Ich kann dir sagen, wer alles zur demo geht:
98% sind 9te Klasse und hoeher, die da drunter koennen sich noch nicht so organisieren, dass sie mitm Bus oder so dahin kommen.
Davon sind 90-95% Kinder, die lieber einen freien Tag haben wollen oder dessen Freunde dahin gehen und 5-10% interessieren sich wirklich dafuer.
Generell halte ich von solchen Demos nichts, da die Leute die sich dort befinden meist nicht die Konsequenzen "ihrer" Forderungen abschaetzen koennen. Die meisten Schueler interessieren sich doch bis zur Oberstufe nicht im mindesten fuer Politik. Welcher normale 17Jaehriger weiß bitte wie/was zZ in Hessen vor sich geht. Oder kann genaueres zum Verhaelltnis Amerika-Russland sagen. Kaum einer. Und selbst bei Oberstufenschuelern laesst hier das Wissen zu wuenschen uebrig. Welcher Schueler hat dann bitte Strukturen (wie zb einzelne Dinge im Bildungssystem zusammenhaengen), die nicht taeglich in den Medien besprochen werden, parat? Keiner. Meist laeuft es nach Schema F - Schueler gefaellt iwas nicht, Schueler faengt an nach Veraenderugen zu schreien, ohne dass irgendwelche Loesungsvorschlaege vorliegen. Meist kommen genau diese Schueler in Diskussionsrunden mit irgendwelchem Halb-/Stammtischwissen und Pseudoargumenten auf, womit sie sich und ihre Argumente, gegenueber jemanden, der sich informiert hat, laecherlich wirken.
Also wer das gelesen hat und trotzdem zur Demo geht soll mir folgende Fragen beantworten (von
http://www.bildungsstreik-hamburg.de/warum_streiken.html):
Kostenlose Bildung fuer alle:
- Kitagebühren weg -> was haben Schueler damit zu tun?
- Büchergeld weg -> (meist handelt es sich um eh billigere Buecher fuer unter 10Euro) ist es ein zu großes Opfer auf ein WE Party zu verzichten, um sich das Buch zu kaufen?
- Studiengebühren abschaffen -> was haben Schueler damit zu tun?
- Förderung in der Schule statt selbstfinanzierte Nachhilfe -> ??? staatl. finanzierte Nachhilfe? Es steht jedem Schueler frei kleinere Gruppen zu gruenden in dem man sich gegenseitig hilft, ist das zu viel verlangt?
Bessere Ausstattung der Schulen/ kostenlose Lehrmaterialien
- Aktuelle Bücher -> Grundlagen haben sich in den letzten 10 Jahren in saemtlichen Faechern nicht geaendert?! Bei aktuellen Themen braeuchte man jede Woche ein neues Buch.
- Gute Ausstattung von SchülerInnen und Klassenräumen mit Lernmaterialen und funktionsfähigem technischen Equipment -> wie soll mit technischem Equipment die Leistung verbessert werden?
Nein zum Superstress: Weg mit dem 12-jaehrigen Abitur
- "lernen wird zum reinen Stressfaktor." - welcome to life.
- Und das nur um dann im Zweifel noch ein Jahr früher keinen Ausbildungs- bzw. Studienplatz zu bekommen. -> Jeder aus meinem Abiturjahrgang hat ein Studien/Ausbildungsplatz bekommen. Ist es zu viel verlangt, dass man sich gemaeß _seinen_ Zukunftsvorstellungen auch _selbst_ anstrengt?
Jedem ein Ausbildungs-/Studienplatz
- "Deswegen sollte jeder die Möglichkeit haben, einen Ausbildungsplatz bzw. Studienplatz zu erhalten, auf den er Lust hat." -> Hier sollte man sich mal Gedanken machen, ob man, wenn man das Niveau auf dem Gymnasium nicht gepackt hat und seinen Realschulabschluss in den Haenden haellt, ob es wirklich in einem Medizinstudium leichter wird.
Verkleinerung der Klassen auf max. 20 Schueler...
-> Prinzipiell ne gute Idee, aber wie umsetzen:
a) mehr Lehrer einstellen, das Durchschnittsgehalt dafuer senken
b) nur eine bestimmte Anzahl an Schuelern pro Schule zulassen
Demokratisierung der Schule
- SchülerInnen und LehrerInnen sollen gemeinsam die Lehrpläne und den Untericht entwickeln -> lol und nach der Schule dann in der Ausbildung/ im Studium meckern, dass gewisse Sachen nicht behandelt wurden. Welcher Schueler opfert seine Freizeit um Lehrplaene zu entwerfen?
- Wähl- und Abwählbarkeit des Schulleiters durch die Mehrheit der SchülerInnen und LehrerInnen und Eltern -> Was bringt das?
Alternative Unterrichtsformen
-> das gabs bei uns mal in der Schule: Lehrer hat ein Halbjahr "Frontalunterricht" gemacht und das andere halbe Jahr 3-5Mann-Gruppen ein Thema zu dem sie eine kleine Arbeit verfassen sollten und es den anderen Gruppen praesentieren. Im Projekthalbjahr war inoffiziell keine Anwesenheitspflicht und Schueler durften sich ihre Zeit so einteilen wie sie wollten, am Ende musste halt nur was stehen.
Das Ergebniss war, dass 90% fast nix gemacht hat und fuers Projekt ne 5 bekommen haben. Toll.
Und anderes kannte ich immer von ReferendarInnen, die mit uns dann immer tolle neue Formen gemacht haben, wir fanden es immer zum kotzen.
Unternehmen raus aus der Schule
Warum? Ich fande es immer interessant, wenn von irgendwelchen Unternehmen Leute kamen und ueber ihre Fachrichtungen referiert haben. Klar, die haben auch immer Werbung fuer ihre Sachen gemacht, aber als normaler aufgeschlossender Schueler weiß man das doch und laesst sich davon nicht beeinflussen?
Weg mit dem Dreigliedrigen Schulsystem
"Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwaechstes Glied" Aehnlich verhaelts sich auch mit dem Niveau von Bildung, packt man alle drei Schularten zusammen und nimmt auf die Ex-Hauptschueler Ruecksicht, wird der Rest verkuemmern. Sinnvoller waere es doch, wenn man auf dem Gymnasium ein extra Fach (1-2Std pro Woche) einrichtet, indem man einer kleineren Gruppe von Haupt-/Realschuelern "Nachhilfe" gibt.
Abschaffen der Noten
- Noten bauen Druck auf und dienen lediglich dazu, Menschen in eine bestimmte Schublade zu stecken -> Ja bei einer 5 sollte man natuerlich unter Druck gesetzt fuehlen. Gibt es eine andere relativ objektive Moeglichkeit Schueler zu bewerten?
Wer soll das finanzieren?
Für bankrotte Banken werden aber schnell mal 500 Milliarden Euro locker gemacht. -> Die zahlen das aber auch in Form von Anteilen zurueck. Waerst du bereit fuer eine bessere Bildung mehr Geld zu bezahlen? Ja? Dann kauf dir lieber ein neues Schulbuch, anstatt das Geld in Alc zu investiern.