden einer 14-Jährigen Person eben nur unverhältnismäßig riskante oder überfordernde Dinge.
Mit 16 ändern sich ja widerum viele Rechte und Pflichten.

Homosexuellen Paaren allerdings die Freiheit zu verwehren zu heiraten (nach staatlichem Recht, wie end4win es skizzierte) oder eben Kinder zu adoptieren, bleibt unverhältnismäßig.
Du müsstest ein hohes Schadenspotential solcher Elternschaften zeigen.

Dieses Schadenspotential müsste sich so darstellen, dass Kinder mit gleichgeschlechtlichen Eltern:
- mehr Nachteile davontragen als beispielsweise Kinder von Teenager-Müttern
- mehr Nachteile davontragen als Kinder mit Eltern aus einkommensschwachen und bildungsfernen Schichten

Oder alternativ:
Du zeigst, dass Kinder mit gleichgeschlechtlichen Eltern ein vergleichbares Risiko wie bei sexuellem Kindesmissbrauch, Kindesmisshandlung oder grobe Vernachlässigung erleiden.

Dann erst wäre dein Einwand berechtigt.

Die Frage ist also: Wo ist die Grenze bei der gesellschaftlichen Akzeptanz?

Eben. Da wo sich nachweislich unverhältnismäßig hohe Nachteile und Risiken für die Kinder ergeben.
Oben habe ich schon Beispiele gegeben, was du bei derzeitigem demokratischen Ermessen zeigen müsstest, damit es untolerierbar wird gleichgeschlechtliche Eltern zuzulassen.

Natürlich kann sich diese Grenze ändern. Aber die Grenze muss immer für alle dieselbe Grenze sein.
Gleichgeschlechtliche Eltern müssen also nicht bessere Eltern sein als alle anderen, nur weil sich in einer homosexuellen Beziehung leben. Das wäre falsch und würde unserem Demokratie- und Gleichheitsverständnis widersprechen.

Vielleicht wird es genau so irgendwann Mode Beziehungen mit Minderjährigen anzuerkennen.

Vielleicht. Aber eben erst, wenn die relevanten Bedenken gegenüber sexuellen Handlungen von und an Kindern unter 14 Jahren zu einem erheblichen Maße entkräftet werden. Aber eben nur wenn.
Das hat nichts mit Mode/Lust und Laune oder so zu tun. Hinter all diesen Entscheidungen stecken eben sozialgesellschaftliche Erwägungen und Überlegungen, Wissenschaft und Demokratie.
Das kommt nicht aus "heiterem Himmel". :wink:

Hat eine Minderjährige Mutter weniger Reife als eine homosexuelle Frau, die mit einem Mann eine Beziehung eingeht und ein Kind zeugt, obwohl sie weiss, dass dieses Kind irgendwann seinen Vater verlieren wird, weil sie ihren sexuellen Präferenzen folgt?

Alle möglichen zwischenmenschlichen Dramen können sich abspielen. (Und nicht nur bei homosexuellen Paaren; einfach mal irgendwelche Soaps einschalten. :wink:)
Dein oben genanntes Szenario kann übrigens doch genauso gut bei einer heterosexuellen Frau passieren. Sie wechselt entweder einfach den Mann, lebt allein oder mit einer platonischen Freundin. Wo wäre denn da der spezifische Unterschied?

Das Strafrecht ist übrigens auch kein Mittel die Gesellschaft von solchen Dingen zu befreien. Ein Seitensprung und Untreue ist Schade, verletzt die andere beteiligte Person. Aber wem würde hier Strafe nützen?
Wem wäre da geholfen?

Der Alternativ-Zustand: Nämlich Zwang zu einer bestimmten Lebensführung, erzeugt mit hoher Wahrscheinlichkeit weit viel mehr Leid.
Es gibt nämlich auch glückliche homosexuelle Lebensführungen, die von dir abgelehnt werden aber kein solches von dir skizziertes Drama beinhalten.
Würde man diese Lebensführung verbieten, würden die Betroffenen entweder ohne erkennbaren Nutzen bestraft oder sie wechseln die Lebensführung und werden möglicherweise unglücklich.

Genau die gleiche Debatte findet man auch bei der Abtreibung. Früher galt Abtreibung als Mord. Heutzutage ist sie ein legitimes Mittel um ungewollte Kinder zu beseitigen. Wir haben also Mord legitim gemacht, indem wir ihm einen anderen Namen gegeben haben und dafür gesorgt haben, dass es gesellschaftliche Anerkennung findet. Wo ist also die Grenze?

Wir machen die Grenze. Und zwar nach möglichst rationalen, gerechten und allgemeinen Gesichtspunkten, die für alle im selben Maße gelten sollten.
Es ist nicht so, dass es irgendwo da draußen eine Grenze gibt und wir sie nur findne müssen. Wir Menschen sind selbst Urheber und Schöpfer dieser menschengemachten Grenze und deswegen ist es auch notwendig sie ständig zu reflektieren, neu zu justieren, zu diskutieren, zu hinterfragen usw.
Ein religiöser Standpunkt zu der Frage wäre wohl: Gott hat uns die Grenzen schon gegeben. Wir müssen sie nur richtig interpretieren. Aber da weiß ich nicht wie du das im Speziellen siehst.
Jedenfalls brächte diese Ansicht mehrere Fallstricke mit sich, bezüglich der Frage der Gewissheit, die ich oben schon einmal skizzierte.

Abtreibung ist durchaus diskussionswürdig. Aber wollen wir das hier auch noch besprechen? Wird ein bisschen viel. Aber sonst gerne.

Ich möchte aber mal darauf hinweisen, dass bereits von Homosexuellen die kirchliche Trauung gefordert wurde, um dadurch Gleichberechtigung zu heterosexuellen Paaren zu erreichen.

Können sich doch. Und die Kirche darf diese Forderung auch ablehnen, weil sie ja sozusagen "Hausrecht" in dieser Frage besitzt.
Wo ist das Problem?
Glaube kaum, dass das staatlich erzwungen werden kann. Das würde tatsächlich die Religionsfreiheit verletzen.
Andererseits gibt es auch noch viele Bereiche, die das Prinzip von Trennung von Kirche und Staat verletzen.
So könnte man argumentieren: Die Kirche ist teils noch staatlich organisiert, also müsste man auch nach GG handeln.

Jedenfalls bin ich für: Die vollkommene Trennung von Kirche und Staat.
Also beispielsweise die Abschaffung des Körperschaftsstatus bei der Kirchensteuer und Abschaffung von Religionsunterricht aus religiöser Perspektive und die Einführung von Philosophie-Unterricht mit Religionsinhalten aus neutraler Perspektive ohne die Bevorzugung einer bestimmten Religion.
Dann sind die Ablehnung solcher Forderungen auch vollkommen legitim.
Ansonsten steckt schon ein kleines bisschen Berechtigung in dieser Forderung. Aber nur ein ganz kleines bisschen. :wink:
Außerdem kann man diese Frage doch auch als Bitte verstehen. Man bittet darum. Wenn nicht, dann eben nicht. Lohnt sich doch nicht, sich deswegen angegriffen zu fühlen.
 
Eben. Da wo sich nachweislich unverhältnismäßig hohe Nachteile und Risiken für die Kinder ergeben.
Also z.B. beim Tod eines Kindes, wie er durch Abtreibung ja nunmal nachweislich verursacht wird. Oder z.B. bei Gesundheitsgefährdungen durch genmanipuliertes Essen. Beides Dinge, die von Atheisten durchgesetzt wurden und werden und wobei unverhältnismässig hohe Nachteile in Kauf genommen werden.

Dein oben genanntes Szenario kann übrigens doch genauso gut bei einer heterosexuellen Frau passieren. Sie wechselt entweder einfach den Mann oder lebt allein. Wo wäre denn da der spezifische Unterschied?
Deswegen erkennt die Kirche eine Scheidung genau so wenig an und der Schutz der Kinder ist dabei ein nicht unwesentliches Argument. Scheidung ist aber heutzutage auch wiederum fast schon eine Mode. Man heiratet eben um Steuererleichterungen zu bekommen und wenn es dann mal nicht läuft, dann lässt man sich halt wieder scheiden. Es gibt sogar bereits Werbung, die eine "Bindung bis zum Tod" als etwas negatives darstellt. Wie überhaupt immer mehr, was irgendwie mit Verantwortung zu tun hat, heutzutage als negativ dargestellt wird. Ehen lässt man einfach scheiden, wenn es nicht mehr alles harmonisch ist anstatt die Differenzen gemeinsam zu überwinden. Ungewollte Kinder treibt man ab. Wenn das Kind doch da ist, kann sich zumindest ein Elternteil durch Unterhaltszahlungen freikaufen. Und von Verantwortung gegenüber der Natur/Schöpfung reden wir gar nicht erst.

Jedenfalls bin ich für: Die vollkommene Trennung von Kirche und Staat.
Also die Abschaffung des Körperschaftsstatus bei der Kirchensteuer
Da hättest du sogar einige auf deiner Seite, da es nur wenige Länder wie Deutschland gibt, wo der Staat die Kirchensteuer einzieht und darin auch eine Gefahr für die Finanzhoheit der Kirche besteht. Aber die sogenannte Aufwandsentschädigung, die für das Einziehen der Kirchensteuer durch die Finanzämter erhoben wird (2-4% je nach Bundesland), will sich "die öffentliche Hand" dann auch wieder nicht entgehen lassen.

und Abschaffung von Religionsunterricht aus religiöser Perspektive und die Einführung von Philosophie-Unterricht mit Religionsinhalten aus neutraler Perspektive ohne die Bevorzugung einer bestimmten Religion.
Ist in Berlin bereits Realität. Hier gibt es Ethik-Unterricht und der Besuch von Religionsunterricht ist freiwillig.
 
@Taratonga
Dazu fällt mir spontan dieses Zitat des deutschen Schriftstellers und Philosophen Rudolf von Delius ein:
Zitat: Religion ist Feigheit vor dem Schicksal. Nichts weiter.

Sorry, aber ich konnte einfach nicht widerstehen...

Macht nichts. Dir ist aber schon aufgefallen, dass er von Schicksal spricht?
Ein kleiner Scherz für die Voreiligen womöglich ;)
 
Deswegen erkennt die Kirche eine Scheidung genau so wenig an und der Schutz der Kinder ist dabei ein nicht unwesentliches Argument.

Teil 1 ist nicht korrekt. Es ist nicht mal so schwer sich kirchlich scheiden zu lassen,
wenn es auch nicht sehr bekannt ist. Man muss nur versichern, dass der Grund
für den Treueschwur eben nicht Liebe, sondern eben aus materielen Gründen oder
gar aus gesellschaftlichen Zwängen erfolgte. Auch die Weigerung des Partners
Kinder zu zeugen ist ein gültiger Scheidungsgrund.

Gruss
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist wirklich bezeichnend, dass niemals auf die Kernthemen eingegangen wird und zentrale wichtige Aussagen immer untergehen, während man sich an Homoehen und Kirchensteuer Jahrzehntelang aufgeilen kann.

Bei Kindern würde man das wohl als Lernschwäche bezeichnen.
 
Es steht dir frei einen Thread dazu öffnen und diese Themen anzusprechen. :wink:
In diesem Thread macht dies nach 10 Seiten Diskussion keinen Sinn mehr ein
zusätzliches Thema einzubringen. Er ist definitiv genug OT geraten.

Apropos:
@ Topic
Es gibt massenhaft solcher Seiten im Netz wo man nicht weiss, ob man Lachen
oder Heulen soll. Ich persönlich halte sie nicht für satirisch, dafür sind mir zu viele
allgemeine Nachrichten untergemischt.

Gruss
 
Also z.B. beim Tod eines Kindes, wie er durch Abtreibung ja nunmal nachweislich verursacht wird.

Eher: Tod eines Embryo.

Es ist überhaupt nicht so, dass solche Dinge diskussionslos und ohne ethische Überlegungen beschlossen werden.
Die ganze Problematik als "Tötung eines Kindes" zu simplifizieren und anzuklagen wird der Sache einfach nicht gerecht und übersieht die ethische Debatte, die natürlich stattgefunden hat und all die gesetzlichen und gesellschaftlichen Regelungen, die heute bestehen.

Wo ist die religiöse ethische und abwägende Debatte, die alle Interessensgruppen und Argumente vertritt und berücksichtigt? Es gibt sie nicht. Es gibt nur den kirchlichen Standpunkt, der kompromisslos vertreten wird.
Nicht sehr konstruktiv in meinen Augen.

Dagegen schaut man sich mal an, was alles für Regelungen bezüglich Schwangerschaftsabbrüchen installiert wurden.

Es gibt beispielsweise:
Embryonenschutzgesetz

und

StGB - Einzelnorm
StGB - Einzelnorm

und

wiki hat gesagt.:
In Deutschland werden Ärzte, die in den ersten 14 Wochen (nach der letzten Regelblutung) und nach einer Beratung der Schwangeren Schwangerschaftsabbrüche ausführen, nicht bestraft (Fristenlösung). In diesem Zeitraum werden in Deutschland 98 Prozent der Abbrüche vorgenommen. Danach sind Abbrüche noch bei erheblicher Gesundheitsgefährdung erlaubt.

Vor dem Abbruch in dieser Frist muss die Schwangere nachweisen, dass sie an einer Schwangerschaftskonfliktberatung teilgenommen hat.

- Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche ist seit Jahren rückläufig.
- 98% aller Abbrüche geschehen innerhalb dieser Frist.
- Erst ab der 26. SSW kann man davon ausgehen, dass das Embryo Schmerzempfinden und Bewusstsein besitzt. Schon viel früher wird dieses Wesen dann schon gesetzlich geschützt.

Ist das alles also total verantwortungslos und barbarisch? Kann man wirklich vorwerfen, dass die momentane Regelung unüberlegt und mörderisch ist?
Ich denke nicht. Man kann sie diskutieren, man kann sie verbessern. Dafür ist immer Zeit. Aber es auf einer Stufe mit Kindstötung hinzustellen und es so anzuklagen ist nicht wirklich konstruktiv und weniger noch argumentativ.

Übrigens haben in dieser Sache natürlich auch gläubige Christen demokratisch mitgewirkt. Oder glaubst du in dieser Demokratie kann sich eine kleine Atheistengruppe mit allem durchsetzen? Es wird auf mehreren Seiten Kompromisse und Debatten gegeben haben. Zum Beispiel sind da die Interessen der Frauen großrangig vertreten und man muss gestehen, dass sie das Thema mehr betrifft als uns und ich bin mir sicher es werden nicht nur atheistische Frauen für eine Abbruchsfrist sein.

Jetzt habe ich so viel dazu geschrieben...
Ich vermisse von dir leider aber die Stellungnahme zu dem "Homosexuelle als Eltern"-Thema. Das hast du geflissentlich ignoriert und bist gleich zur nächsten Anklage übergegangen. :wink:
Das meine ich mit mangelnder Konstruktivität und mangelnde Tiefe der Argumentationsstruktur.

(Ich habe übrigens jetzt schon die Hälfte des Videos von M. König gesehen, was du mir geschickt hast. Wenn du dazu ein Feedback wünscht, kann ich das einbauen, nachdem ich es gesehen habe. Ich möchte mir ja nicht ähnliches vorwerfen lassen.)

Oder z.B. bei Gesundheitsgefährdungen durch genmanipuliertes Essen. Beides Dinge, die von Atheisten durchgesetzt wurden und werden und wobei unverhältnismässig hohe Nachteile in Kauf genommen werden.

(Angenommen "Atheisten" sind dafür alleinverantwortlich, was ich bezweifle, s.o.)
Atheisten essen das Zeug dann doch auch. Denkst du wirklich sie würden sich damit selbst schaden wollen?
Ohne jetzt zu debattieren ob es wirklich einen Gesundheitsschaden gibt oder nicht, möchte ich nur darauf hinweisen, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt, die plausibel scheinen:
- Entweder die "Atheisten" wurden getäuscht und es ist gesundheitsgefährdend: Dann wäre es an der Zeit diesen Nachweis zu erbringen! Denn das würde wohl jeder gerne wissen ob wir uns da gerade selbst vergriften oder nicht.
- Oder: Es gibt momentan keine Hinweise für die Schädlichkeit und mehr Hinweise auf Unschädlichkeit.
In dem Fall sollte die Forschung nebenher einfach weiterlaufen. Ein "Theologie der Genmanipulation" gibt es nicht und wird diesen Nachweis auch nicht erbringen können.

Ehen lässt man einfach scheiden, wenn es nicht mehr alles harmonisch ist anstatt die Differenzen gemeinsam zu überwinden. Ungewollte Kinder treibt man ab. Wenn das Kind doch da ist, kann sich zumindest ein Elternteil durch Unterhaltszahlungen freikaufen. Und von Verantwortung gegenüber der Natur/Schöpfung reden wir gar nicht erst.

Alles moralische Anklagen. Was ist deine Lösung? Zwang?
Zwang erzeugt mindestens genauso viel, wenn nicht mehr Leid.
Und natürlich gibt es auch Paare, die sich beraten lassen und versuchen Differenzen gemeinsam zu überwinden.
Es gibt aber auch Paare, die trennen sich schlicht, weil es einfach nicht gemeinsam funktioniert.
Hat jemand sich in diesen Entscheidungsprozess einzumischen? Ich sage: Nein. Es ist die Sache des Paares. Was sagst du?

Da hättest du sogar einige auf deiner Seite, da es nur wenige Länder wie Deutschland gibt, wo der Staat die Kirchensteuer einzieht und darin auch eine Gefahr für die Finanzhoheit der Kirche besteht. Aber die sogenannte Aufwandsentschädigung, die für das Einziehen der Kirchensteuer durch die Finanzämter erhoben wird (2-4% je nach Bundesland), will sich "die öffentliche Hand" dann auch wieder nicht entgehen lassen.

Ja, natürlich wäre ich dafür, dass beides in gleicher Weise wegfällt.

Ist in Berlin bereits Realität. Hier gibt es Ethik-Unterricht und der Besuch von Religionsunterricht ist freiwillig.

Das ist schon einmal ein Anfang. Am besten bundesweit, und der (POV Religionsunterricht) nur in Einrichtungen der Kirche, nicht in staatlichen.

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So diesen Abschnitt widme ich meinen Punkten, zu denen ich eine Antwort vermisst habe:

- Das Themenbündel "gleichgeschlechtliche Eltern" und der verhältnismäßige Nachweis von Nachteiligkeit gegenüber Kindern. Stimmst du zu, dass die Grenze der Nachteiligkeit für Kinder für alle gleichermaßen gerecht gestaltet sein muss? Bedeutet: Homosexuelle Eltern müssen keine höheren Standards erfüllen, bloß weil sie homosexuell sind. Genauso wie alleinerziehende Mütter oder Väter keine höheren Standards leisten müssen.

- Zwischenmenschliche Beziehungs- und Entscheidungsfreiheit führt manchmal zu Leid. Zwang einer Lebensführung führt allerdings zu mehr Leid. Zwang ist also kein Lösungsvorschlag. Oder?

- Diskussions- und Entscheidungsprozesse muss alle Interessensgruppen zu gleichen Anteilen berücksichtigen. Es muss also Kompromisse geben. Wenn der christliche Glaube keine Kompromisse zulässt, dann bedeutet das nicht, dass christliche Glaubensinhalte das Recht haben als Ganzes in die Gesellschaftsordnung einzufließen. Oder?

Es ist wirklich bezeichnend, dass niemals auf die Kernthemen eingegangen wird und zentrale wichtige Aussagen immer untergehen, während man sich an Homoehen und Kirchensteuer Jahrzehntelang aufgeilen kann.

Danke! Dein Denkanstoß hat mich auf die obige Rubrik gebracht. Dort habe ich einige Punkte und Kernaussagen angeführt, die ich als wichtig erachte, aber noch nicht adressiert wurden.
Wenn es dir ähnlich geht, freue ich mich auf deine Liste von Aussagen auf die ich gerne ausführlich eingehe, falls ich das bisher übersehen haben sollte.
Dein Einwand ist natürlich berechtigt; aber in dieser Form leider substanzlos, weil ich so nicht erkennen kann, was du genau vermisst.
 
In der Süddeutschen gibt es ein Update zur Jagd auf die Hintermänner von kreuz.net: Umstrittene Internetseite kreuz.net - Im Namen des Herrn - Panorama - sueddeutsche.de

Laut dem Artikel verdichten sich die Hinweise auf Verflechtungen zwischen den Machern von kreuz.net und dem reaktionären Netzwerk katholischer Priester (NKP). So hat der Pfarrer Hendrick Jolie aus dem Bistum Mainz, den auch der Spiegel schon als Autor für kreuz.net nannte, zwischenzeitig nicht nur eingeräumt Artikel für das Hetzportal geschrieben zu haben, sondern auch per E-Mail in Kontakt mit den Machern gestanden zu haben:
In dieser Woche musste ein NKP-Mitglied, der katholische Pfarrer Hendrick Jolie aus Hessen, nach David Bergers Recherchen einräumen, dass er im kreuz.net-Forum, wo sich Holocaust-Leugner und Homophobe tummeln, "Kommentare zu allen möglichen theologischen Themen" verfasste. Manchmal vergriff er sich in der Wortwahl, wenn er etwa einen anderen Forumsbesucher mit dem Schimpfwort "Spacko" betitelte. Und er hatte E-Mail-Kontakt mit der Redaktion von kreuz.net - über den Inhalt schweigt er bislang.
Und die Beziehungen zwischen dem Netzwerk katholischer Priester und kreuz.net scheinen auch sonst recht eng zu sein:
Wer nach den Hintermännern von kreuz.net fragt, bekommt keine Namen, aber viele Antworten, die auf einen Nenner hinauslaufen: Es handelt sich um katholische Fundamentalisten, die das Zweite Vatikanische Konzil und eine weltoffene Ausrichtung der Kirche verdammen. Denn nie werden Texte für die vor fünfzig Jahren eingeführte Liturgie veröffentlicht. Kirchenpolitisch und liturgisch betrachtet sind die Ziele von kreuz.net mit denen des "Netzwerks katholischer Priester" identisch. Bei diesem NKP handelt es sich um eine Vereinigung von angeblich mehreren hundert Männern, die ebenso gern in Soutane unterwegs sind wie sie lateinische Messen im Tridentinischen Ritus lesen, der beim Zweiten Vatikanischen Konzil abgeschafft und von Papst Benedikt XVI. wieder erlaubt wurde.

Wie nahe das NKP kreuz.net steht, lässt sich durch mehrere Indizien erschließen. Eine Zeit lang prangte auf der Startseite von kreuz.net etwa ein Banner, das für den reaktionären Priesterbund warb. Und noch im Januar 2009 war auf der Internetseite der reaktionären Pfarrer ein kreuz.net-Liveticker geschaltet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Seite ist übrigens seit mehreren Stunden offline. Seit die Initiative StopptKreuz.net der Staatsanwaltschaft, als Ergebnis eigener Recherchen, eine Liste mit sechs Namen überreicht hat, die ihrer Meinung nach mindestens eng mit den Hintermännern kooperieren, ist der Boden für das Hetzportal scheinbar zunehmend heißer geworden. Vier der sechs Personen sollen katholische Priester "in Amt & Würden" sein - einer von davon, der Pfarrer Hendrick Jolie, hat nach langen dementieren mittlerweile gestanden als Autor für kreuz.net Beiträge geschrieben zu haben und auch mit der "Redaktion" in Kontakt gestanden zu haben. Drei weitere katholische Priester sollen aus Österreich stammen, wo die Staatsanwaltschaft ebenfalls bereits ermittelt. Gegenüber dem ORF Magazin Orientierung sagte David Berger, der Koordinator von StopptKreuz.net, dass sich mittlerweile ein "hochrangiger Geistlicher" einer österreichischen Diözese bereit erklärt habe über aus Österreich stammende Zulieferer des Hetzportals auszusagen. Schon vor einigen Tagen hatte der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn geäußert er habe "seit langem persönliche Vermutungen über Personen, die da hinterstecken könnten". In jedem Fall scheint die katholische Kirche in Österreich entschlossener im Kampf gegen kreuz.net zu sein, als ihr deutsches Pendant: So stellte der Sprecher der Wiener Erzdiözese klar, dass Kirchenmitarbeitern ernste dienstrechtliche Konsequenzen drohen würden und auftauchende Beweise auch an staatliche Behörden übergeben würden.
Der Mainzer Bischof Karl Lehmann beließ es afaik bei dem geständigen Hendrick Jolie bei einer Ermahnung und lobte ansonsten dessen "Bereitschaft zur selbstkritischen Umkehr"...:rolleyes:

Quellen:
Wachsender Druck auf Betreiber - Nur ein "Etappenerfolg" - Kultur - Süddeutsche.de
Kreuz.net: Priester gibt Textlieferungen an Hetzportal zu - SPIEGEL ONLINE
Umstrittenes Internetportal kreuz.net vom Netz - Wiener Zeitung Online
Erzreaktionäres Internetportal in Österreich: Ermittlungen gegen kreuz.net wegen Verhetzung
 
Nehmen wir von der Dummheit der Systempresse (Stern: Seite an Seite mit Goebbels) mal Abstand und machen einen Faktencheck.

Eine freiheitliche Nation, die die deutsche, hat mit einer öffentlich zur schau getragenen Unmoral klar zu kommen. Dazu gehören auch die teilweise ziemlich bescheuerten Kommentare und Texte auf kreuz.net.

Ich sehe bisher nicht einen einzigen Artikel über einen klaren Tatbestand, der gegen geltendes Recht verstösst. Die Aussage "Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt", kann sich auch darauf beziehen, dass sie eben Dingen nachgehen MÜSSEN, wenn Anzeigen kommen. Das heisst NICHT automatisch, dass hier ein Tatbestand identifiziert worden ist, was die Systempresse allerdings suggeriert.

Das sich da einige Journalisten dran austoben ist schon perfide genug - sie schämen sich ja sonst auch nicht, jedem Promi die Kamera in den Arsch zu schieben und verweisen dann nur allzugern auf die "Freie Rede".

Aber wo sind bitteschön die Fakten, die belegen (oder wenigstens bestätigen) dass sich mit Artikel XYZ der Tatbestand der Volksverhetzung (oder sonstwas) ergibt.

Die Seite ist also offline. Aber warum ist sie offline?
Die Systempresse schreibt von Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft (Jungs, nicht zu teif bohren, vielleicht ists ja wieder einer von Euch!) - zunächst ertmal gegen Unbekannt - und von einer "abgeschalteten" Webseite. Aber wer hat sie abgeschaltet und vor allem warum? Die Information fehlt schlichtweg. Möglicherweise zieht der Betreiber einfach zu einem anderen Hoster..who knows yet?

Jedenfalls - eine Systempresse, die eine wie auch immer geartete Webseite neben Leute wie Goebbels einreiht, ist schon mehr als peinlich und ist eher ein Indiz für die Verkommenheit unserer Informationskultur.


PS: Ich finde die Seite auch scheisse - und deswegen besuche ich sie auch nicht.
 
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