Exakt so denken Atheisten über Religion.
Auf der persönlichen Ebene stimmt das, zwischen dir und deinem Gottesbegriff stehen keine Atheisten. Kommen aber mehr Menschen ins Spiel, die plötzlich auf ihrem Gottesbegriff Staaten bauen wollen, dann ist der Atheismus schon eine Überlegung wert.
Na..dann hätte der Atheismus wohl den kürzeren gezogen

Nebenbei bemerkt, sind die "gottlosen" Staaten auch nicht bequemer ..
Lies "subjektive Erfahrung". Subjektive Erfahrungen sagen uns leider nicht über die Welt aus. Du kannst dir gern die Erkenntnis einbilden, dass du dich an einem stillen Ort befindest - als Tauber neben einem Presslufthammer. Daher stört mich die Einteilung in "deine Welt" und die "Welt eines Atheisten". Bei genauerer Beobachtung erkennen wir, dass wir wohl in der selben (physischen) Welt existieren und in diesem Bezugsrahmen zählt deine subjektive Wahrnehmung nichts. Sie wird nur bedrohlich für uns alle, sobald du sie als wahr und allgemeingültig ansiehst - daher haben wir so viele Atheisten die gegen diese Wahnvorstellung, die hier noch Religion heißt, anschreien.
Es liegt aber nunmal in der Natur der Sache, dass ich meine Welt subjektiv wahrnehme. Und - um nochmal drauf zurückzukommen - bestätigt mich die Quantenmechanik sogar noch darin, indem sich die "Welt" erst dadurch manifestiert, indem ich sie mit meinem Bewusstsein wahrnehme. Du kennst sicher Schrödingers Katze?

Was bist Du denn als Mensch, wenn ich die Subjektivitaet herausnehme? Eine statistische Größe? Wenn überhaupt? Jeder Mensch trägt ein ganzes Universum im Kopf - sein Leben, seine Erfahrungen, Gefühle, Ängste, Freuden usw. Nichts davon lässt sich an einem objektiven Massstab messen.
Ich hoffe dieser Punkt ist Ironie und ich falle voll drauf rein. Einen Atheisten zu bitten religiös zu denken, ist so als würdest du Marx dazu auffordern einen Hedgefond zu konstruieren.
Der Unterschied, nochmal: Ich kann die Welt und die Bibel durchaus säkular "denken" - ich kann also beides. Ich habe aber dazu ergänzend noch eine weitere Perspektive - die spirituelle - die christliche. Die hat der Atheist nicht. Da er diese Perspektive eben nicht hat, kann er auch nur in seinem Verständnisrahmen argumentieren. Meiner geht halt einfach etwas weiter...
Der Atheist lehnt (meist begründet) gerade dieses Denken ab, weil er es als unlogisch empfindet. Die logisch begründete, atheistische These, dass es keinen Gott gäbe ist schlicht nicht kompatibel mit "religiösem Empfinden".
Was der Atheist verdrängt ist folgendes: Es ist eine Mode, alles logisch zu erfassen - und das war nicht immer so. Logik ist ein Denkwerkzeug um bestimmte Sachverhalte zu erfassen. Ich kann keine Brücke bauen, ohne Logik (Statik, Werkstoffkenntnisse) usw., völlig klar.
Aber es gibt unzählige Dinge, die sich einer logischen Betrachtung entziehen: Die gesamte Kunst, besonders die Musik, Zwischenmenschlichkeit - Liebe, Aufopferung, Hingabe etc.. (Oder ist hier jemand dabei, der einem Ehestreit eine Logik unterstellen will?

) Und selbst eine der emelentaren Wissenschaften, die Physik, zeigt uns (wieder mal) mit der Quantenphysik, dass Logik Grenzen hat. Ein Geist, der lediglich "logisch" ist vieler vieler Facetten beraubt.
Wenn der Atheist sagt, es könne keinen Gott geben weil [Beobachtung] und der Theist "argumentiert" es müsse einen geben weil [Empfindung], dann stehen beide unbehaglich herum, weil kein Zusammenhang besteht. Entweder beide argumentieren logisch oder emotional, aber nie beides. Atheisten argumentieren (i.d.R.) nicht emotional, weil das Prinzip Atheismus auf Objektivierbarkeit basiert (oder darauf basieren sollte). Religion ist, wie du bereits sagst, emotional. Gern kannst du deine Religion empfinden wie du magst, aber die subjektive Ideenwelt darf nicht in die objektive Realität vordringen. Das ist jedoch das was kreuz.net versucht (um mal wieder zum Thema zu kommen).
Was beobachten denn Atheisten? Die Vordergründigkeit einer Sache - das Augenscheinliche? Es geht bei der Diskussion nicht um den schlichten Gottes"glauben", sondern auch um die (Atheist: Annahme) seiner Manifestation, die Schöpfung und schlussendlich auch der Mensch. Schauen wir auf meine Lieblingsmanifestation, die Kreativität, die Kunst

Der Atheist beobachtet wenn überhaupt sehr partiell, nämlich höchstens der Ergebnis eines schöpferischen Prozesses: Er sieht das Bild, er hört das Musikstück oder liest ein Gedicht. Was der Atheist nicht beobachtet - weil er es nicht beobachten kann - ist der schöpferische Prozess, der solchen Dingen zugrunde liegt. Hier wird gerne dann ein Psychologe oder Neurologe hinzugezogen die dann, so logisch wie möglich nach Erklärungen ringen. Wenn überhaupt, bieten sie aber nur Beschreibungen wiederum sehr partieller Eingenschaften. Der eigentliche Prozess, warum und wie welches Neuron mit einem anderen "funkt" und am Ende das Ergebnis entsteht, ist allen Beteiligten völlig entzogen. Und wenn man selbst die Hirntätgikeiten bis ins kleinste hinunterbricht, landet man wieder in der Quantenwelt.
Subjektiv real macht aber keinen Sinn. Wenn wir von spirituellen Erfahrungen reden, dann meinen wir Ideen im Kopf des Gläubigen, die ihm wie "etwas" Reales vorkommen. Der Atheist entzieht sich diesen Ideen weil er dies als Befreiung von Wahnvorstellungen empfindet. Warum sollte er auch gegen die "ganz persönliche Glaubenserfahrung" von Menschen vorgehen? Es geht um die Auswirkungen dieser "Erfahrungen".
Nochmal: Mein Leben wird ausschliesslich und zu allererst von meiner subjektiven Realitaet bestimmt: Wen ich liebe, was mich erfüllt. Selbst Hunger und Folter sind zu allererst Subjektive Wahrheiten. Wenig Geld, Nöte, Einsamkeit - alles wird erst real durch meine subjektive Wahrnehmung. Ich kann, darüber hinaus, Dinge objektiv bestimmen: Messen, wiegen, zählen etc. und alle anderen werden zum gleichen Ergebnis kommen. Sobald ich aber mit irgendetwas Empfindsamen in Kontakt trete, steht meine Objektivitaet der Subjektivitaet meines Gegenübers entgegen.
Die Vorschrift: Deine subjektive Wahnehmung von "etwas", eine Gotteserfahrung, ist falsch, waere genauso haltlos wie die Vorschrift, deine Liebe zu deiner Frau, der du gerade einen Antrag machen willst, ist falsch. Es ist nicht messbar, zählbar etc- also objektiv nicht zu erfassen - und damit nichtig.
Auch hier kann ich betonen, dass der Atheismus als solches, sich auf sehr duennem Eis bewegt und nach wie vor auf einem Feld agiert, welches sehr sehr eingeschränkt ist. Ich rede dabei nicht von einem Menschen, einem Atheisten, sondern von dem Atheismus insgesamt als Idee, der einem gesunden und offenen Menschen lediglich Scheuklappen aufsetzt.
"
There are no atheists in foxholes" - Doch, Menschen scheinen von Natur aus zu religiösen Erfahrungen fähig. Atheisten lehnen diese nur bewusst ab. Andersherum scheinen religiöse Menschen nicht dazu fähig außerhalb ihrer Religion zu denken - das wird von der Religion zumeist als Blasphemie bezeichnet und verboten. Auf dem Beichtstuhl sitzen oft Leute die ihre Zweifel als Sünde betrachten, weil es ihnen von der religiösen Idee so aufgezwungen wird. Michael Schmidt-Salomon bringt es auf den Punkt mit dem Konzept, dass Religion ein Mem ist, das Menschen infiziert und ihr Verhalten so verändert, dass dieses Mem überlebt und sich verbreitet.
Eigentlich kommt die Mem-Idee von Richard Dawkins. Dabei gehts aber generell um Kulturelle "Meme", die diese Fähigkeit besitzen. Ebenso Ideologieen und Mode
Darüber hinaus ist der Zweifel eines der elementaren Bestandteile der christlichen Religion. Im Ernst: Wer nicht ganz bescheuert ist, MUSS Zweifel haben. Und das ist der innerliche Kampf: Die emotionale "Gewissheit" von Gott, der Glaube - und die Welt aussen, die Technik, die Wissenschaften, die Kriege usw. Das ist unser Prüfstein. Die Atheisten denken gerne sie waeren der Sargnagel des Glaubens aber Atheismus ist lediglich ein Sympton der Problematik und als solches ist der Atheismus auch nichtmal wirklich spannend, da unfertig und einfältig.
Religion ist in ihren Ideen offen, da sie ja verbreitet werden will. Natürlich ist er kompetent gegen biblische "Argumente" vorzugehen, wenn er die Bibel gelesen hat.
Es ist keine Leistung die Bibel zu lesen und dort die widersprüchlichen Stellen herauszufinden. Das kann jeder, der einigermassen lesen kann. Die Kunst ist, den richtigen Blickwinkel auf die Geschichten zu finden und dabei sind zig Faktoren relevant. Dafür braucht es die Gemeinde und die Wechselwirkung mit der Gemeinde.
Zudem: Warum redest du über Atheismus, wenn du Christ bist? Gemäß dieser Logik haben wir offensichtlich wechselseitig keine Ahnung vom anderen und können gar nicht debattieren? Warum schleicht sich religiöses Denken in Wissenschaft und Lehre, wo hier ja beiden attestiert wird vom jeweils anderen keine Ahnung zu haben? Du möchstest hier wieder die Religion entkoppeln und unangreifbar machen. Atheisten sind in dem Moment inkompetent, in dem sich die Religion wirklich aus ihren Angelegenheiten raus hält. Wenn sie das doch nur endlich tun würde!
Wie schon gesagt, ich kann beides. Ich kann Dinge ganz sachlich betrachten und weiss, dass diese Sachlichkeit aber oftmals nur ein Teil - ein Blickwinkel ist.
Leider ist die physikalische Welt rational (zumindest hat bisher niemand Gegenteiliges beweisen können). Selbst abstruse Gebilde wie Quanten haben scheinbar rationale Regeln. Daher kann man so emotional denken wie man möchte: Am Ende bleibt es irrelevant. Die emotionale Ebene scheint nur im Kopf zu existieren, während die rationale (lies echte) Welt weiter unbeeindruckt ohne sie existiert. Sollte dem nicht so sein würde ich nach Vorlage von Gegenbeispielen diese Ansicht sofort revidieren.
Schrödingers Katze!
Wenn Du die Welt der Quantenphysik als "rational" empfindest, bist du den Phsysikern dieser Welt wirklich weit voraus
Leider besteht eine Korrelation zwischen kulturellem Niedergang und religiöser Organisation (= Kirche). Warum sollte man nicht dagegen Vorgehen? Es ist auch ein Teil im Gesamtproblem Religion.
Du findest die gleiche Korrelation im Namen jedweder Institutionen, die von Macht und/oder Geld getrieben sind. Der Schluss, dass die Welt ohne Religionen besser dran wäre, ist nicht belegbar. Für jedes Greul im Namen der Kirche oder des Islam, zeige ich dir ein anderes, welches mit Religion rein gar nichts zu tun hatte. Solche "Schwanzvergleiche" sollte keiner anstreben: Da können beide Seiten nur verlieren - leider.