Sollte Cannabis legalisiert werden ?

Sollte Cannabis legalisiert werden ?


  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    111
Jeder Drogensüchtige fällt der Gesellschaft früher oder später zur Last.

Jeder? Nö.
Nur diejenigen, die auch tatsächlich zur Last fallen, sollten sich dafür verantworten und niemand sonst. Ansonsten verurteilt man Menschen dafür, was sie angeblich zukünftig tun werden. Das lässt sich rechtstaatlich nicht rechtfertigen.

Es ist doch kein Geheimnis, dass zB Körperverletzungen öfter von Leuten verübt wird, die mehr oder weniger betrunken sind. Persönlich kenne ich einen Fall, wo einer sein Abi mit 1,4 abgeschlossen, mit dem Studium das exzessive Kiffen angefangen hat und 2 Jahre später dann von H4 lebt.

Aha. Und was hat das mit dem Strafrecht zu tun? Was hilft es, wenn man ihm Bußgelder verhängt oder Freiheitsstrafen?
Das löst keine Probleme. Und darum geht es mir in meiner Argumentation.
Die Ächtung von Drogen: Ja
Präventionen in Bildungsinstituten oder Beratungstellen: Ja
Suchthilfezentren: Ja
Bestrafung für persönlichen Konsum (und nur Konsum! kein Autounfall/Autofahren unter Dorgeneinwirkung, Straftaten, Arbeitsunfähigkeit etc.): Nein

Für mögliche Konsequenzen des Konsums kann man natürlich belangt werden und möglicherweise eine Suchttherapie verhängt werden. Aber eben nicht ohne Anlass.

Hah! Moral und Sitte hier in Deutschland
rofl.gif
Wenn ich mir überlege was in den Medien für private Dinge von Menschen gezeigt werden und die Masse sich darauf stürzt, was zT für Hetzjagden im "Namen der Aufklärung" gestartet werden.. Warum rufen alle nach Regulation von Banken, warten wir doch einfach bis die erkennen, dass ihr Handeln nicht moralisch ist und der Arbeitgeber, der 3,5 Euro/Std zahlt, erkennt, dass solche Löhne sittenwidrig sind.

Was hat das mit der Drogenthematik zu tun? Es gibt in der Gesellschaft gegenüber Drogen eine breit angelegte Ächtung und Verdammung.

Verstehe mich nicht falsch, es wäre toll, wenn das funktionieren würde, wenn jeder Mensch vernunftbegabt und mündig wäre, aber es wird immer einen Grund geben, dass Menschen (moralische) Bedenken einfach ignorieren.

Natürlich wird es solche geben. Aber wer ein mündiger Bürger ist, sollte über sich selbst und seinen Körper entscheiden dürfen. Da hat das Strafrecht nichts reinzufunken. Andere regulative Kontrollmechanismen sind sicher sinnvoll, aber die Strafkeule ist für solch eine persönliche Entscheidung fehl am Platz. Es ist keine Information, keine Bildung, keine Mediation oder Hilfe, es ist Strafe, Zwang und Beugung und ungeeignet für persönliche Entscheidungen über sich selbst.

Doch. Zigaretten(ver)kauf ist in Deutschland legal. Trotzdem ist der Schwarzmarkt in Deutschland in den letzten 10 Jahren stetig gestiegen

Das widerspricht sich doch nicht mit meiner Aussage. Du müsstest folgendes zeigen: Der Schwarmarkt wäre genauso groß oder kleiner, wenn es keinen legalen Verkauf geben würde. Das glaube ich nämlich nicht, weil ohne den legalen Markt sich die Nachfrage zu großen Teilen auf den Schwarzmarkt verschieben würde.
 
Dies ist doch "Status Quo".
Solange du bei dir Zuhause deine Drogen konsumierst und eben nicht in
der Öffentlichkeit durch Drogenbesitz, -konsum oder -handel auffällst interressiert
es niemanden. Selbst deine Drogenküche oder -plantage wird niemanden
stören, solange die Abgase nicht in Nachbars Wohnzimmer landen und du
deine Pflanzen nicht im Vorgarten pflanzst.

Es geht nicht darum ob es stört oder es unentdeckt bleibt, es geht darum ob es ungerechtfertigterweise strafrechtlich belangt wird. Und das wird es meiner Meinung nach.
Eine eigenartige Rechtsauskunft im Übrigen: "Ja, mach doch. Kannst gerne eine Hanfplantage aufziehen. Interessiert doch keinen..."

Mit der Aussage "Wer seine Drogen nicht selbst herstellen kann hat eben Pech gehabt."
Schränkst du aber schon wieder die "Freiheit" von Denjenigen ein.

Es geht um die Sanktionsfreiheit von persönlichen Entscheidungen über sich selbst.
Der Staat muss sich nicht darum kümmern, dass jeder die Geldmittel für eine Weltreise erhält oder muss jedem die Gelegenheit bieten auf eine Weltraummission zu fliegen, teuren Kaviar zu essen zu können usw.
Der Staat hat keine Versorgungspflicht um dir jede mögliche Freiheit zu gewähren, ist ja Quatsch.

Den Import zu erlauben jedoch den inländischen Handel und Anbau zu verbieten
ist dann schon ein lächerlich absurder Gedanke.

Warum? Es handelt sich um deinen persönlichen Besitz und du schadest keinem Dritten damit und persönlicher Anbau sollte natürlich auch erlaubt sein. Der Handel kann dir verwehrt bleiben, weil du dann nicht mehr eine Entscheidung über dich fällst, sondern zusätzlich über einen Käufer und du dadurch ja Geldvorteile erlangst.

Im übrigen habe ich nie gefordert den Konsum zu bestrafen, lediglich der
Missbrauch (Sucht) und Handel sollte auch weiterhin Konsequenzen haben, hierzu
muss es eben auch anwendbare Gesetze geben. In wie weit hier dann
ein Auge zugedrückt wird sollte auch weiterhin in der Hand eines Staatsanwaltes
liegen.

Warum Auge zurdrücken? Warum so schwammig? Solange es die Entscheidungsfreiheit über einen selbst betrifft und es keine negativen Konsequenzen auf Dritte gibt, sollte es kompromisslos legal sein zu konsumieren, besitzen und persönlich herzustellen.

Ansonsten sehe ich eben die Gefahr, bei einer weitgehenden Legalisierung, dass wir die gleichen Probleme wie mit dem Alkohol bekommen. Eine ernsthafte
Erhöhung der Freiheit durch Drogenkonsum und -missbrauch kann ich mir
ehrlich gesagt nicht einmal vorstellen. Weder Zigarretten noch Alkohol haben mir
jemals das Gefühl von Freiheit gegeben und ich gehöre zu einer Generation
die noch den Malborocowboy im Fernsehen sahen.

"dir das Gefühl von Freiheit gegeben". Ich brauche diese Freiheit persönlich auch nicht. Ändert allerdings nichts an meinem prinzipiellen Freiheitsverständnis.
Wo käme ich denn hin, dass ich Verbote für alles fordere, was meiner Ansicht nach schlecht für jemanden sei? Ich würde zuerst McDonalds verbieten. :wink:
 
@Chromatin:

Lustigerweise kann ich deinem Beitrag voll und ganz zustimmen. Weil man kann jedem deiner Aussagen zustimmen, ohne, dass sich dafür notwendig ein Besitz- oder Herstellungsverbot für persönliche Zwecke ableiten lässt. :wink:
Also 100% mit meiner Argumentation vereinbar.
 
OK. Gehen wir es doch mal praktisch an :D
Praktisch braucht man Werkzeuge, mit der man, rein theoretisch, auf der Seite des Staates, so etwas "bauen" kann.

Also fangen wir an:

Wir erteilen Lizenzen an Leute, die Grass verticken dürfen. Für die Lizenz gelten strenge Auflagen, so darf man zB nicht in Drogen/Millieudelikte verwickelt sein, man muss einen reinen Leumund haben, deutscher Staatsbürger sein usw. Beispielsweise kann man sich an der EU Vermittlerrichtlinie orientieren.
Die Erteilung einer Lizenz darf lediglich geringen finanziellen Aufwand im Rahmen einer Bearbeitungsgebühr ausmachen.

Dann der Anbau: Der Anbau muss Mengenmässig reglementiert sein (wie zB beim Apothekengesetz, wo jeder nur eine besitzen darf) und hat vor Ort stattfinden. DH, wer verkauft, der muss auch produzieren. Die Produktionskosten sind ebenfalls detailliert aufzulisten.
Ein Anbaugewerbe wird wie üblich versteuert, ggf. mit einer kleinen zusätzlichen Auflage. Wichtig ist, dass es attraktiv genug bleibt und nicht zu lukrativ wird, was aber auch wieder über Produktionsmengen gedeckelt wird.
Eine private Produktion ohne Lizenz, auch für den Eigenanbau, bleibt strafbar. Bei Nachweis wird eine Handelsmenge X angenommen, worauf der "erwischte" Steuern + Strafe nachzuzahlen hat. So ist genug Anreiz gegeben, sich eine Lizenz zu besorgen (womit man dann auch wieder handeln darf).

Vorrausgesetzt, diese Gewerbe werden streng kontrolliert, kann man sehen:
- Verkaufte Mengen
- Produzierte Menge
- Umsatz / Gewinn
- Aufführung der Produktionskosten, Nachweis muss erbracht werden

Mit diesen Eckpunkten kann Grasanbau lukrativ genug sein. Durch die Nachweispflicht der Produktionskosten ist sichergestellt, dass es auch hergestellt wird - und nicht eingekauft, da ein Lizenznehmer Produktionskosten ausweisen MUSS (Geräte, aber hauptsächlich Strom).
Über eine Zuordnung von Energieverbrauch und Produktionsmenge koennen prima Richtwerte für Besteuerung und Preisrahmen für den Endverkauf festgelegt werden. Eine "Aufsicht" wird die Produktionsstätten und Lizenznehmer unangekündigt und intensiv kontrollieren. Hier kann man sich an den Holländern orientieren. Der Verkauf bleibt in soweit anonym, als das Perso vorgelegt werden muss. Wer nicht deutsch ist oder minderjährig, kriegt nix . Es sind keine "Kifferdatenbanken" noetig.

Jetzt haben wir bisher:
- Ein Modell für eine Produktionserlaubnis/Lizenz, die streng kontrolliert wird
- Ein Modell für kontrollierten Anbau, die nach allen Seiten transparent ist
- Einen Weg, wie der Staat von einem regulierten Modell profitiert:
-- Produktionsmengen
-- Konsumentenverhalten in den Regionen
-- Finanzielle Beteiligung durch Steuern, wodurch sich die Kontrolle der Produktionsstätten mitfinanzieren lässt

Strafrechtlich kann man weiterhin sagen, dass der Besitz einer Menge unter X Gramm, straffrei bleiben kann. Das bedeutet nicht, dass ich nicht bestraft werden kann. Verschärfen sollte man dann allerdings die Strafen, beim Verstoss gegen diese Regel. zB generell 500 € Strafe je Gramm. Tagessatz ist angesetzt bei 100 € (wer das lieber absitzen will).
Gesetze, die das Kiffen und Strassenverkehr betreffen, bleiben bestehen.
Jeder Käufer hat zudem den Verkäufer nachweisen zu koennen, sollte er kontroliert werden. Solche Informationen können zB auf den Tütchen mit abgedruckt werden.

Zusätzlich ergeben sich weitere Hebel bei der Strafverfolgung und bewertung:
- es gibt eine regulierte Branche, denn ich brauche eine Lizenz
- es ist zu versteuern und somit steuerrechtlich relevant

Der Gesetzgeber hat also zwei zusätzliche Mittel, strafen zu verhängen, die dann wirklich empfindlich sind.


So.. das war jetzt nur mal grob umrissen. Aber es zeigt, dass durchaus Werkzeuge denkbar sind, mit denen eine regulierte Produktion denkbar ist, die transparent und attraktiv genug ist um angenommen zu werden und nebenbei den "illegalen" Handel mit weichen Drogen strafrechtlich weiter verschärft. Zudem kann man erwarten das dieses rumgedeale mit auslaendischem Stoff Behörden hier wie dort entlastet.
Mit einem guten Modell gehen dann auch langsam die Argumente aus - warum man es nicht machen sollte. Testprogramme, auf 1-5 Jahre begrenzt, sind denkbar.

Wenn jemand Bock hat, koennen wir ja einen konkret ausformulierten Antrag mal irgendwo einbringen, zB bei den Piraten :D

Ich waer jedenfalls interessehalber dabei.
 
@Chromatin: Stimme zu. Zumindest eine Testphase könnte man dazu wagen - und ob es wirklich schlimmer wurde, dann hinterher entscheiden, bzw. die Mängel so empirisch feststellen.

Manche Themen sterben nie!:-) Zu medzinischen Zwecken ja, sonst nein!

Das bedeutet man wird nie wirklich volljährig. Erst hat man biologische Eltern als Vormund und dann kommt Vater Staat und verbietet dir, was du mit dir selbst machen darfst oder nicht. Die Selbstbestimmung wird mit Füßen getreten.
Fehlt nur noch, dass es einem zu medizinischen Zwecken aufgezwungen wird. Aber das ist ja zumindest glücklicherweise nicht so. :wink:
 
Ich sags gern nochmal:

Man kann durchaus einen "vernünftigen" Vorschlag zusammenschreiben und den entsprechend eingeben.

Für den einen eine ernste Sache, für den anderen vielleicht ein gutes Übungsstück.

Also... wer findets toll und will das machen?
 
Im Sinne der Gleichbehandlung: ja! Oder auch Alkohol und Nikotin verbieten. Aber so ist das nix halbes und nix ganzes X(
 
Wenn man über Steuern auf die Mittel für ALLE Drogen die zusätzlichen Kosten für das Gesundheitssystem herein holt: Ja, warum nicht. Da müssten man allerdings schon bei Tabak und Alkohol kräftig nachbesseren, ein an Lungenkrebs Erkrankter kommt dem Staat sehr teuer. Da sind die Leute, dich sich eine Überdosis Heroin rein jagen erheblich günstiger, volkswirtschaftlich gesehen. Da fällt dann im Endeffekt nur die Arbeitskraft aus und zum Beispiel die ganze Ausbildung war fürn Arsch. Und wenn es den Leuten gefällt auf Heroin, Meth oder LSD zu sein: Hey, ist ihre eigene Entscheidung. Solange sie nicht mit dem Auto herumgurken, oder ähnliches, sollte das voll und ganz in ihrem eigenen Ermessen liegen.

mfg benediktibk
 
Wo ist der Nutzen einer Legalisierung?
Abgesehen vom Argument der "Freiheit" sich an Drogen binden zu dürfen, find ich da nix sinnvolles. Jetzt seid mal ehrlich, was spricht für Gras? Ich kenne genügend Beispiele aus meinem Bekanntenkreis, in denen die Leute einfach irgendwann aufhören zu raffen, was wichtig ist.
 
Ich kenne genügend Beispiele aus meinem Bekanntenkreis, in denen die Leute einfach irgendwann aufhören zu raffen, was wichtig ist.

Ebenso wirken (je nach Mensch) auch Spirituosen, Tabakwaren, Glücksspiele, Computerspiele und Spielfilme.

Irgendwann ist man erwachsen und sollte entscheiden dürfen, was man konsumiert. Wenn man nur sich selbst schadet, dann finde ich ein Verbot, das unter Strafe steht, schon eine unverhältnismäßige Bevormundung.
 
Irgendwann ist man erwachsen und sollte entscheiden dürfen, was man konsumiert. Wenn man nur sich selbst schadet, dann finde ich ein Verbot, das unter Strafe steht, schon eine unverhältnismäßige Bevormundung.

Das ist das schöne Argument der Freiheit, aber wenn man Drogen mehrmals konsumiert hat, sinkt die Hemmschwelle dies wieder zu tun. Oft realisieren die Menschen erst viel zu spät, was ihnen wirklich geschadet hat.
Durch Gesetze, die den bloßen Umsatz der "Ware" verbieten, ist die Hemmschwelle überhaupt mit dem Kiffen/etc. anzufangen doch viel höher.
 
Also die eigentlichen Probleme, bei einer Legalisierung von Drogen, ist
doch zum einen die Kontrolle. Ich bin schichtweg nicht bereit das
Grundrecht auf Privatsphäre zu opfern nur um legal Drogen konsumieren
zu können. Bei eurer Methode der Selbstversorgung müsste ich allerdings
jederzeit bereit sein,entsprechenden Amtspersonen, zutritt zu meiner
Pruduktionsstätte (sprich meiner Wohnung) zu geben, um kontrollieren zu
können ob lediglich für Eigenbedarf produziert wird. Weiter wäre es auch eine
Ungleichbehandlung gegenüber allen die nicht die Möglichkeit haben Drogen
selbst anzubauen.
Ein noch viel grösseres Problem sehe ich immer noch in der Problematik, dass
es genausowenig ein sinnvolles Argument mehr geben würde andere Drogen
zu verbieten. Es gibt wohl nur sehr wenige Drogen die bei "sachgerechter",
verantwortungsvoller Handhabung zu sofortigen Schäden führen. Also müsste
man eigentlich alles freigeben, jedoch auch entsprechend kontrollieren.
Allerdings beweisen Millionen Alkohol- und Nikotinsüchtiger, die durchaus bereit
sind ihren Genuss mit dem Leben zu bezahlen, eben genau das Gegenteil
von einem sachgerechten, verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln.
(Selbst der vernünftige Umgang mit Lebensmitteln scheint angesichts der
Übergewichtigen und Magersüchtigen schon die Meisten zu überfordern)
Hier wäre dann noch zu erwähnen, dass selbst schon die Kontrolle des frei
verkäuflichen Alkohols und Nikotins mehr oder weniger versagt, wie auch
bei diesen "Badesalzen" und synthetischen Drogen, wo der Staat schon nicht mal
mit Nachweisen der Schädlichkeit den Neukreationen hinterherkommt.
Ich denke eine Freigabe würde letzendlich mehr Probleme schaffen als lösen
und zudem auch durchaus mehr Freiheit kosten, durch notwendige Kontrolle, als Freiheit schaffen.

Gruss
 
Also die eigentlichen Probleme, bei einer Legalisierung von Drogen, ist
doch zum einen die Kontrolle. Ich bin schichtweg nicht bereit das
Grundrecht auf Privatsphäre zu opfern nur um legal Drogen konsumieren
zu können. Bei eurer Methode der Selbstversorgung müsste ich allerdings
jederzeit bereit sein,entsprechenden Amtspersonen, zutritt zu meiner
Pruduktionsstätte (sprich meiner Wohnung) zu geben, um kontrollieren zu
können ob lediglich für Eigenbedarf produziert wird.

Hä? So ein Quatsch.
Der Verbot von Besitz und Herstellung zum Eigenbedarf erfordert mehr polizeiliche Ressourcen.
Hier muss jeder Verdacht auf gesichtete Pflänzchen und jeder Besitz verfolgt werden.

In dem legalisierten Modell muss das nicht. Der erforderliche Anfangsverdacht liegt bei Verdacht auf Verkauf.

Das ist auch ganz logisch. Weniger Straftatbestände bedeuten auch weniger Situationen mit Anfangsverdacht.

Wie stellst du dir das vor? Dass man seinen Anbau auf Pflanzen anmelden muss und die Polizei dich regelmäßig besucht?
Was soll denn das auch bringen? Kann man am Wachstum der Pflanzen erkennen ob du das Zeug verkaufst?
Auch die Menge des Anbaus spielt keine Rolle. Du könntest das ja an erwachsene Freunde verschenken oder auf Vorrat anbauen. Das sollte alles legal sein.

Ungleichbehandlung gegenüber allen die nicht die Möglichkeit haben Drogen
selbst anzubauen.

Genauso eine Ungleichbehandlung gegenüber allen, die sich keinen Swimmingpool leisten können... :rolleyes:

Es geht darum, dass etwas nicht bestraft wird. Nicht darum, dass jemand ein Recht auf etwas hat.

Verstehst du diesen Unterschied? Das fällt nicht zusammen.

Allerdings beweisen Millionen Alkohol- und Nikotinsüchtiger, die durchaus bereit sind ihren Genuss mit dem Leben zu bezahlen, eben genau das Gegenteil von einem sachgerechten, verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln.
(Selbst der vernünftige Umgang mit Lebensmitteln scheint angesichts der
Übergewichtigen und Magersüchtigen schon die Meisten zu überfordern)
Hier wäre dann noch zu erwähnen, dass selbst schon die Kontrolle des frei
verkäuflichen Alkohols und Nikotins mehr oder weniger versagt, wie auch
bei diesen "Badesalzen" und synthetischen Drogen, wo der Staat schon nicht mal mit Nachweisen der Schädlichkeit den Neukreationen hinterherkommt.
Ich denke eine Freigabe würde letzendlich mehr Probleme schaffen als lösen
und zudem auch durchaus mehr Freiheit kosten, durch notwendige Kontrolle, als Freiheit schaffen.

Nein. Ohne Kontrolle. Wer sich dazu entscheidet sich kaputtzurachen, kaputtzutrinken oder sonstwie sich totzukonsumieren, der soll das tun.
Wer bin ich denn, der über sein Leben entscheidet und ihn dafür bestraft, dass er sich selbst schadet?
Das macht für mich überhaupt keinen Sinn. Ich füge jemanden zusätzlich Schaden zu, weil er sich selbst schadet. Hää?
Also: Weg mit Bestrafungen und her mit mehr Bildung, Prävention, Beratungs- und Suchtzentren.

Warum sollte man ähnlich beschaffene Drogen anders behandeln als Alkohol und Nikotin?
 
Du bist Teil des Staates der sein Volk grösstmögliche Freiheit garantieren soll,
ihn aber auch vor Schaden bewahren soll. Nach deiner Argumentation brauchen
wir dann auch keine Apothekenpflicht und keine Lebensmittelkontrolle mehr.
Und eben nicht den Einzelnen, sondern das ganze Volk, auch die welche eben nicht
vernünftig sind und jene welche am Ende unter ihnen zu leiden hätten.
Ich finde es schon amüsant wie du jetzt plötzlich jegliche Menge freigibst und
auch eine unentgeldliche Weitergabe straffrei stellst. Erklär mir dann doch bitte
wie du eine entgeldliche Weitergabe beweisen willst? Willst du die Weitergabe
von Geld ohne Gegenleistung unter Strafe stellen?

Gruss
 
Nach deiner Argumentation brauchen
wir dann auch keine Apothekenpflicht und keine Lebensmittelkontrolle mehr.

Verstehe nicht, warum du das folgerst.
Die Apothekenpflicht arbeitet ja größtenteils in meinem Sinne. Ich werde beraten und kann sichergehen, dass die Medikamente getestet wurden.

Ich bin aber auch der Meinung, dass man diese Medikamente für den Eigenbedarf selbst herstellen und konsumieren dürfen sollte, wenn man das denn kann.
Warum nicht? Wer sich so sicher ist, dass es ihm hilft und auf die fachlichen Beratungen verzichten möchte?
Und der Besitz und die Herstellung (für den Eigenbrauch) ist soweit ich weiß ja auch legal.

Gleiches gilt für die Lebensmittelkontrolle. Es arbeitet in meinem Sinne. Die Produkte werden zu meinem Gunsten geprüft.

Möchte ich aber trotzdem vergammeltes Fleisch für mich selbst herstellen und selbst essen, dann darf ich das auch bereits.

Eine Ausnahme stellen aber nach wie vor die Drogen dar. Diese darf ich nicht zum privaten Konsum herstellen und besitzen.

Insofern geht deine Analogie flöten. *lol*

auch eine unentgeldliche Weitergabe straffrei stellst.

Ja, wieso nicht? Der Empfänger darf natürlich nicht getäuscht werden (Betrug), auch nicht vergiftet (Körperverletzung) usw..
Und eine erwachsenen Person, die Medikamente/fragwürdige Nahrung/Drogen kostenlos von einer Privatperson annimmt, sollte wissen, dass er ein Risiko eingeht.
Da würde ich lieber in die Apotheke gehen oder kontrollierte Nahrung kaufen.
Aber wozu sollte ich das verbieten und beide Personen dann auch noch bestrafen?

Außerdem: Soetwas geschieht ja meistens unter Freunden/Familie.
Wer verschenkt an fremde Personen schon Drogen?
Und wer nimmt kostenlose Drogen von fremden Personen an?
Wer das trotzdem machen will: Have at it. Was soll ich mich da einmischen? Bin ich seine Mama? :D

Erklär mir dann doch bitte wie du eine entgeldliche Weitergabe beweisen willst? Willst du die Weitergabe von Geld ohne Gegenleistung unter Strafe stellen?

Ein festgestellter Geldfluß (oder Gegenleistung) ist bei den Ermittlungsarbeiten der Polizei in ziemlich vielen Straftatbeständen von Belang, besonders im Steuerwesen (Schwarzgeld), bei Bestechungsgeldern, bei dem Festellen eines Motivs u.ä.

Das Problem, was du nennst, existiert also bereits in der alltäglichen ermittlungstechnischen Realität!
Diesen Unterschied zu machen finde ich nicht sonderlich problematisch.
Die Schwierigkeit zu ermitteln/beweisen, erachte ich übrigens auch eher als schwaches/sekundäres Argument.
Beispielsweise sollte man es verbieten, dass der Vater mit seiner kleinen Tochter baden darf. Denn: Wie willst du da einen sexuellen Missbrauch nachweisen?
 
Nur weil du glaubst mit Suchtmitteln verantwortungsvoll umgehen zu können sollen
diese also freigegeben werden.
Glaubst du wirklich dass die ganzen Drogensüchtigen damit gerechnet haben
dass sie sich irgendwann, für den nächsten Schuss auf dem Bahnhofsklo, sich
prostituieren und klauen gehen werden? Die dachten auch alle so ab und zu ist
nicht so schlimm und ich habe das unter Kontrolle.
Deine Argumentation klingt wie die der Waffenlobby. Nicht die Waffe ist böse, sondern
derjenige der sie benutzt, deshalb muss jeder eine Waffe haben, um wenigstens
zurückschiessen zu können.
Allein die Zahlen beim Medikamentenmissbrauch sprechen meiner Meinung nach
eine sehr deutliche Sprache und wenn man sich die Steigerung beim Ritalinverbrauch
ansieht werde ich das Gefühl nicht los, dass selbst Ärzte und Eltern so ihre Schwierigkeiten
haben im verabreichen von Drogen.

Gruss
 
Na, das ist zu einfach, end4win. Du kannst einem Menschen aus gutem Grund nur schwer die Verantwortung über sich selbst absprechen. Sicherlich gibt es viele Drogensüchtige, die nie so werden wollten. Aber das bedeutet nicht, dass ein Großteil der Menschen ähnlich handeln würde. Ich wage sogar zu behaupten, dass viele Drogensüchtige auch abgestürzt wären, wenn sie keine Drogen genommen hätten. Anstatt den Drogenkonsum zu diskutieren sollte man sich eher die Gründe für die Berauschung vornehmen, dann würde man merken, dass Drogen nicht der Grund für den Abstieg sind.

Auch die Analogie zum Waffenverkauf ist ungerechfertigt, da mit Waffen primär Dritte geschädigt werden. Dies ist beim Konsum von Rauschmitteln erstmal nicht gegeben. Natürlich kann man jetzt wieder mit betrunkenen Autofahrern argumentieren, die jährlich mehrere 1000 Todesopfer fordern. Aber liegt das am Alkohol oder an der mangelhaften Aufklärung und Bildung der Personen? Fahrlässigkeit ist das Stichwort und nicht Drogenkonsum.

Ich gebe dir auch Recht: Man kann viel mit Verantwortung und Freiheit argumentieren, wenn die Leute damit nicht umgehen können, dann ist das ein Problem, dass die gesamte Gesellschaft etwas angeht. Das ist auch der Grund, warum ich stark süchtig machende Substanzen wie Heroin nicht oder nur begrenzt (z.B. zu medizinischen Zwecken) erlauben würde. Die Gefahr einer fahrlässigen Konsums ist hierbei auch *quantitativ* zu hoch (siehe z.B. http://dobrochan.ru/src/pdf/1109/lancetnorway.pdf). In diese Kategorie fällt meiner Meinung aber weder Cannabis/Haschisch, noch beispielsweise Ecstasy. Selbst Alkohol und Tabak werden im o.g. Paper schlechter eingestuft. Leider ist das eines der wenigen Papers (siehe z.B. auch Drugs that cause most harm: Scoring drugs | The Economist), die eine quantitative Analyse von Sucht durchführen und das leider auch nur auf subjektive Art, indem Meinungen einbezogen werden. Denoch ist es ein Ansatzpunkt in der Diskussion um Legalisierung.
 
+++ATH0, mit deiner Logik kann man jeden und den größten Schwachsinn rechtfertigen.

Es handelt sich nicht um Logik, sondern um bestimmte Freiheitsideale, die ich persuasiv und dialektisch vertrete.

Dieser Punkt ist bedeutend! Denn rein logisch kann man diese Entscheidung nicht rechtfertigen, weder dafür noch dagegen!

Von der Legalisierung *sämtlicher* Waffen, warum sollte der bloße Besitzt verboten sein, tut doch niemanden was?! Und wenn jemand dadurch zu Schaden kommt, greifen doch Gesetze (Körperverletzung, Tötung, Mord..).

Der Unterschied ist, dass die Verletzungs- und Tötungsfunktion von Waffen nicht zum Eigenbedarf konsumiert werden können. Sie stellen somit in ihrer Hauptfunktionalität eine Fremdgefährdung dar und außerdem gibt es genügend entschärfte waffensportliche Äquivalente (Paintball, Luftgewehr, Lasertag, Schützenvereine).

Ich vertrete also einen eher lascheren Freiheitsbegriff, als das andere tun. Jemand, der mit einem strikteren Freiheitsbegriff argumentiert, wird auch die Legalisierung von Waffen fordern und hat durchaus auch denkwürdige Argumente.
Für mich überwiegen speziell bei Waffen (aus obigem Grund) die Argumente dagegen.
Das kann durchaus gesondert diskutiert werden, weil die Argumente sich in bestimmten Belangen schon deutlich unterscheiden, und nicht, wie hier unterstellt, gleichbedeutsam mit Drogen entweder nur abzulehnen oder zu akzeptieren sei.

Bis hin zur Abschaffung der Sozialsysteme: Wessen Mama bin ich, dass ich für jemand wild fremdes in die Bresche springen muss, weil der/die mit seinem Leben nicht klarkommt?!

Verstehe ich nicht. Sozialsysteme sind Systeme, die man in Anspruch nehmen kann, damit einem geholfen wird. Man muss sie nicht in Anspruch nehmen, hat aber ein Recht darauf!

Dagegen hat man bei Drogen keine Wahl. Man hat sich dem Verbot zu beugen. Das ist doch mein Kritikpunkt?! Das soll keine Sucht- und Beratungszentren, Prävention, Bildung oder ablehnende Haltungen gegen Drogen abschaffen. Der Eigenkonsum und die Eigenherstellung soll bloß straffrei bleiben!
Warum wird das nach wie vor falsch verstanden?

Mit der Apothekenpflicht und Lebensmittelkontrollen schränkst du die Freiheit der Pharma- und Lebensmittelindustrie ein.

Natürlich. Das muss auch so sein, weil Apotheken und die Lebensmittelindustrie Verantwortung für Dritte (uns Konsumenten) ünbernehmen.
Wenn ich aber selbst Drogen konsumiere, übernehme ich nur Verantwortung für mich.

Auch in dem Fall, dass ich in meinem Garten Gemüse anpflanze, was ich darf, übernehme ich Eigenverantwortung für meine Lebensmittel, die ich herstelle und konsumiere.

Klar?

Nur weil du glaubst mit Suchtmitteln verantwortungsvoll umgehen zu können sollen
diese also freigegeben werden.

Nein. Das ist ein hervorragender Strohmann.
Seit der Aufklärung gehen wir davon aus, dass es den mündigen Bürger gibt. Wir erziehen Menschen um sie zu freien, selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Individuen zu machen und das GG garantiert und freie Persönlichkeitsentfaltung.
Das Besitzverbot und Herstellungsverbot für den Eigenkonsum ist eine verfassungsfeindliche Bevormundung aus meiner Sicht.
Außerdem habe ich keine Ahnung ob ich verantwortungsvoll mit Drogen umgehen kann - das müsste ich, wenn ich denn wollte, selbst herausfinden, ausprobieren, mich informieren und ähnliches. Es ist ein Unding nicht die Freiheit dazu zu haben, sondern bevormundet zu werden.

Glaubst du wirklich dass die ganzen Drogensüchtigen damit gerechnet haben dass sie sich irgendwann, für den nächsten Schuss auf dem Bahnhofsklo, sich prostituieren und klauen gehen werden?

Und leider hat das Verbot ihnen nicht geholfen. Geholfen hätten ihnen Bildung und Prävention und in der Zukunft könnte es helfen Sucht- und Beratungszentren aufzusuchen und Therapien zu machen.
Was dagegen nicht hilft: Bußgelder und Freiheitsstrafen. Sie schaden dem Konsumenten zusätzlich. Was bringt das?

Allein die Zahlen beim Medikamentenmissbrauch sprechen meiner Meinung nach eine sehr deutliche Sprache und wenn man sich die Steigerung beim Ritalinverbrauch ansieht werde ich das Gefühl nicht los, dass selbst Ärzte und Eltern so ihre Schwierigkeiten haben im verabreichen von Drogen.

Falschverordnungen von Medikamenten durch Fachpersonal sind ein Problem des akademischen und praktischen Medizinwesens. Bezug?
 
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