Sollte Cannabis legalisiert werden ?

Sollte Cannabis legalisiert werden ?


  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    111
Genau darum geht es ja. Ich denke, dass ein vernünftiger Umgang mit Drogen für jeden erlernbar ist. Dazu braucht's keine Kontrollen, sondern lediglich ein Bildungssystem und eine Erziehung, die objektive Inhalte zu diesem Thema an die kommenden Generationen vermitteln. Drogen waren in unserer Gesellschaft lange ein Tabu-Thema und das kommt nicht zuletzt auch durch die Kriminalisierung zustande. Dadurch ist auch lange keine objektive Aufklärung mehr erfolgt, weswegen ein Grossteil der Gesellschaft Cannabis nicht mit Alkohol vergleicht sondern mit Heroin.

Bedenkt man, dass bis in die Nachkriegszeit (in der DDR sogar bis 1979) Cannabis in Deutschland ein Unkraut war, das man quasi überall finden konnte und dass Hanf ein wichtiger Wirtschaftsfaktor war, ist die heutige Tabuisierung und Kontrolle (selbst im THC-armen Hanf-Anbau) schon regelrecht absurd. Im zweiten Weltkrieg wurden ganze Seeschlachten geschlagen nur um dem Gegner die Hanf-Zufuhr zu unterbrechen. Heutzutage hat man zwar Kunststoffe, aber ich denke wir sind uns einig, dass diese für unsere Erde weitaus gefährlicher sind als Hanf. Wäre Cannabis nicht verboten, könnten auch die Kontrollen im Hanf-Anbau wegfallen. Hanf würde damit wieder wesentlich wirtschaftlicher und könnte für weitaus mehr Bereiche eingesetzt werden als es heutzutage aufgrund der Materialknappheit möglich ist. Also bringt auch in dieser Hinsicht ein Cannabis-Verbot eher Nachteile und das nicht nur für einzelne Angehörige sondern für unsere ganze Erde.

Und ich denke auch den Angehörigen von Drogensüchtigen würde es wesentlich leichter fallen sich an eine Beratungsstelle zu wenden, wenn das Brandmal des Süchtigen in der Familie kein Tabu mehr wäre.
 
Wenn ich allerdings den Verzicht auf die Freiheit mich an Drogen zu berauschen niedriger einschätze, als die eventuellen gesellschaftlichen Probleme die durch eine Freigabe verursacht werden, so ist dies meine durchaus auch durch persönliche Erfahrung gestützte Meinung.

Und diese persönlichen Erfahrungen sammeltest du - oh Wunder - zu der Zeit, als der Besitz von Drogen illegal war und immer noch ist. :wink:

Das heißt du kannst durch diese Erfahrungen nur wenig Schlüsse ziehen, was ein legalisiertes Szenario betrifft.

Jemand, den du kennst, und der sein Leben kaputtraucht, wird sein Leben wahrscheinlich auch kaputtrauchen in einem legalisierten Szenario.
In dieser Hinsicht macht das ja keinen Unterschied - oder doch?

Außerdem: Die Gelder, die in einem Kriminalisierungsszenario, für Ermittlungen und Strafrechtsprozesse ausgegeben werden, könnten in einem legalisierten Szenario für Suchtberatung, Prävention und Bildung verwendet werden.

Diese kannst du eben nur ändern, wenn du mir eine bessere Lösung präsentierst, oder eben belegen würdest, dass dies mehr Vorteile bringen würde.

Entkriminalisierung einer Gruppe führt durchaus zu positiven Effekten - es führt zu einem ganz anderen Umgang mit diesen Menschen. Sie werden in erster Linie nicht als Straftäter gesehen und drogenabhängige Menschen suchen auch eher nach Hilfe als in einem kriminalisierten Szenario in denen sie sich eher verstecken und abschotten.

Dann wäre da noch der Vorteil der Ermittlungsersparnis gegenüber manchen Delikten, die Senkung des Schwarzmarkts, die Erhöhung persönlicher Freiheit.

Deine gefühlte Unfreiheit überzeugt mich in keiner Weise, genausowenig wie deine bisherigen Lösungsansätze.
So funktioniert Mehrheitsfindung eben in einer Demokratie.

Deine Überzeugungen interessieren mich aber nicht. Argumente interessieren mich!
Und darüber wie eine Demokratie funktioniert, weiß ich Bescheid. :wink:

Der Beweis muss mir entgangen sein.

Es ging nur darum klarzustellen, dass ich für das Bessere von zwei Übeln argumentiere und nicht für ein makelloses, perfektes Szenario.
Das heißt: Vielleicht ist meine Lösung ja total beschissen und du kannst überall draufzeigen und urteilen, wie schlecht es sei.
Aber ich bin bescheiden: Ich vermute nur, und versuche dafür zu argumentieren, dass ein Legalisierungsszenario die geringfügig bessere Wahl ist. Das ist alles.

Wann soll ich den dies gesagt haben?

Ich möchte nur wissen, was du damit gemeint hast:
Anarchie ist mit der derzeit lebenden Entwicklungsstufe des Menschen nicht
machbar, der ist noch nicht mal richtig vom Baum und aus seiner Höhle gekrochen.

Ist ja eigentlich ein netter Strohmann, weil ich ja nie in irgendeinerweise für Anarchie plädiert habe.

Eigenverantwortung bedeutet: Man hat die Freiheit zu entscheiden - trägt aber die Konsequenzen. Und zwar muss er sich vor allen verantworten, vor unserer Gesellschaft. Ich habe nirgends gesagt, dass das wegfällt.

Du bist allerdings dafür, dass man nicht die Freiheit hat zu entscheiden (trotzdem natürlich die Konsequenzen trägt).
Ist das nicht ein wenig paradox? Ich überspitze das mal: Der Mensch ist also zu doof zu entscheiden, was gut für ihn ist. Also wird es ihm verboten. Er macht es trotzdem. Aber das kann man ihm doch nicht übel nehmen oder? Er wusste es ja nicht besser. Trotzdem wird er dafür bestraft, obwohl er doch keine Ahnung hatte.

Und der Gedankengang geht noch weiter: Angenommen genug Menschen entscheiden in einer Demokratie Drogen zu erlauben. Nach deiner Auffassung der Mündigkeit des Menschen müsstest du diese demokratische Entscheidung doch ablehnen. Denn: Wenn ein Mensch nicht weiß, was das Beste für ihn ist, in Bezug auf Drogenkonsum, dann kann er doch ebenfalls nicht kompetent genug sein zu entscheiden Drogen zu legalisieren.
Deine (vermeintliche) Auffassung ist also: Der Mensch ist nicht demokratiefähig.

Weil mir das holprig vorkommt, und ich dir nichts unterstellen möchte, frage ich extra nach: Wie war es gemeint?

Ich habe dich doch aufgefordert dich an einem Entscheidungsprozess zu beteiligen

Musst du doch gar nicht. Habe ich irgendwo durchscheinen lassen, dass ich etwas anderes tue?
Und warum eine Aufforderung? Ich muss mich nicht an Entscheidungsprozessen beteiligen - ich darf und kann es aber. Ich kann mich aber auch dazu entscheiden nur meine Meinung zu sagen (was genaugenommen ja auch das beteiligen an Entscheidungsprozessen ist).

Denn auch ein Drogenrausch birgt immer die Gefahr einer Gefährdung Dritter.

Gewaltätige Computerspiele oder Filme auch. So what? Die Effekte sind sicher zu vernachlässigen. Das Kinderspiel: Cowboy und Indianer oder Räuber und Gendarme hat sicher auch mal zu ernsthaften Verletzungen geführt. Verbieten?
Die Niederlande jedenfalls ist kein Land, das untergegangen ist und man kann auch nicht sagen, dass es sich um eine verkommene Gesellschaft handelt. Wir wissen also zumindest: Wenn man es richtig macht, dann gibt es nichts zu befürchten. Außer natürlich man findet heraus, dass niederländische Gene einen gegen Drogen resistenter machen. :wink:
 
Genau darum geht es ja. Ich denke, dass ein vernünftiger Umgang mit Drogen für jeden erlernbar ist. Dazu braucht's keine Kontrollen, sondern lediglich ein Bildungssystem und eine Erziehung, die objektive Inhalte zu diesem Thema an die kommenden Generationen vermitteln. Drogen waren in unserer Gesellschaft lange ein Tabu-Thema und das kommt nicht zuletzt auch durch die Kriminalisierung zustande. Dadurch ist auch lange keine objektive Aufklärung mehr erfolgt, weswegen ein Grossteil der Gesellschaft Cannabis nicht mit Alkohol vergleicht sondern mit Heroin.

Bedenkt man, dass bis in die Nachkriegszeit (in der DDR sogar bis 1979) Cannabis in Deutschland ein Unkraut war, das man quasi überall finden konnte und dass Hanf ein wichtiger Wirtschaftsfaktor war, ist die heutige Tabuisierung und Kontrolle (selbst im THC-armen Hanf-Anbau) schon regelrecht absurd. Im zweiten Weltkrieg wurden ganze Seeschlachten geschlagen nur um dem Gegner die Hanf-Zufuhr zu unterbrechen. Heutzutage hat man zwar Kunststoffe, aber ich denke wir sind uns einig, dass diese für unsere Erde weitaus gefährlicher sind als Hanf. Wäre Cannabis nicht verboten, könnten auch die Kontrollen im Hanf-Anbau wegfallen. Hanf würde damit wieder wesentlich wirtschaftlicher und könnte für weitaus mehr Bereiche eingesetzt werden als es heutzutage aufgrund der Materialknappheit möglich ist. Also bringt auch in dieser Hinsicht ein Cannabis-Verbot eher Nachteile und das nicht nur für einzelne Angehörige sondern für unsere ganze Erde.

Und ich denke auch den Angehörigen von Drogensüchtigen würde es wesentlich leichter fallen sich an eine Beratungsstelle zu wenden, wenn das Brandmal des Süchtigen in der Familie kein Tabu mehr wäre.

1. Geht es in diesem Thread nicht mehr um die Freigabe von Cannabis. Die Forderungen
gingen durchaus in Richtung Freigabe aller Drogen. Andernfalls müsstest du ja
wieder eine Grenze ziehen, die die Freiheit einschränkt und Teile der Bevölkerung entmündigt.
Auch deine ganzen positiven Effekte wären nicht vorhanden, da sich für alle anderen
Drogenkonsumenten sich nichts ändert. Also auch der ganze Apparat von
Kontroll- und Repressionsmassnahmen erhalten bleibt.

2. Die Legalität von Alkohol beweist in meinen Augen eben genau das Gegenteil
von deiner Theroie das sich Drogensüchtige eher entsprechenden Hilfsangebote
annehmen würden. Auch hier melden sich die Süchtigen und Angehörigen genauso erst,
wenn sich gesundheitliche, familiäre und finanzielle Probleme ein solches Mass angenommen
haben, dass dies eben nicht mehr überspielt werden kann. Oft genug werden
die Massnahmen als Bestandteil eines Urteils "erzwungen". Ich kann hier keine
wesentlich bessere Situation erkennen.

3. Nein, vernünftiger Umgang mit Drogen ist nicht erlernbar. Die Gründe für eine
Drogensucht sind multipel und individuell genauso wie die Wirkung von Drogen
individuell unterschiedlich sind. Deshalb finden bei Menschen mit chronischen Schmerzen
die Therapien unter ärztlicher Aufsicht statt. Zum Punkt Wirkung von Erziehung und Aufklärung
empfehle ich einen Besuch der Partiemeilen deiner Stadt oder eines Bierzeltes
auf dem Wasen oder der Wiesen. An den Schulen wird nun schon ziemlich lange
Aufklärung betrieben schau mal in den Raucherecken nach wieviel Wirkung dies
hinterlässt. In der Klasse meiner 14 Jährigen Tochter liegt die Raucherquote nach
ihrer Aussage bei 80% und auch Alkohol ist keineswegs ein Tabu.

Aber klar das BTM-Gesetz wurde allein aufgrund einer Verschwörung von
Alkohol-, Tabak- und Kunstoffindustrie erlassen.

@+++ATHO
Die Niederlande sind wohl das lächerlichste Modell einer Drogenfreigabe. Man erlaubt
Verkauf und Konsum in gewerblich geführten Betrieben und zwingt die Betreiber
den Bedarf aus illegalen Quellen zu decken. Amüsanter Weise zu einem guten Teil
aus Deutschland, weil hier die Strafen für den Anbau geringer sind.
WTF, das hat was, allerdings meines Wissens keine positiven Auswirkungen gehabt, ausser Tourismus. :D

Ansonsten könnte ich das meiste deines letzten Beitrages 1 zu 1 für meine Sichtweise
benutzen :wink:

Und der Gedankengang geht noch weiter: Angenommen genug Menschen entscheiden in einer Demokratie Drogen zu erlauben. Nach deiner Auffassung der Mündigkeit des Menschen müsstest du diese demokratische Entscheidung doch ablehnen. Denn: Wenn ein Mensch nicht weiß, was das Beste für ihn ist, in Bezug auf Drogenkonsum, dann kann er doch ebenfalls nicht kompetent genug sein zu entscheiden Drogen zu legalisieren.
Deine (vermeintliche) Auffassung ist also: Der Mensch ist nicht demokratiefähig.

Natürlich, würde ich eine demokratische Entscheidung akzeptieren, meine Meinung
wäre davon allerdings nicht betroffen und genau wie du darf ich in einer Demokratie
anderer Meinung sein wie die aktuelle Mehrheit und meine Meinung äussern allerdings wenn ich darin
meine Freiheitsrechte unangemessen eingeschränkt sähe oder in einem Gesetz
oder Gesetzesänderung eine Gefahr für die Gesellschaft sehen würde könnte
ich mich nicht mit Popcorn zurücklehnen, sondern würde versuchen mit allen
rechtsstaatlichen und demokratischen Mitteln dagegen vorzugehen.

Ja, der Mensch ist nur bedingt demokratiefähig. Der Eine mehr der Andere weniger.
Für diese Erkenntnis reicht ein Blick in die täglichen Nachrichten, wie für die Erkenntnis
das das Übernehmen von Solidarität, Fremd- und Eigenverantwortung in unterschiedlichen Ausprägungen
vorhanden ist.

Gruss
 
@+++ATHO
Die Niederlande sind wohl das lächerlichste Modell einer Drogenfreigabe. Man erlaubt
Verkauf und Konsum in gewerblich geführten Betrieben und zwingt die Betreiber
den Bedarf aus illegalen Quellen zu decken. Amüsanter Weise zu einem guten Teil
aus Deutschland, weil hier die Strafen für den Anbau geringer sind.
WTF, das hat was, allerdings meines Wissens keine positiven Auswirkungen gehabt, ausser Tourismus. :D

Also selbst bei einem so merkwürdigen Modell der Legalisierung, den du skizzierst, ist die Niederlande keine verkommene Gesellschaft, hat bei weitem weniger Drogentote als Deutschland und USA erst Recht.
Irgendwie geht es also doch besser als bei Krimialisierung. Jetzt wären doch die Gründe nicht schlecht das so ähnlich zu installieren.

Du argumentierst mit dem Besitzverbot als nützliches und wirksames Mittel gegen Drogenprobleme und dieser Zusammenhang ist eben sehr zweifelhaft.

Wie groß ist wirklich die Anzahl der Menschen, die aus Respekt vor dem Gesetz keine Drogen besitzen, aber ohne das Gesetz das völlige Gegenteil von Verantwortung zeigen und einen Konsum vollziehen, der vlt. sogar noch Dritten schadet?

Die Gründe warum jemand Drogenprobleme bekommt, es mit dem Konsum übertreibt, liegen meiner Meinung nach nicht im StGB. Wie siehst du diesen Zusammenhang?

Natürlich, würde ich eine demokratische Entscheidung akzeptieren, meine Meinung
wäre davon allerdings nicht betroffen

Ja, das habe ich schon verstanden. Du akzeptierst die Entscheidung, fändest dann aber nach wie vor, dass sie von unmündigen Bürgern gemacht worden ist. Oder nicht?
Das klingt in etwa nach: Jeder, der nicht meiner Meinung ist, weiß nicht, was das Beste für ihn ist -> unmündig.

Für diese Erkenntnis reicht ein Blick in die täglichen Nachrichten, wie für die Erkenntnis
das das Übernehmen von Solidarität, Fremd- und Eigenverantwortung in unterschiedlichen Ausprägungen
vorhanden ist.

Und was sind die Konsequenzen, die du daraus ziehst?
 
Erstmal sind meines Wissens weder in den Niederlanden noch in Deutschland Tote
durch Cannabis zu beklagen. :wink: Schaust du dir im Gegensatz dazu die Zahlen
von Drogenabhängigen an, dann liegt Deutschland auch regelmässig bei ca 3%.
Unser System ist also genauso gut. :rolleyes:
Vielleicht solltest du dir das niederländische Modell mal genauer Ansehen. Ich denke nicht
das dieses konform mit deinem Freiheitsempfinden läuft, da habe ja ich schon Probleme.
Angefangen beim Drogenpass, Zulassung und Verbot von CoffeeShops durch komunale
Behörden und vor allem das man für ein legales Geschäft sich aus illegalen Quellen
bedienen muss sind für mich eigentlich überhaupt keine Option. Zudem wurden
die Vorschriften in den letzten Jahren immer wieder verschärft, scheint in vieler
Hinsicht also doch nicht optimal zu laufen.

Nein, ich halte das Besitzverbot nicht für ein Mittel zur Lösung aller Drogenprobleme,
allerdings halte ich es für ein gutes Mittel um den Drogenhandel zu bekämpfen,
denn erst durch die Strafbarkeit des Besitzes können weitere Ermittlungen in diese
Richtung unternommen werden. Auch um Suchtgefährdete und Süchtige frühzeitig
an entsprechende Hilfs- und Beratungsstellen zu verweisen taugt es meiner Meinung nach
ganz gut.


Die Gründe warum jemand Drogenprobleme bekommt, es mit dem Konsum übertreibt, liegen meiner Meinung nach nicht im StGB. Wie siehst du diesen Zusammenhang?

Ja, aber durch eine Freigabe lösen sich diese mit Sicherheit nicht in Luft auf, oder?

Ja, das habe ich schon verstanden. Du akzeptierst die Entscheidung, fändest dann aber nach wie vor, dass sie von unmündigen Bürgern gemacht worden ist. Oder nicht?
Das klingt in etwa nach: Jeder, der nicht meiner Meinung ist, weiß nicht, was das Beste für ihn ist -> unmündig.

Nein, ich halte niemanden für unmündig, weil er andere Prioritäten setzt und deshalb
anderer Meinung ist, ich denke aber durchaus das meine Bedenken gegen eine Freigabe
eben nicht mit einem lapidaren Verweis auf persönliche Freiheit, jeder muss selber
wissen was er sich(anderen) antut und der Rest ist Kollateralschaden vom Tisch zu wischen sind.

Und was sind die Konsequenzen, die du daraus ziehst?

Das ich mich nicht darauf verlasse, dass andere das Richtige für mich entscheiden,
genauso wie ich meine Einstellungen immer wieder auf den Prüfstand stelle und
aus möglichst vielen Blickwinkeln zu beleuchten versuche. Ich traue mir genausowenig
wie allen anderen. Dies hat nichts mit Unmündigkeit zu tun, sondern damit das
jeder manipulierbar ist, durch einseitige (Des-)Informationen.
Deshalb engagiere ich mich, wenn ich die Gesellschaft in der ich lebe oder meine
Freiheit gefährdet sehe, auch wenn andere meine Meinung nicht teilen und ich bin
nur bereit Kompromisse zu akzeptieren, wenn sie meinen Bedenken Rechnung
tragen.

Gruss

PS Ich fühle mich so langsam wie eine Schallplatte mit Sprung, die sich ständig
mit andern Worten wiederholt. Da dies meiner Meinung daraus resultiert das du
nicht bereit bist dir eine wirkliche Meinung zu bilden, sondern lediglich zurecht deine
Freiheit eingeschränkt siehst und eine bessere Lösung forderst ohne konkrete
Vorschläge zu machen, genauso wie du ständig zwischen vollkommener Freigabe und Krücken
wie dem niederländischen Modell schwankst, macht diese Wortglauberei, denn eine
Diskussion ist es meiner Meinung nach nicht, keinen Sinn mehr.
 
Erstmal sind meines Wissens weder in den Niederlanden noch in Deutschland Tote
durch Cannabis zu beklagen. :wink: Schaust du dir im Gegensatz dazu die Zahlen
von Drogenabhängigen an, dann liegt Deutschland auch regelmässig bei ca 3%.
Unser System ist also genauso gut. :rolleyes:

Ich meinte auch Drogentote insgesamt. Und das sind wir vorne. ;)
Könnte also sein, dass man durch Erlauben von Cannabis davor zurückschreckt, härtere Drogen zu benutzen. Das spricht also ein bisschen gegen die Theorie als böse Einstiegsdroge.

Außerdem: Wenn du unser System als genauso gut empfindest, dann wäre eine Legalisierung möglicherweise - bei gleichbleibender Zahl an Abhängigen - eine Verbesserung Richtung persönlicher Freiheit mindestens.

Aber ich denke nicht, dass man diese Schlüsse einfach so ziehen kann. Auf Spekulationen darauf wollte ich eig. auch gar nicht eingehen.

Mein Argument war nur folgendes: Ein bisschen mehr Legalisierung bedeutet - wie NL zeigt - nicht automatisch eine Verschlechterung der gesellschaftlichen Situation bezüglich Drogenprobleme.
Irgendwie geht es also.

Vielleicht solltest du dir das niederländische Modell mal genauer Ansehen. Ich denke nicht
das dieses konform mit deinem Freiheitsempfinden läuft, da habe ja ich schon Probleme.
Angefangen beim Drogenpass, Zulassung und Verbot von CoffeeShops durch komunale
Behörden und vor allem das man für ein legales Geschäft sich aus illegalen Quellen
bedienen muss sind für mich eigentlich überhaupt keine Option. Zudem wurden
die Vorschriften in den letzten Jahren immer wieder verschärft, scheint in vieler
Hinsicht also doch nicht optimal zu laufen.

Es ist legaler als hier, und die Drogenprobleme sind weniger als hier.
Also insgesamt ein besseres Szenario. Ich sage nicht, dass wir alles genauso machen wie in NL, auch nicht, dass in NL alles perfekt ist und so weiter.
Das sage ich alles nicht. Ich sage nur: Dort haben wir mehr Legalisierung und weniger Drogenprobleme insgesamt.
Bedeutet: Mehr Legalisierung bedeutet nicht automatisch mehr Drogenprobleme. q.e.d.
Nur darum geht's!

Ja, aber durch eine Freigabe lösen sich diese mit Sicherheit nicht in Luft auf, oder?

Durch die Nicht-Freigabe ja auch nicht. ;S
Wenn du sagst, dass das Problem also unterschiedslos bleibt, ist gegen eine Freigabe nichts einzuwenden.

Das ich mich nicht darauf verlasse, dass andere das Richtige für mich entscheiden,
genauso wie ich meine Einstellungen immer wieder auf den Prüfstand stelle und
aus möglichst vielen Blickwinkeln zu beleuchten versuche. Ich traue mir genausowenig
wie allen anderen. Dies hat nichts mit Unmündigkeit zu tun, sondern damit das
jeder manipulierbar ist, durch einseitige (Des-)Informationen.
Deshalb engagiere ich mich, wenn ich die Gesellschaft in der ich lebe oder meine
Freiheit gefährdet sehe, auch wenn andere meine Meinung nicht teilen und ich bin
nur bereit Kompromisse zu akzeptieren, wenn sie meinen Bedenken Rechnung
tragen.

Das hört sich nun aber wieder ganz anders an. Aber nun gut, wenn du es so gemeint hast.
Jemand könnte also das Gleiche sagen wie du, aber trotzdem für Legalisierung sein. Ok.

und eine bessere Lösung forderst ohne konkrete
Vorschläge zu machen

Wie gesagt: Ich muss das nicht alles schon wissen und einen Komplettvorschlag haben um für mehr in Richtung Legalisierung zu argumentieren.
Ein Vorschlag unter anderem: Alles so lassen, nur Besitzverbot ersatzlos streichen. Vlt. auch persönliche Herstellung. Aber ich lasse mich nicht dazu nötigen mich festzulegen, wenn ich das noch nicht getan hab. Noch sind wir ja weit entfernt von Legalisierung. Wenn wir etwas näher dran sind, und ich mehr dazu gehört habe, dann kann ich dir auch eine konkretere Vorstellung bieten, was getan werden müsste. :wink:

genauso wie du ständig zwischen vollkommener Freigabe und Krücken
wie dem niederländischen Modell schwankst

Dann hast du das nicht ganz verstanden. Das NL-Modell war nur da um einen Satz zu zeigen. Mehr nicht! Den findest du oben hoffentlich und in ein paar Beiträgen zuvor auch.
 
Die Niederlande sind wohl das lächerlichste Modell einer Drogenfreigabe. Man erlaubt
Verkauf und Konsum in gewerblich geführten Betrieben und zwingt die Betreiber
den Bedarf aus illegalen Quellen zu decken. Amüsanter Weise zu einem guten Teil
aus Deutschland, weil hier die Strafen für den Anbau geringer sind.

Nur nochmal am Rande: Auch in den Niederlanden ist der Handel mit Cannabis nicht "erlaubt" sondern lediglich bis zu bestimmten Mengen geduldet. Aber man arbeitet teilweise daran um eben auch das Problem des illegalen Handels dahinter (wegen Herstellungsverbot) anzugehen.


Wenn ich auch mal so ins Blaue raten müsste, würde ich auch tippen, dass die Lebensqualität in einem Land auch mit der Not sich zuzudröhnen korreliert - wozu sollte man sich betäuben, wenns einem gut geht? Vielleicht ist es ja doch ganz gut Drogen weiter zu legalisieren, damit der Pöbel endlich mal Ruhe gibt

Ich denke auch das der "Zeitgeist" eine Rolle spielt. Raucher werden auch weniger und ebenso wird viel weniger harter Alk getrunken als noch vor 20 Jahren. Rauchen ist einfach "out" und man trinkt beim zusammensein auch viel oefter diese "Bier-derivate" oder etwas anderes.
 
Das haben sich Atomkraftbeführworter damals bestimmt auch gedacht ;)

Moment. Es ist ja nicht so, dass ich genannte und absehbare Probleme nicht thematisiere und erörtere. Das habe ich in jedem Punkt getan.
Die Atomkraftbeführworter haben das Problem der Endlagerung offen gelassen bzw. ausgelassen.
Aber das hat ja nichts damit zu tun, dass ich keine konkrete detailgetreue Gesetzesnovelle im Anschlag habe, sondern bloß eine ungefähre Vorstellung davon, die da konkret ist:
- nur Besitzverbot streichen
- oder evtl. zusätzlich Herstellung für persönlichen Gebrauch legalisieren
- evtl. zusätzlich legalisierter Verkauf an zertifizierten kompetenten Stellen, wie etwa Apotheken bei Medizin (und die Herstellung zur Deckung des Verkaufsbedarfs)

Ungefähr in die Richtung vertrete ich das und problematisiere und erörtere auch jede Problemstellung, die dazu genannt wird. Im Gegensatz beispielsweise zu vielen Atomkraftbefürworten bezüglich der Endlagerungsfrage.

Also die Analogie failed. :wink:

btw: Weniger Drogentote in Deutschland | Panorama Verantwortlich machen die jeweiligen Schlipsträger gute Beratungsstellen und die gestiegenen Zahlen der sichergestellten Drogen, Aushebung von Laboren/Plantagen.

Also ist primär eben nicht die Sicherstellung von persönlichem Besitz der dazu beigetragen hat, sondern klipp und klar an erster Stelle die Beratungsstellen und Aushebung von Elementen des Schwarzmarktes.
Die Sicherstellung ein paar privater Pflanzen im Wohnzimmer oder persönliche Besitztümer von Drogen können ja wohl kaum zur Senkung von Drogentoten in Deutschland beigetragen haben.

doch ganz gut Drogen weiter zu legalisieren, damit der Pöbel endlich mal Ruhe gibt ;)

Sehe ich nicht als Vorteil. Laute Argumente sind nicht unbedingt gute Argumente.
Wer ständig nervt mit lauten (aber schlechten) Argumenten, diesen "Pöbel" sollte man dann wohl lieber weiterertragen als nur klein bei zu geben um die Lautstärke zu senken.
 
Hi, dieses Thema hat auf beiden Seiten sinnvolle Argumente. Warum sollte man Cannabis nicht legalisieren, wenn Alkohol und Tabak auch legal sind und die Wirkung von häufigem Alkoholkonsum wesentlich gefährlicher ist. Andererseits finde ich eine Legalisierung beunruhigend, denn als nächstes würde dann die Legalisierung härterer Drogen diskutiert. LG
 
Andererseits finde ich eine Legalisierung beunruhigend, denn als nächstes würde dann die Legalisierung härterer Drogen diskutiert. LG

Über Jahrtausende hat die Menschheit überlebt obwohl Drogen nicht illegal waren. Wie sind die Menschen wohl damals damit umgegangen? Und wenn die Legalisierung von Drogen so schlimm für unsere Gesellschaft ist, wie haben die dann damals überhaupt überlebt und wieso gibt's die Menschheit überhaupt noch? Wie konnten sich die Hochkulturen entwickeln, obwohl sie die Freiheit des Rausches hatten?

Sicher, jede Handlung hat Auswirkungen auf unsere direkte Umgebung, aber unsere Gesellschaft als Ganzes würde es kaum verändern, so wie auch das Verbot von Drogen unsere Gesellschaft nicht besser gemacht hat. Warum also auf diese Freiheit verzichten?
 
Naja, die meisten Hochkulturen sind untergegangen. :D
Wer weiss schon was Nero geraucht hat bevor er Rom anzündete.:p
Wenn man durch die Welt der Literatur streift, wurden durchaus auch Drogenprobleme thematisiert.
Eigentlich kommt in fast jedem Werk zumindest ein der Trunksucht verfallerner vor
und selten werden die Positiv dargestellt

Ganz so unproblematisch war es also auch damals nicht.

Gruss
 
@end4win: Genau... man findet jede Menge zur Trunksucht in der Literatur vergangener Zeiten. Aber kaum etwas von Cannabis-Sucht o.ä.. Die sonst noch relativ häufig in der Literatur erwähnte Droge ist Opium, das vor allem in Büchern erwähnt wird, in denen es um Südsee-Reisen geht. Alle anderen Drogen findet man in der Literatur nur vergleichsweise selten, was daran liegt, dass sie gesellschaftlich nie ein so grosses Problem darstellten.

Komischerweise wurde also die problematischste Droge weiterhin legal gelassen. Nun kann man sich natürlich fragen welcher Sinn dahinter lag. Das Christentum vorzuschieben, ist imo etwas zu einfach gemacht. Man hätte den Konsum von Alkohol einfach auf Gottesdienste beschränken können. Damit wäre den Anforderungen der Kirche auch damals schon Genüge getan gewesen. Die Frage bleibt also offen: Warum ist die gesellschaftlich problematischste Droge weiterhin legal und warum verbot man ausgerechnet jene, die weitaus weniger Probleme verursachte? Wer das gern wissen möchte, der geht mal in's Hanf-Museum in Berlin und schaut sich dort die Dokus zur Nachkriegszeit an. Dann werden evtl. die wirtschaftlichen Interessen, die zum Verbot von Cannabis führten, etwas deutlicher und dann kommt evtl. auch gleich die Frage auf, ob dieses Verbot hinter diesem Hintergrund heute noch Sinn macht, wo wir ja mittlerweile wissen, dass Kunststoffe, die in den meisten Bereichen den Hanf ablösten, für unsere Natur enorm gefährlich sind und dass Dinge wie Rohstoff-Abhängigkeiten von Osteuropa heute keine wirkliche Rolle mehr spielen.
 
Es gehört wohl zur conditio humana Maßnahmen zu ergreifen, die den Bewusstseinszustand verändern. Selbst Musik, Kunst und Meditation beispielsweise kann man dazu zählen. Drogen gehören dann schon zu den extremeren Formen. Ich denke nicht, dass man den Mensch durch Verbote dazu erziehen kann diese Möglichkeiten abzulegen, und glaube auch nicht, dass man etwas davon hat zu versuchen ihn dazu zu zwingen.
 
@ alle
Da ich auf diese Argumente inzwischen mehrfach geantwortet habe, mal eine
ganz andere Frage an die Drogenkonsumenten:

Was ist so toll an einem Rausch, dass ihr darauf nicht verzichten wollt?

Gruss
 
Was ist so toll an einem Rausch, dass ihr darauf nicht verzichten wollt?

Ich denke da wirst du von jedem eine andere Antwort hören, da Drogen bekanntermaßen bei jedem anders wirken. Mir hat meine "Drogen-Zeit" über eine enorm schwierige Phase in meinem Leben hinweg geholfen, in der es recht heilsam war, dass ich durch Rausch Ablenkung von Gedanken hatte, die sonst vermutlich dazu geführt hätten, dass ich etwas ziemlich dummes getan hätte. Das ist auch der primäre Grund, warum ich die pauschale Verteufelung von Drogen ablehne. Rausch kann auch hilfreich sein um Erfahrungen zu verarbeiten. Man bekommt dadurch andere Sichtweisen auf diese Erfahrungen und kann sie damit leichter verarbeiten.

Die meisten Leute, die ich kenne und die kiffen, tun dies aber in erster Linie aus Entspannungsgründen. Bei Leuten, die regelmässig kiffen, hat es nämlich primär eine dämpfende Wirkung, die übrigens der von Hopfen sehr ähnlich ist, nur eben ohne die zusätzliche Wirkung von Alkohol. In Zeiten, in denen ich ausschliesslich THC konsumiert hatte, tat ich dies auch eher zur Entspannung und um mich beim Coden weniger ablenken zu lassen.
 
Die Amerikaner müssen sich langsam den Gegebenheiten ihrer international geführten Drogenprohibition stellen:

Vorstoß aus Südamerika: Gibt es Cannabis schon bald im Supermarkt? | DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN

Vorstoß aus Südamerika: Gibt es Cannabis schon bald im Supermarkt?
Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 22.05.13, 00:41 | 50 Kommentare

Der globale Krieg gegen Drogen sei gescheitert, sagen frühere Präsidenten Lateinamerikas. Sie fordern ein radikales Umdenken: Drogen sollen nicht mehr kriminalisiert werden. Dies würde die Gesundheit und die Sicherheit der Menschheit erhöhen. Tatsächlich wollen die Südamerikaner über Steuern endlich am Drogen-Geschäft mitverdienen.

Die veränderte politische Stimmung erhöhe nun den Druck auf Washington, auch die Gesetzgebung auf Bundesebene zu reformieren. Zudem könnten die USA ihren Einfluss bei den Vereinten Nationen geltend machen, um auch die internationale Drogenprohibition zu entschärfen.

Die Vorschläge basierten auf der Erwartung, dass es auch im kommenden Jahrzehnt eine Nachfrage nach psychoaktiven Substanzen geben werde und dass nur ein geringer Teil der Nutzer wirklich abhängig werde, so die Autoren des schriftlichen Appells.

Bei den ganzen Meldungen ethnischer Spannungen in Europa, sind das ja mal gute Nachrichten.

Pro Psilocybin!
 
Dass Gehirnareale aktiviert werden, die normal quasi aus sind. Daraus entstehen deutlich komplexere gedankliche Strukturen mit denen sich eben auch komplexere Zusammenhänge wesentlich leichter erkennen lassen. Die rechte Gehirnhälfte denkt im Kontext "alles ist eins" und die linke dank Neokortex denkt "alles ist gegensätzlich", also das duale Prinzip. Die Auflösung der Dualität führt zu einem realitätsnäheren Verständnis von der Welt.

Wir sind hier unter Programmierern, also: Stellt euch vor ihr schreibt in eure bestehende Klasse noch völlig neue Methoden dazu und mit denen könnt ihr die Datenstreams, die über die Sinneswahrnehmung reinkommen, zusätzlich anderes als normal interpretieren. Letztlich habt ihr einfach mehr Wissen aus den Daten ziehen können.
 
Rein aus medizinischer Sicht führt der Konsum von THC dazu, dass im Hirn weniger Signale verarbeitet (bzw Signale blockiert) werden, was u.a. zur Verschlechterung der motorischen Fähigkeiten oder des Kurzzeitgedächtnisses führt. Genauso wie Alkohol steigert es nicht irgendwelche Fähigkeiten, sondern beeinflusst nur das Urteilsvermögen.

Und da die Welt rational zu sein hat und man sie auch deswegen nur so zu erfassen hat, ist der Konsum nichts anderes als schlecht.

- Musik, Spiel und Komposition
- Dichtung
- Malerei, Bildhauerei
- Kultur und Bewegungen
- Sprituelle Erfahrungen und Religion

Alles völliger Schwachsinn, wenn der Rausch seine Finger mit im Spiel hatte. Also lasst die Finger davon und kauft lieber iPhones und guckt Fernsehen oder macht sonstige Dinge die andere auch begreifen können.
 
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