Update:
Die Uni Bayreuth hat ihre Untersuchungen zur Dissertation von KTzG abgeschlossen und will nur noch letzte "redaktionelle Änderungen" am Abschlussbericht vornehmen - wie bei dem Umfang der Plagiate auch nicht anders zu erwarten, kommt die Kommission wohl zu dem Schluss KTzG habe absichtlich getäuscht. In einem
Artikel der Sueddeutschen heißt es dazu:
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung kommt sie zu dem Urteil, dass Guttenberg mit Absicht gehandelt haben muss. Ausmaß und Art der Plagiate in Guttenbergs Doktorarbeit ließen keinen anderen Schluss zu. Die Gutachter können sich dabei auf einschlägige Urteile von Verwaltungsgerichten stützen, die schon in weniger schweren Fällen von vorsätzlichem Handeln ausgingen.
Desweiteren heißt es in dem Artikel, dass die Uni Bayreuth wohl gerade mit den Anwälten des Plagiators ringt, da diese versuchen eine Veröffentlichung des Gutachtens zu verhindern. Seitens der Uni zeigt man sich irritiert, hatte der Ex-Minister doch bei seinem Rücktritt gesagt es sei ihm "ein aufrichtiges Anliegen, mich an der Klärung der Fragen hinsichtlich meiner Dissertation zu beteiligen".
Die Realität sah aber wohl anders aus, denn die
FAZ weiß zu berichten, dass der Freiherr auch einer Anhörung ferngeblieben ist, auf der er sich vor der Kommission zu der Affäre äußern sollte...
Verhängnisvoll, aus Sicht des Lügenbarons, könnte aber eine andere Äußerung von ihm sein, denn er hatte nicht nur seine Beteiligung an der Aufklärung versprochen, sondern auch mit Blick auf strafrechtliche Ermittlungen erklärt, es liege "im öffentlichen wie in meinem eigenen Interesse" wenn die Ermittlungen "zeitnah" durchgeführt werden könnte - die Uni interpretiert das so, dass KTzG damit ein öffentliches Interesse an der Aufklärung und dem Abschlussbericht anerkannt hat.
In jedem Fall hat auch die Staatsanwaltschaft Hof bereits angekündigt das Gutachten der Kommission in ihre Ermittlungen einzubeziehen.
Der Lügenbaron hat ja bis heute nur "handwerkliche Fehler" eingeräumt, jede Absicht aber bestritten - in dem Artikel der Sueddeutschen heißt es dazu:
Dass Guttenbergs
Dissertation zu weiten Teilen aus einer Collage fremder Texte besteht, ist freilich ohnehin bekannt. Und Plagiatsexperten haben längst dargelegt, dass in diesem Fall eine vorsätzliche Täuschung unterstellt werden muss.
Und zum beharrlichen Leugnen des Lügenbarons heißt es:
Gutachter werten das als Schutzbehauptung. So habe Guttenberg - offenbar in der Schlussphase seiner Dissertation - seitenlang aus Papieren des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestag abgeschrieben. Eine solche Übernahme könne nicht unbewusst geschehen sein.
Uni Präsident Rüdiger Bormann betonte gegenüber der
FAZ auch das öffentliche Interesse der Angelegenheit:
Dies sei von besonderer Bedeutung für die Bewertung von wissenschaftlichem Fehlverhalten im Wissenschaftssystem. Es gebe ein erhebliches öffentliches Interesse, zumindest das Resultat der Kommissionsarbeit zu kommunizieren, heißt es an der Universität Bayreuth.
Deshalb hat Bormann den Lügenbaron schriftlich dazu aufgefordert seine Vorbehalte gegen eine Veröffentlichung aufzugeben und bezog sich dabei ausdrücklich auf KTzGs Ankündigung mit der Uni zusammenzuarbeiten...
In der
Sueddeutschen heißt es dazu:
"Auf das Wort verlasse ich mich", sagte Uni-Präsident Rüdiger Bormann am Freitag.
Wenn der Mann da mal nicht zu optimistisch ist - das Wort des Lügenbarons scheint nicht allzuviel Wert zu sein...
Immerhin bleibt die Hoffnung, dass die Staatsanwaltschaft sich der Ansicht der Uni Bayreuth anschließt und ein "erhebliches öffentliches Interesse" feststellt...