[TdW 95] Welche Folgen hat der Umsturz in der Ukraine?

Glaubt ihr wirklich, dass dort in den nächsten Jahren stabile Verhältnisse geschaffen werden können. Ich persönlich sehe auf der Bühne der Weltpolitik niemanden der daran momentan ernsthaftes Interesse hätte.

Doch, da gibt es wen: WIR.
Es läge eigentlich in unserem ureigensten Interesse, eine ruhige Ukraine und vor allem bessere Beziehungen zu Russland herzustellen.
Wenn wir mal eine reGIERung hätten, die die Interessen ihres Landes gebührend wahrnehmen würde anstatt in Washington Männchen zu machen und stets demütig das Stöckchen zu holen.
 
Doch, da gibt es wen: WIR.
Es läge eigentlich in unserem ureigensten Interesse, eine ruhige Ukraine und vor allem bessere Beziehungen zu Russland herzustellen.
Wenn wir mal eine reGIERung hätten, die die Interessen ihres Landes gebührend wahrnehmen würde anstatt in Washington Männchen zu machen und stets demütig das Stöckchen zu holen.

Warum sollten wir ein echtes Interesse daran haben? Du sagst wir hätten interesse. Dann sagst du, wir haben keins aber sollten welches haben. Aber warum?

Die Güter die die Ukraine zu bieten hat sind mit der Qualität die wir gewohnt sind beileibe nicht zu vergleichen. Wer schon mal Süßigkeiten und Gebäck aus der Region gegessen hat weiß wie gut diese Sachen sind (auch wenn mir das viel zu süß ist). Nur leider sind auch diese Dinge keine geeigneten Exportwaren, an denen die Bevölkerung EU wirkliches Interesse hätte. Wirtschaftlich ist die Ukraine fast unbedeutend. Getreide und Erze sind wohl die Hauptsächlichen Exportgüter - diese gehen aber auch zum größten Teil nach Russland.

Allein die Tatsache, dass eine nicht legitimierte und illegal an die Macht gekommene Regierung Zuspruch von unserer EU bekommt ist beunruhigend und unverständlich. Im nächsten Schritt wurde dann die Volksabstimmung auf der Krim nicht anerkannt, wobei es durchaus authentisch ist, wenn die Krim zu Russland gehören will: über 60% der Bewohner dort (vermutlich noch viel mehr) sind Russen und obwohl ukrainisch Amtssprache ist wird dort von den allermeisten russisch gesprochen.

edit: davon abgesehen: im Bezug auf die Freunde aus Übersee kann ich dir nur zustimmen.
 
Durch die Ukraine gehen die wichtigsten Gas-Pipelines aus Russland nach Europa. Ein nicht unerheblicher Teil der Gasversorgung hängt also davon ab ob dort Ruhe herrscht.
 
BTW: Wenn seine Heiligkeit Putin so sehr an Stabilität interessiert ist, warum sagt er dann nicht Öffentlich, dass die Aufständischen in der Ostukraine von ihm keine Unterstützung erwarten dürfen. Das wäre ein klares Signal der Deeskalation - stattdessen schickt er Agenten und Militär, die die Aufständischen unterstützen.

Ich glaube ohnehin dass die Komplexitaet der Krise mittlerweile eine Dimension erreicht hat, wo auch die Medien nichts mehr beschicken können. D.h. wir haben eigentlich nicht die geringste Ahnung um was es eigentlich auf der Straße geht (siehe Ägypten, wo der eigentliche Grund für die Demos erst lange nach der ganzen Show realisiert worden ist und für die Medien viel zu unspektakulaer war).
 
stattdessen schickt er Agenten und Militär, die die Aufständischen unterstützen.

Zumindest behaupten das die Medien. Da läuft jemand in russischer Uniform ohne Hoheitszeichen rum und schon sind das Putins Agenten und sein Militär. Mir konnte aber bisher noch niemand einen eindeutigen Beweis dafür liefern, dass das wirklich Leute sind, die von der russischen Regierung beauftragt wurden.

Und es wäre schon recht seltsam, dass ohne eine Anhörung in der Duma einfach Soldaten in die Ost-Ukraine geschickt werden. Mir ist eine solche Anhörung nur für die Krim bekannt. Und dort tragen die Soldaten ja auch ihre Hoheitsabzeichen.

Anders gesagt: Ich glaube den Behauptungen der westlichen Medien nicht. Dazu ist 1. ihre Berichterstattung zu einseitig und 2. zu unglaubwürdig. Wie sehr wir unseren Medien glauben dürfen, sollte eigentlich klar sein, seit herausgekommen ist, dass die meisten von denen ihre Infos von der UCMC beziehen.

Hinzu kommt, dass die westlichen Regierungen eine Übergangsregierung unterstützen, die sich mit Gewalt an die Macht geputscht hat, die zu grossen Teilen aus verurteilten Verbrechern besteht und die ganz klar zugegeben hat, dass sie alles tun wird um Putin zu diffamieren und zu entmachten. Und die weiterhin zugegeben hat, dass sie die Russen aus der Ukraine vertreiben wollen. Und denen soll man ernsthaft irgendwas glauben?
 
Dürfen wir in den nächsten Woche dann auch erfahren, dass es auch für diese Annektieren eine Anhörung gab? Du könntest einen guten Regierungssprecher abgeben ;)
Du solltest vielleicht mal etwas unabhängigere Medien nutzen. Dann hättest du erfahren, dass zur Annektierung der Krim Anfang März ein entsprechender Gesetzentwurf in der Duma eingereicht wurde. Für die restliche Ukraine liegt ein solcher Gesetzentwurf (bisher) nicht vor. Scheinbar unterliegst du ja dem Glauben, dass Putin politisch agieren kann wie er will und sich nach niemandem sonst richten muss. Ich muss dich leider enttäuschen. Ohne Zustimmung der Duma kann Putin recht wenig ausrichten.

Im Ernst. Bisher dachte ich immer, dass dein kritischer Geist einem gesunden Misstrauen gegenüber Autoritäten geschuldet wäre und nicht einfach nur einer Ablehnung des westlichen Systems, welche teilweise schwer unterscheidbar von russischer Propaganda ist.

Tja, ich bilde halt meine Meinung auf Basis dessen, was mir Leute direkt aus der Ukraine berichten. Und dann stelle ich mir die Frage warum diese Dinge nicht in den westlichen Medien auftauchen, sehr wohl aber in den russischen. Klar, die russische Regierung hat ein Interesse daran, dass die Greueltaten der Unterstützer der Übergangsregierung bekannt werden, während die westlichen Medien ein solches Interesse nicht haben. Aber genau dadurch erscheint mir die russische Berichterstattung derzeit wesentlich objektiver als die der westlichen Medien. Denn die westlichen Medien verschweigen, dass viele Leute in Kiev sich nicht mehr auf die Strasse trauen, weil sie Repressalien (bis hin zur körperlichen Gewalt) durch Unterstützer der Übergangsregierung fürchten. Dass Russen in Teilen der Ukraine nicht mehr auf die Strasse gehen können, weil sie von Leuten der Swoboda-Partei angegriffen werden, erfährt man hier in den Medien auch nicht.

Für mich bleibt daher als Fazit, dass die Berichterstattung der russischen Medien zumindest geringfügig objektiver ist als die der westlichen Medien.

Noch ein kleiner Nachtrag, weil die ZEIT gerade einen sehr passenden Artikel zu deiner letzten Aussage veröffentlicht hat: "Es ist kaum noch möglich, eine Ansicht zur Ukraine zu artikulieren, ohne sich im Lager der Kriegstreiber oder der Putinversteher wiederzufinden." Wie die Deutschen über Putin diskutieren | ZEIT ONLINE Passt wie der berühmte Arsch auf den Eimer zu deiner Unterstellung, dass ich das westliche System ablehnen würde.
 
Für mich bleibt daher als Fazit, dass die Berichterstattung der russischen Medien zumindest geringfügig objektiver ist als die der westlichen Medien.

Ich sage, dass die Berichterstattung ein Niveau erreicht hat, wo man fast nichts mehr glauben kann - weil widersprüchlich. Das liegt zum einen an gewisser Dirigierübung von Machern und zum anderen, weil solche Situationen auch einfach widersprüchlich sind und jeder Akteur aus seinem Loch gekrochen kommt. Und wenn irgend ein Hinterwäldler vor die Kamera tritt, wird es u.U. direkt in die Medien transportiert, wo es sich in den Kontext (der uns serviert wird) eingefügt wird.

Ob die Medien der Russen aber objektiver sind, wage ich zu bezweifeln. Das sie auf Dinge, die sie belegen können fokussierter sind - würde ich unterschreiben, da die Russen (nach meiner Erfahrung) mit Spekulationen zurückhaltender sind.
 
Putin hat keine Macht in Russland?
Das habe ich nicht behauptet. Ich wies lediglich darauf hin, dass ohne Zustimmung der Duma solche Aktionen wie die Annektierung der Krim nicht möglich sind.

Ok, deine Leute direkt aus der Ukraine, gegen [3].
Jop... Ukrainer gegen eine Weissrussin.

Vermutlich, weil es Putin bei seiner nationalistischen Propaganda nützt?!
Ja, und der Meinungsbildung in Europa nützt es nicht. Und da wird behauptet wir hätten eine freie Presse mit objektiver Berichterstattung? Unsere Medien sind kein Stück besser als die russischen.

Ich weiß nicht... Mir scheint ein System in welchem Journalisten, die Kritik am System äußern, entsorgt werden, als eine schlechte Grundlage für eine objektive Berichtserstattung.
Hast du dich mal mit der Person Ken Jebsen auseinandergesetzt? Soviel zum Thema Entsorgung von Journalisten, wenn diese unliebsame Informationen verbreiten.

Kleiner Tip: Ein Anzeichen, die für eine objektive Berichtserstattung spricht, ist eine Reflexion der eigene Berichtserstattung. Diese findet innerhalb der westlichen, zu mindest aber der dt. Medien durchaus statt. Würde mich mal interessieren, wann RIA/ITAR das über ihre staatsnähe nachgedacht haben.

Kleiner Tipp: Ich habe direkten Einblick in den redaktionellen Ablauf eines der grössten Verleger Deutschlands. Von Reflektion kann ich da nichts bemerken. Sowas verkauft sich nämlich schlecht. Und es gibt mehr als nur einen Journalisten, der bereits festgestellt hat, dass deutsche Zeitungsverleger einer Selbstzensur bei bestimmten Themen unterliegen. Erzähl mit also bitte nichts von freier Presse in Deutschland. Die freie Presse in Deutschland kommt jedenfalls nicht aus Verlagshäusern und schon gar nicht von Schmierenblättern wie Spiegel und FAZ, denen Verkaufszahlen wichtiger sind als objektive Berichterstattung. Verkaufszahlen erhöht man nicht durch objektive Berichterstattung sondern durch Polarisierung und Emotionalisierung.
 
Der Presse steht es FREI Verkaufszahlen über Objektivität zu stellen. Pressefreiheit definiert sich dadurch, dass der Staat nicht zensiert und nicht durch die Objektivität.

Du meinst also, dass es keine staatliche Zensur in Deutschland gibt? Dann frag ich mich, warum es immer wieder Journalisten gibt, die bei großen Pressekonferenzen der Bundesregierung nicht zugelassen werden, nachdem sie kritisch über bestimmte Themen berichtet haben. Und natürlich frag ich mich, warum eine gewisse Bundeskanzlerin die Journalisten "bittet" über bestimmte Themen nicht zu schreiben.
 
Es wäre wohl eher Aufgabe der Verlage sowas anzuzeigen. Tun sie aber nicht, weil sie dann ganz sicher noch mehr Infos nicht bekommen würden. Das Druckmittel bei unserer Regierung heisst nämlich "Nicht mit denen reden" und "Presseausweis des deutschen Bundestages". Wer keine Infos mehr bekommt, kann als Verlag einpacken.

https://twitter.com/zeitonline_dig/status/26730859375 <- ein Beispiel für eine Pressekonferenz für "ausgewählte Journalisten". Die gibt's aber bei uns häufiger als man denken mag. Allein die Vorauswahl über die Verteilung der Presseausweise für den Bundestag stellt ja bereits einen recht guten Vorab-Filter dar und widerspricht der Pressefreiheit.
 
Ich denke auch das die Lage mittlerweile so unüberschaubar geworden ist, dass es nicht mehr möglich ist, sich ein einigermaßen objektives Bild von der Situation in der Ukraine zu machen. Das ist aus der Ferne ohnehin schon problematisch genug - aber angesichts staatlicher Propaganda, staatlicher Desinformationskampagnen und mangelhafter Berichterstattung in den westlichen und östlichen Medien (egal ob diese im Einzelfall auf Fehlinformationen oder fehlender Objektivität beruht) ist das wohl ein hoffnungsloses Unterfangen.
Ich persönlich halte es für naiv zu glauben die maskierten, uniformierten & disziplinierten "Selbstverteidigungskräfte" sind ganz spontan überall dort aus dem Boden geschossen, wo es Russland nützt und das ganz ohne Beteiligung Moskaus. Es würde mich schon sehr wundern, wenn der harte Kern dieser Truppen nicht aus Männern bestehen würde, die noch vor drei Monaten reguläre russische Soldaten oder Speznas waren (vermutlich besitzen sie aber alle zurückdatierte Entlassungspapiere).
Genauso naiv wäre es aber anzunehmen, dass nur die Russen Agenten in der Ukraine haben und verdeckte Operationen durchführen und der Besuch des CIA Chefs Brennan in Kiew sei reine Routine gewesen.
Beide Seiten versuchen ihre Interessen zu schützen und beide Seiten spielen ihre Spielchen: Politische, diplomatische, nachrichtendienstliche & leider auch militärische Spielchen. Wobei es der Komplexität der Lage nicht gerecht wird, wenn man von "beide Seiten" spricht. Es gibt ja nicht "den Westen" und "den Osten". In der Ukraine stehen sich Anhänger des alten Regimes & Anhänger des neuen Regimes gegenüber - beide Seiten sind aber ebenfalls in zahlreiche Fraktionen zersplittert (man denke nur welche unterschiedliche Gruppen auf dem Maidan gegen das alte Regime protestiert haben). Dazu kommen dann die ausländischen Mitspieler: Die USA, die EU (die in sich aber auch nicht gerade einig ist), die Russen und internationale Organisationen wie die NATO und die UNO. Und jede dieser Fraktionen hat ihre eigene Sicht der Dinge und ihre eigene Wahrheit und natürlich versuchen alle Faktionen diese Wahrheit zu verbreiten und die Wahrheiten der anderen als Lügen zu brandmarken. Wenn man dann noch bedenkt das nicht nur Desinformation, sondern auch Operationen unter falscher Flagge zum festen Repertoire der Akteure in solchen Krisen gehören, dann wird spätestens klar warum es kaum noch möglich ist sich ein Bild von der Lage in der Ukraine zu machen. Ich würde jedenfalls nicht davon ausgehen das die Medien, hüben wie drüben, ein klaren Bild liefern - zumindest keines das sich mit der Wirklichkeit deckt...;)
 
Warum sollten wir ein echtes Interesse daran haben? Du sagst wir hätten interesse. Dann sagst du, wir haben keins aber sollten welches haben. Aber warum?

Die Güter die die Ukraine zu bieten hat sind mit der Qualität die wir gewohnt sind beileibe nicht zu vergleichen. Wer schon mal Süßigkeiten und Gebäck aus der Region gegessen hat weiß wie gut diese Sachen sind (auch wenn mir das viel zu süß ist). Nur leider sind auch diese Dinge keine geeigneten Exportwaren, an denen die Bevölkerung EU wirkliches Interesse hätte. Wirtschaftlich ist die Ukraine fast unbedeutend. Getreide und Erze sind wohl die Hauptsächlichen Exportgüter - diese gehen aber auch zum größten Teil nach Russland.

Allein die Tatsache, dass eine nicht legitimierte und illegal an die Macht gekommene Regierung Zuspruch von unserer EU bekommt ist beunruhigend und unverständlich. Im nächsten Schritt wurde dann die Volksabstimmung auf der Krim nicht anerkannt, wobei es durchaus authentisch ist, wenn die Krim zu Russland gehören will: über 60% der Bewohner dort (vermutlich noch viel mehr) sind Russen und obwohl ukrainisch Amtssprache ist wird dort von den allermeisten russisch gesprochen.

edit: davon abgesehen: im Bezug auf die Freunde aus Übersee kann ich dir nur zustimmen.

Es geht gar nicht mal nur um Handel oder Rohstoffe. Deutschland könnte sein politisches Gewicht, dass unsere reGIERung an jeder Ecke massiv verleugnet, wesentlich besser ausspielen wenn wir mehr als eigenständiger Vermittler auftreten würden. Damit hätten wir weitaus mehr Möglichkeiten, die politische Lage in Europa nach unseren Interessen zu gestalten. WIR, Deutschland, waren eigentlich noch nie ein Land, dass Macht und Einfluss durch Spaltung, Entfachen von Konflikten und Sähen von Zwietracht gewonnen hat.
Im Gegensatz zu den USA, deren Stellung als Weltmacht beruht darauf, an allen Orten (auch der Ukraine) dieser Welt möglichst viel Konfliktpotenzial zu nutzen. Immer zum Schaden der lokalen Bevölkerung.
 
Deutschland könnte sein politisches Gewicht, dass unsere reGIERung an jeder Ecke massiv verleugnet, wesentlich besser ausspielen wenn wir mehr als eigenständiger Vermittler auftreten würden.

Von welchem politischen Gewicht redest du? Deutschland hat nicht wirklich politisches Gewicht. Das politische Gewicht Deutschlands besteht nur innerhalb der EU, weil es dort das zahlungskräftigste Land ist. Die Ukraine gehört aber nicht zur EU und bei dem Ukraine-Konflikt mischen weitaus mehr Kräfte mit als nur die EU und Russland. Das internationale "Gewicht" Deutschlands kommt hingegen nur dadurch, dass die deutsche Politik die US-Politik zumeist unterstützt. Sobald sie das nicht mehr tut, fällt dieses Gewicht ganz schnell, wie man z.B. beim Irak-Krieg sehen konnte. Deutschland hängt in der internationalen Politik am amerikanischen Tropf und wer sich von diesem Tropf loslöst, steht recht schnell allein da und vertrocknet vor sich hin.
 
Das sehe ich ein wenig anders. In der Wirtschaft z.B sind wir keinesfalls unbedeutend. Politische Wichtigkeit kommt nicht nur von riesigen Panzerdivisionen. Zwar auch, aber eben nicht nur. Und dass Deutschland beim Irakkrieg ausnahmsweise die Yankees mal sitzen ließ...hat uns das irgendwie geschadet? Ich glaub nicht.

So, wie die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland seitens der USA beurteilt werden (siehe Snowden), schadet uns deren Nähe mehr als dass sie uns nutzt da wir uns nur am Gängelband führen lassen. Dies könnte allerdings anders sein, wenn...
 
@White_Fox: Deiner Logik zufolge müsste die politische Macht von China ja dann sehr gross sein in der internationalen Politik.

However... nochmal kurz was zum Thema "Leute in russischen Uniformen". Wenn also die Leute in russischen Uniformen vom Kreml ausgesendet wurden, dann hat wohl auch die Bundeswehr ihre Leute vor Ort.

ukraine_personenschutz.jpg


Zu sehen ist hier der ukrainische Innenminister Awakow mit einem seiner Personenschützer. Der muss wohl von der Bundesregierung gesendet worden sein, wenn man der Argumentation folgt, dass die Leute mit russischen Uniformen vom Kreml geschickt wurden. ;)

Und bevor nun die Argumentation kommt, dass die dort ja AK-100 tragen, die nur vom russischen Militär genutzt werden: Nein, sie tragen AK-101, welche explizit für den Export produziert werden.
 
Was du bis dato als Behauptung abgetan hast, hat sich als wahr herausgestellt. Wäre das nicht ein guter Zeitpunkt, um die Glaubwürdigkeit Moskaus zu reevaluieren?
Mach ich, sobald der CIA eingesteht, dass er bei den Maidan-Protesten beteiligt war. Soviel zum Thema Glaubwürdigkeit der beteiligten Parteien. ;)
 
Btw.: Zu dem Zeitungsartikel möchte ich noch was anmerken und mal was daraus aufgreifen, was sehr deutlich zeigt wie unobjektiv dieser Artikel ist und wie sehr er schon wieder polarisieren soll (so wie fast alle Berichte, die man in der FAZ zum Thema Ukraine findet)

...die angebliche Gewalt der neuen ukrainischen Führung gegen die eigene Bevölkerung...

vs.

Panzer gegen Demonstranten in der Ukraine

https://www.youtube.com/watch?v=UtDYp3sZ0Fw

Also hör bitte endlich auf solche Propaganda-Blättchen zu zitieren und fang mal damit an dir deine eigene Meinung zu bilden. Der Artikel ist voll mit solchen meinungsmachenden Äußerungen ("Putin behauptet" anstelle von "Putin sagt" usw.). Youtube ist jedenfalls voll mit Filmen, die aufzeigen wie pro-russisch gesinnte Leute in der Ukraine aktuell behandelt werden. Wenn das noch jemand als "angebliche Gewalt" bezeichnet, dann ist das definitiv Meinungsmache und Propaganda.

Zum Thema CIA und US-Kongress: Schonmal was von Economic Hitmen gehört? Schon ein US-Gesetz oder auch nur einen Kongress-Beschluss zu diesen Leuten gefunden? Und kennst du was vergleichbares aus Russland? So viel also zum Thema Logik. ;)

Im übrigen behaupte ich nicht, dass ich objektiv bin. Kein Mensch kann objektiv sein, da er immer alles aus einer subjektiven Sicht betrachtet. Ich z.B. betrachte vieles aus der subjektiven Sicht, die mir russischsprachige Freunde zutragen, wovon einige aus Russland sind, einige aber auch aus der Ukraine, aus Weissrussland und aus Kasachstan. Mir ist es aber wichtig, dass man alle Seiten betrachtet und das tun unsere Medien nunmal nicht. Alles, was aus Russland kommt wird als negativ dargestellt und alles was USA und EU machen ist richtig. Und DAS sehe ich nunmal als falsch an.

Wenn du wissen willst, wie ordentlicher Journalismus aussehen würde, dann schau dir doch einfach mal folgendes Interview mit Frau Krone-Schmalz an:

https://www.youtube.com/watch?v=ossG2_Ioltw

Und auch wenn es dir nicht verständlich sein mag, weil du dich vermutlich nie mit der russischen Gesetzgebung befasst hast: Ich behaupte, dass die russischen Geheimdienste viel mehr an der Kette der Regierung liegen als CIA, FBI, BND, GCHQ und sonstige westliche Geheimdienste mit ähnlicher Macht. Aber das wirst du vermutlich nie einsehen, solange du deine Informationen über Russland ausschliesslich aus deutschen Medien beziehst.
 
Jetzt fällst du auf Propaganda rein. Die Panzer wurden von Kiew in den Osten des Landes geschickt. Auf dem Weg (es ist offensichtlich eine Landstraße, das kann man sogar in dem Video sehen) wurden sie von Menschen umringt. Ich weiß nicht, ob es jetzt richtiger von den Befehlshabern gewesen wäre solange zu warten, bis die Menge sich verzogen hätte und dann weiter zu fahren oder dies eben nicht abzuwarten. In dem Video ist letzteres geschehen und wahr in dieser Situation vermutlich das Klügere, denn es wären nicht die ersten Panzer, die das ukrainische Militär aufgeben musste. Mit "Panzer gegen Demonstranten" implizierst du, dass das dort eine Demonstration war und nun mit Panzern aufgelöst wird. (BTW, zu diesem Punkt hätte ich gerne eine Antwort ;-))
Und gegen wen wurden diese Panzer ausgeschickt? Gegen die sogenannten "russischen Separatisten", also Demonstranten. Ob sich ihnen unterwegs nun noch zusätzlich Leute entgegen stellen, spielt daher für mich keine Rolle. Wichtig ist, was das Ziel der Panzer war. Was in unseren Medien nämlich als "russische Separatisten" bezeichnet wird, sind nichts anderes als pro-russische Demonstranten, die genau die gleichen Mittel eingesetzt haben wie die Maidan-Protestler (Besetzung von Polizeirevieren und sonstigen öffentlichen Gebäuden, Gewalt gegen die aktuell regierende Macht usw.). Und während es die Leute auf dem Maidan mit der Polizei zu tun bekamen, schickte die Übergangsregierung gegen ihre Widersacher Panzer in's Feld. Was wäre wohl in unseren Medien losgewesen, wenn Janukowitsch Panzer auf den Maidan geschickt hätte? Du kannst dir sicher sein: Selbst wenn sie 100 Kilometer vor Kiew aufgehalten worden wären, wären es in unseren Zeitungen auch "Panzer gegen Demonstranten" gewesen. Warum also plötzlich einen Unterschied machen, nur weil die Panzer diesmal von Vaterlandspartei und Swoboda ausgesendet wurden? Sie wurden gegen Demonstranten ausgeschickt, auch wenn man sie in unseren Medien "russische Separatisten" nennt (was per se ja schonmal falsch ist, denn sie sind weder Russen noch streben sie einen eigenen Staat an). Und damit sind es "Panzer gegen Demonstranten". Wenn nicht viele von denen übergelaufen oder bereits vor den Städten aufgehalten worden wären, hätten wir sicherlich auch noch Bilder zu sehen bekommen wie sie direkt den Demonstranten gegenüber gestanden hätten.

Das der Artikel schlecht ist, habe ich oben bereits erwähnt. Bitte gestehe mir soviel Intellekt zu, dass ich zw. Meinungsmache und Fakten einigermaßen unterscheiden kann. Allerdings wird hier ein großer Unterschied zu deinen objektiven russischen Medien deutlich. Die FAZ publiziert nicht nur solchen Mist (wichtig, es handelt sich hier um einen online Artikel, soetwas hätte es kaum in die Printausgabe geschaft!), sondern eben auch qualitativ hochwertige Artikel und auch solche, die nicht der Mainstreammeinung entsprechen (s. Interview mit Frau Krone-Schmalz). Soetwas ist wohl eher nicht in russischen Medien zu finden.
Tipp: Du solltest mal russische Medien lesen. Dort findest du genau so kritische Artikel zu Putins Vorgehensweise. Die sind dort etwa so häufig wie bei uns die kritischen Artikel zur Vorgehensweise der Übergangsregierung in Kiew oder das Vorgehen der EU in dieser Situation. Sprich: Man kann die Journalisten, die sowas schreiben, an 2 Händen abzählen.

Ein Beispiel, das sogar relative Berühmtheit erlangte (ich denke RT als russischer Staatssender ist dir ein Begriff):

https://www.youtube.com/watch?v=ZolXrjGIBJs

Eine solche Entscheidung sollte nicht in einem Zeitraum so aufgeheizter Stimmung getroffen werden und die Bevölkerung hatte keine Zeit, sich wirklich über die Konsequenzen ihrer Entscheidung bewusst zu werden.
Ist dir eigentlich bewusst, dass durch dieses Referendum Übergriffen auf die Krim-Tartaren und Ukrainer seitens der russischen Bevölkerung verhindert wurden? Wie lange hätte man denn warten sollen? Bis der Bürgerkrieg im Gange ist? Bis die Russen dort alles nicht-russische getötet haben? Meiner Meinung nach hätte ein Warten die Lage auf der Krim nur verschlimmert.

Nur, weil die Amerikaner etwas praktizieren, heißt das nicht, dass ähnliche, russische Aktionen dadurch legitimiert werden.
Es ist aber sehr scheinheilig, wenn man gleiche Vorgehensweisen unterschiedlich bewertet nur weil sie von verschiedenen Parteien begangen werden.

Im Kern wage ich zu bezweifeln, dass russische Dienste in irgendeiner Weise mehr oder weniger eingeschränkt sind als deren westliche Pendants.

Sind sie auch nicht, aber sie sind weitaus besser durch den Staat kontrolliert.
 
Wie wäre es damit: Moskau hat an der Ostgrenze der Ukraine Militär in Stellung gebracht, unter dieser Annahme "Putin: Russischer Militäreinsatz wäre legitim" könnte man auch nachvollziehen, dass man Panzer zur Verteidigung schickt. Das was du anführst ist reine Spekulationen und hat rein gar nichts mit dem Video zu tun. Ein "Panzer werden gegen Demonstranten" eingesetzt, ist zu einem "Panzer sollten vermutlich gegen Demonstranten eingesetzt werden" geworden. Damit bedienst du dich der gleichen Rhetorik, die du bei dem, von mir zitierten, FAZ Artikel noch eben als Meinungsmache und Propaganda abgetan hast.
Hast du die Nachrichten nicht verfolgt? Die waren voll mit "Militär gegen pro-russische Separatisten"-News. Kannst du gern mal so als Suchbegriff bei Google eingeben. Findest aber bestimmt auch in der FAZ was dazu. Wenn die Panzer an die Grenze gesollt hätten, dann hätte man sie nicht in die Städte geschickt.

Ich kann kein russisch.
Musst du auch nicht. Gibt genug englischsprachige Medien aus Russland. Das bekannteste: ITAR TASS Russia News Agency


Ich bin kein Experte im Abhandeln solcher Angelegenheiten. Aber mein naiver Ansatz wäre gewesen, die UN zu involvieren. Während Blauhelme dort für Ruhe sorgen, könnten UN Mitarbeiter/Wahlbeobachter dort das Referendum organisieren. Der Vorteil der internationalen Beteiligung wäre gewesen, dass man Manipulationsvorwürfen gegenüber der EU/Amerika/Russland hätte vorbeugen können und auch so eine internationale Anerkennung erleichtert hätte. So bleibt der Vorwurf der Annexion im Raum.
Der Nachteil wäre gewesen, dass Putin sich den Feind USA direkt vor die Haustür geholt hätte. Die wollen da ja schon lange Truppen stationieren um ihre Raketenabwehrsystem dort zu installieren. Na das wäre ja mal richtig schlau gewesen. ;)


? Ich bin nicht damit einverstanden, wenn amerikanische Dienste "Öl-Länder" destabilisiert und ich bin nicht damit einverstanden, wenn russische Dienste ehemalige UdSSR-Länder destabilisiert. Wo ist das scheinheilig?

Du nicht, aber unsere Medien offenbar schon.
 
Schau dir die anderen Videos an von Panzern in den Städten, von übergelaufenen Panzer-Mannschaften usw.. Und dann erzähl mir nochmal, dass die zur Grenzsicherung geschickt wurden. Die sind in Donezk und Kramatorsk nämlich noch ca. 200km von der Grenze weg. Erklär mir also bitte, warum man Panzer in eine Stadt 200km von der Grenze entfernt schickt, wenn diese die Grenze sichern sollen. Und das sind natürlich nur ganz zufällig genau die Städte, die aktuell von pro-russischen Demonstranten kontrolliert werden.

Beispiel: Panzer in der Kramatorsker Altstadt

https://www.youtube.com/watch?v=pGW_wXRdDMY

Panzer an der Stadtgrenze von Kramatorsk

https://www.youtube.com/watch?v=8K3Qa750ZEI

Nur seltsamerweise sind in wesentlich grenznäheren Städten keine Panzer? Warum sind z.B. keine in Luhansk, von wo es nur noch ein Katzensprung bis zur Grenze ist? Warum sind die ausgerechnet alle im Zentrum der Ost-Ukraine, wenn sie die Grenze sichern sollen?

Und daher bleibe ich dabei: Wenn die Panzer an die Grenze gesollt hätten, dann hätte man sie nicht in die Städte geschickt. Egal ob das nun Konjunktiv ist oder nicht.

Eigene Meinung aufgrund dessen bilden, was direkt aus dem Land berichtet wird und nicht auf Basis dessen, was die Propaganda-Medien (egal von welcher Seite) aufbereiten, ist eine durchaus wichtige Sache. Und dazu muss man halt mal seinen eigenen Kopf benutzen und auch mal Dinge hinterfragen, die in unseren Medien nicht hinterfragt werden.
 
Zurück
Oben