bad_alloc hat gesagt.:
Quantenmechanische Systeme benötigen keine Ursachen für eine Wirkung, da sie inhärent probabilistisch sind. Sie tun Dinge anscheinend zufällig und nur aus sich selbst heraus.
Das Schlüsselwort in dieser Aussage ist "anscheinend".
bad_alloc hat gesagt.:
Ein Gott ist keine logische Erklärung, sondern ein Griff in die Trickkiste.
Das ist der Zufall auch.
Wie kommen die Religionsanhänger überhaupt auf die Idee, dass ihre Religion verteidigt und verbreitet werden muss?
Weil jeder Mensch nunmal denkt, dass sein Weg der richtige ist und man auch andere auf den richtigen Weg führen möchte. Da unterscheiden sich *theisten in keiner Weise von Atheisten.
Für mich erklären sich die Gebote 5-10 (bzw 4-10 der katholischen) der christlichen Kirchen schlichtweg aus den minimalen Anforderungen, die eine grössere Gesellschaft, braucht, um nicht in Mord und Totschlag zu versinken, und welche sich durchaus in allen grösseren Gesellschaften, ob religiös geprägt oder auch nicht, sich durchgesetzt haben.
Da alle grösseren Gesellschaften aus religiösen Gesellschaften hervorgegangen sind, könnte man natürlich trefflich drüber streiten, ob sich diese Regeln auch durchgesetzt hätten, wenn die Menschen niemals Religion "erfunden" hätten. Abgesehen davon finden sich diese Regeln in polytheistischen/alten Religionen nicht. Die Ehrung von Vater und Mutter war z.B. im alten Sumer total unüblich und wie wir aus dem alten Ägypten wissen, haben dort auch häufiger mal die Kinder ihre Eltern getötet. Mord aus Habgier wirst du in Kulturen wie z.B. den Mongolen bis zur Christianisierung finden. Erst dann hörte es auf. Nur innerhalb eines Stammes hat man sich akzeptiert und das gewaltsame Plündern anderer Stämme war üblich und innerhalb der dortigen Gesellschaft anerkannt. Sicherlich hat auch die Kirche gerade den Fehler des Tötens aus Habgier gemacht, aber auch diese Zeiten sind seit Jahrhunderten vorbei. Womit wir dann wieder bei einem Punkt sind, der der Kirche von Nicht-Gläubigen immer wieder vorgeworfen wird: Sie hat ja im Mittelalter XY (Inquisition, Kreuzzüge etc.) getan. Eine vermeintliche Nicht-Entwicklung der Kirche wird also als Argument genutzt, obwohl sie aufgrund historischer Fakten widerlegbar ist. Es finden keine Kreuzzüge und Hexenverbrennungen mehr statt und das nicht erst seit der Zeit, in der die Kirche keinen politischen Einfluss mehr hat.
Die 10 Gebote sind in gewisser Weise ein Durchbrechen des "Rechts des Stärkeren" wie es sehr lange absolut üblich in Hochkulturen war. Nächstenliebe als Gebot ist nachweislich erst mit dem Christentum in Europa aufgekommen, wobei ich nicht abstreiten will, dass Jesus vermutlich Einflüssen aus dem Buddhismus unterlegen hat, wie es aktuelle Forschungen ja durchaus nahe legen. In meiner Zeit als Satanist war ich der Meinung, dass das Recht des Stärkeren wieder eingeführt gehört. Es würde aber in einer Zeit, in der Egoismus dominiert, also in der heutigen Zeit, wirklich dazu führen, dass wahllos gemordet würde. Wollen wir das? Hätte es also die Christianisierung nicht gegeben, bestünde durchaus die Möglichkeit, dass das Recht des Stärkeren noch heute üblich wäre. Wie viele Leute hier aus dem Board, würden dann wohl noch leben? Wie hätte sich die Gesellschaft entwickelt, wenn eine geistige Überlegenheit niemals eine Rolle gespielt hätte sondern nur eine körperliche?
Tatsache ist, dass die meisten Gebote (nicht Ehe brechen, nicht stehlen, nicht morden, nicht lügen, Vater und Mutter ehren, nicht neidisch auf andere sein), die du als "minimale Anforderungen, die eine grössere Gesellschaft braucht" bezeichnest, in fast allen Hochkulturen nicht vorhanden waren. Man darf also bezweifeln, dass sie minimale Anforderungen sind. Dennoch prägen sie die heutige Gesellschaft. Aber das tun sie nur, weil die Kirche sie im Zuge der Christianisierung durchgesetzt hat (wenn auch zugegebenermaßen nicht immer mit den richtigen Mitteln). Nur dadurch betrachten wir sie heutzutage als minimale Anforderungen um gesellschaftliches Miteinander zu ermöglichen. Was wir heutzutage als "gesellschaftliches Miteinander" bezeichnen, ist eigentlich ein christliches Miteinander.
Im übrigen gäbe es vermutlich ohne die Kirche auch keine freien Wochenenden. Der freie Sonntag wurde nachweislich erst durch die Kirche eingeführt. Na, Lust 7 Tage die Woche zu arbeiten?
Ich kann einfach nicht an einen "gerechten" Gott glauben, welcher mich in die
Hölle schickt, weil ich mich nicht, den von Menschen geschaffenen Regeln,
einer Religion unterworfen habe. Nichts anderes sind in meinen Augen die Interpretationen der Bibel, des Korans und die Werke selbst.
Zu dieser Schlussfolgerung kannst du aber nur kommen, weil du nicht daran glaubst, dass diese Gebote den Menschen von Gott gegeben wurden. Und wenn du mal genauer darüber nachdenkst, wirst du vermutlich feststellen, dass auch in atheistisch ausgebildeten Kulturen, wie der heutigen, Strafen verhängt werden, wenn jemand Regeln bricht. Wenn du jemanden ermordest, wirst du dafür lebenslänglich eingesperrt und wenn du nicht eingesperrt wirst, wirst du durch die Gesellschaft benachteiligt (findest keinen Job, wirst von anderen Menschen gemieden etc.). Die Strafe, die Gott verhängt unterscheidet sich also nur in einem Punkt... sie findet nicht nur in der materiellen Welt statt, weil Gott eben nicht nur in der materiellen Welt präsent ist. Sonst gilt aber in der atheistischen Welt genau das gleiche wie in der christlichen: Regel brechen = Strafe. Ist es deswegen ungerecht, wenn ein Dieb oder Mörder eingesperrt wird? Oder warum ist Gott ungerecht, wenn er Diebe, Mörder, Lügner etc. bestraft?