Auch mir reichen die Antwortmöglichkeiten in der Umfrage nicht aus. Ich habe aber mit "Nein" gevoted, weil mir die einzelnen Aktionen oft nur sehr bedingt gefallen haben (Humor und grundsätzliche politische Gesinnung gut, Ethik mangelhaft)
tl;dr: lieber ein wenig härter protestieren, als überhaupt nicht / ohne Wirkung. Aber Anonymous/Lulz haben die Linie schon mehrere Male überschritten.
Ich halte das Brechen von Gesetzen und auch das Veröffentlichen sensibler Daten oder auch finanzieller Schaden als Form des politischen Protestes nicht nur für gerechtfertigt, sondern auch für notwendig. Leider!
Menschen mit einem Plakat auf der Straße werden nicht ernst genommen. Ausser sie treten in so gigantischen Massen auf, dass im Land sowieso nichts mehr läuft. Es ist kaum möglich, mit 10.000 Leuten politischen Wandel (oder wenigstens ein echtes "mal ernsthaft nachdenken") herbeizuführen. Zumindest nicht friedlich.
Und auch in Anbetracht der unzähligen Verbrechen der Politik, der Polizei und der Geheimdienste kann von uns, dem Volk, nicht verlangt werden, dass wir, die wir weniger Macht haben, im Gegensatz zu den zuvor Genannten, uns als einzige nur mit legalen Mitteln dagegen zur Wehr zur setzen -> "Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht".
Wie kann man einem internationalen Unternehmen denn beibringen, sich besser zu verhalten? Nur indem man finanziellen Schaden anrichtet. Das ist das einzigste, auf was die hören. Punkt.
Auch ist es extrem riskant zu warten, bis das Volk, also auch die 60% Bild-Leser geeint auf die Straße gehen, denn DANN werden Werte zerstört, für die lange gekämpft wurde. Dann regiert der dumme Mensch, nicht der aufgeklärte demokratische Aktivist. Und das will kein ernstzunehmender (H)a(c)ktivist.
Ich bin kein Freund von Gewalt und ich habe schreckliche Angst vor Selbstjustiz, denn ein Großteil der Menschen dieser Welt ist nicht in der Lage, mit Verantwortung umzugehen. Ich bin auch damit einverstanden, wenn meine persönliche Freiheit ein klein wenig eingeschränkt wird um die Rechte bzw. die Sicherheit der Masse zu gewährleisten und einen zumindest einigermaßen funktionierenden Staat zu ermöglichen.
Aber nicht nur ich habe in den letzten Jahren das Gefühl, dass Menschenrechte und Freiheit immer mehr mit Füßen getreten wird von denen, die den Auftrag haben, sie zu garantieren.
Beispiele müssen ja keine genannt werden, ich nenne dennoch mal nur ein weniger großes und doch krankhaft brisantes: Kampfpanzer an die Saudis, die damit sicher nicht auf Tontauben schießen werden, sondern auf jugendliche Demokraten.
In einer westlichen Welt in der solche und noch viel schlimmere Perversionen nur in Feuillitons diskutiert werden, muss man ab irgend einem Punkt zur Not auch zu Gewalt greifen, um den Herrschern klar zu machen, dass sie nur Herrscher sind, weil wir sie nicht davon abhalten.
Wir sind afaik sogar per Grundgesetz dazu verpflichtet, zur Not mit physikalischer Gewalt dafür zu sorgen, dass Demokratie und Menschenrechte erhalten werden. In Deutschland sehe ich nicht die Notwendigkeit, an Gewalt zu denken. Nicht, dass das jetzt falsch rüberkommt..
Ich freue mich prinzipiell sehr über dieses Phänomen Anonymous, über diese doch recht große Anzahl von Menschen die sich zumindest "etwas" trauen, um sich für eine gute Sache einzusetzen. Ich freue mich derzeit auch über jeden gehackten Polizeiserver etc. SOLANGE die Polizei/Geheimdienste und ihre Freundin, die politische Klasse, sich so verhalten wie sie es tun, zum Beispiel:
- Übelst unrealistische Kinderporno-Propaganda, um Überwachungsgesetze/VDS durchzukriegen
- Praktikanten, die XAMPP installieren, wonach dann natürlich die bösen Hacker böse sind und die Polizei das Opfer
- Islamismus-Angstmacherei (herp, Internet ist böse und voll von Terroristen)
- Möglicherweise Provokateure in Zivil auf Demos (ich habe dazu keine Infos, also kA ob was dran ist)
- Die generell überall in der westlichen Welt immer mehr nach China klingenden Ambitionen zur "Steigerung der Sicherheit" ( - der Elite und der Polizei, und nur als Nebenprodukt vielleicht der Sicherheit des Bürgers)
- Nach jedem Amoklauf, nach jeder Bombe, erstmal panisch nach Überwachungsstaat schreien, und immer schön emotional argumentieren, blos nicht logisch.
- Radikale Missachtung von westlichen Grundsätzen in England
- Bradley Manning
- ...
Wenn die mal ihre Scheiße aus dem Kopf kriegen wäre das der Tag, an dem ich Hacks und die Veröffentlichung solcher Daten kritisch sehen würde. Aber solange sie es herausfodern, haben sie es auch verdient.
Die Veröffentlichung von personenbezogenen Daten halte ich aber nur bei ernsthaft Kriminellen für in Ordnung und selbst dort bei weitem nicht in jedem Fall. Da sind LulzSec/Anonymous schon ein paar mal zu weit gegangen, und deshalb begrüße ich sie auch nur prinzipiell, bin aber mit ihren einzelnen Aktionen nur seltem wirklich einverstanden.
Ich sehe eine große Gefahr darin, dass Hacktivisten, wenn man sie so nennt, derzeit ihren eigenen Zielen eher schaden. Der dumme Mensch versteht das alles nicht und glaubt hilfesuchend der BlödZeitung.
Wie wäre es mit "AntiSec gegen Kinderpornos", ich glaube den Vorschlag gabs hier schon irgendwo. Mal so richtig nach allen Regeln der Kunst solche Serverbetreiber zerstören und gleichzeitig den Politikern ins Gesicht pissen / der ihre Propaganda wirkungslos machen. Das würde "uns" bzw. Hacktivismus generell glaubwürdiger machen. Und wenn die Masse erstmal kapiert was "wir" wollen und dass wir nicht die sind, die die Presse aus uns macht (mit wir meine ich all diejenigen, die sich mit den erklärten Zielen von Anon/Lulz identifizieren können. Und auch wenn viele von "uns" der ihre Methoden kritisieren, ist denke ich gegen mehr Freiheit und weniger Überwachungsstaat nicht viel einzuwenden in nem Hackerforum), dann haben wir einiges an Land gewonnen.
Ergänzend: Ich glaube, der Begriff "Anonymous" schadet. Alleine schon dadurch, dass man für etwas einen Namen hat, kann man es viel leichter zum Feindbild erklären....Achja und zu "kindische DDoS-Attacken": Das ist das digitale Equivalent zu Sitzblockaden. Komisch, dass man im RL dafür kaum Strafe bekommen kann, sowas im Netz aber gleich mal als Cyber-Terrorismus durchgeht.
Edit: Post klingt stellenweise agressiver als er sollte. Feierabend halt..
tl;dr: lieber ein wenig härter protestieren, als überhaupt nicht / ohne Wirkung. Aber Anonymous/Lulz haben die Linie schon mehrere Male überschritten.
Ich halte das Brechen von Gesetzen und auch das Veröffentlichen sensibler Daten oder auch finanzieller Schaden als Form des politischen Protestes nicht nur für gerechtfertigt, sondern auch für notwendig. Leider!
Menschen mit einem Plakat auf der Straße werden nicht ernst genommen. Ausser sie treten in so gigantischen Massen auf, dass im Land sowieso nichts mehr läuft. Es ist kaum möglich, mit 10.000 Leuten politischen Wandel (oder wenigstens ein echtes "mal ernsthaft nachdenken") herbeizuführen. Zumindest nicht friedlich.
Und auch in Anbetracht der unzähligen Verbrechen der Politik, der Polizei und der Geheimdienste kann von uns, dem Volk, nicht verlangt werden, dass wir, die wir weniger Macht haben, im Gegensatz zu den zuvor Genannten, uns als einzige nur mit legalen Mitteln dagegen zur Wehr zur setzen -> "Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht".
Wie kann man einem internationalen Unternehmen denn beibringen, sich besser zu verhalten? Nur indem man finanziellen Schaden anrichtet. Das ist das einzigste, auf was die hören. Punkt.
Auch ist es extrem riskant zu warten, bis das Volk, also auch die 60% Bild-Leser geeint auf die Straße gehen, denn DANN werden Werte zerstört, für die lange gekämpft wurde. Dann regiert der dumme Mensch, nicht der aufgeklärte demokratische Aktivist. Und das will kein ernstzunehmender (H)a(c)ktivist.
Ich bin kein Freund von Gewalt und ich habe schreckliche Angst vor Selbstjustiz, denn ein Großteil der Menschen dieser Welt ist nicht in der Lage, mit Verantwortung umzugehen. Ich bin auch damit einverstanden, wenn meine persönliche Freiheit ein klein wenig eingeschränkt wird um die Rechte bzw. die Sicherheit der Masse zu gewährleisten und einen zumindest einigermaßen funktionierenden Staat zu ermöglichen.
Aber nicht nur ich habe in den letzten Jahren das Gefühl, dass Menschenrechte und Freiheit immer mehr mit Füßen getreten wird von denen, die den Auftrag haben, sie zu garantieren.
Beispiele müssen ja keine genannt werden, ich nenne dennoch mal nur ein weniger großes und doch krankhaft brisantes: Kampfpanzer an die Saudis, die damit sicher nicht auf Tontauben schießen werden, sondern auf jugendliche Demokraten.
In einer westlichen Welt in der solche und noch viel schlimmere Perversionen nur in Feuillitons diskutiert werden, muss man ab irgend einem Punkt zur Not auch zu Gewalt greifen, um den Herrschern klar zu machen, dass sie nur Herrscher sind, weil wir sie nicht davon abhalten.
Wir sind afaik sogar per Grundgesetz dazu verpflichtet, zur Not mit physikalischer Gewalt dafür zu sorgen, dass Demokratie und Menschenrechte erhalten werden. In Deutschland sehe ich nicht die Notwendigkeit, an Gewalt zu denken. Nicht, dass das jetzt falsch rüberkommt..
Ich freue mich prinzipiell sehr über dieses Phänomen Anonymous, über diese doch recht große Anzahl von Menschen die sich zumindest "etwas" trauen, um sich für eine gute Sache einzusetzen. Ich freue mich derzeit auch über jeden gehackten Polizeiserver etc. SOLANGE die Polizei/Geheimdienste und ihre Freundin, die politische Klasse, sich so verhalten wie sie es tun, zum Beispiel:
- Übelst unrealistische Kinderporno-Propaganda, um Überwachungsgesetze/VDS durchzukriegen
- Praktikanten, die XAMPP installieren, wonach dann natürlich die bösen Hacker böse sind und die Polizei das Opfer
- Islamismus-Angstmacherei (herp, Internet ist böse und voll von Terroristen)
- Möglicherweise Provokateure in Zivil auf Demos (ich habe dazu keine Infos, also kA ob was dran ist)
- Die generell überall in der westlichen Welt immer mehr nach China klingenden Ambitionen zur "Steigerung der Sicherheit" ( - der Elite und der Polizei, und nur als Nebenprodukt vielleicht der Sicherheit des Bürgers)
- Nach jedem Amoklauf, nach jeder Bombe, erstmal panisch nach Überwachungsstaat schreien, und immer schön emotional argumentieren, blos nicht logisch.
- Radikale Missachtung von westlichen Grundsätzen in England
- Bradley Manning
- ...
Wenn die mal ihre Scheiße aus dem Kopf kriegen wäre das der Tag, an dem ich Hacks und die Veröffentlichung solcher Daten kritisch sehen würde. Aber solange sie es herausfodern, haben sie es auch verdient.
Die Veröffentlichung von personenbezogenen Daten halte ich aber nur bei ernsthaft Kriminellen für in Ordnung und selbst dort bei weitem nicht in jedem Fall. Da sind LulzSec/Anonymous schon ein paar mal zu weit gegangen, und deshalb begrüße ich sie auch nur prinzipiell, bin aber mit ihren einzelnen Aktionen nur seltem wirklich einverstanden.
Ich sehe eine große Gefahr darin, dass Hacktivisten, wenn man sie so nennt, derzeit ihren eigenen Zielen eher schaden. Der dumme Mensch versteht das alles nicht und glaubt hilfesuchend der BlödZeitung.
Wie wäre es mit "AntiSec gegen Kinderpornos", ich glaube den Vorschlag gabs hier schon irgendwo. Mal so richtig nach allen Regeln der Kunst solche Serverbetreiber zerstören und gleichzeitig den Politikern ins Gesicht pissen / der ihre Propaganda wirkungslos machen. Das würde "uns" bzw. Hacktivismus generell glaubwürdiger machen. Und wenn die Masse erstmal kapiert was "wir" wollen und dass wir nicht die sind, die die Presse aus uns macht (mit wir meine ich all diejenigen, die sich mit den erklärten Zielen von Anon/Lulz identifizieren können. Und auch wenn viele von "uns" der ihre Methoden kritisieren, ist denke ich gegen mehr Freiheit und weniger Überwachungsstaat nicht viel einzuwenden in nem Hackerforum), dann haben wir einiges an Land gewonnen.
Ergänzend: Ich glaube, der Begriff "Anonymous" schadet. Alleine schon dadurch, dass man für etwas einen Namen hat, kann man es viel leichter zum Feindbild erklären....Achja und zu "kindische DDoS-Attacken": Das ist das digitale Equivalent zu Sitzblockaden. Komisch, dass man im RL dafür kaum Strafe bekommen kann, sowas im Netz aber gleich mal als Cyber-Terrorismus durchgeht.
Edit: Post klingt stellenweise agressiver als er sollte. Feierabend halt..
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