Schwarz-Gelb: Ein Fazit

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Vielleicht noch ein bisschen Realität?

  • Saudi-Arabien verfügt bereits über genug Panzer (~2000), um Aufstände niederzuschlagen
  • Leopard-2 ist nicht geeignet um Aufstände niederzuschlagen, da er zu mit 60 Tonnen zu schwer ist, um auf normalen Straßen zu fahren oder Brücken zu überqueren. Dieser Panzer wurde für das Gelände gebaut.
  • Lieferung passiert frühestens in zwei Jahren -> hat also wenig Einfluss auf die jetzigen Aufstände
Leider verlangt es Mühe an sachliche Informationen zu kommen, da die Presse in den letzten paar Jahren jedes Thema bis zum geht-nicht-mehr emotionalisiert.

Waffenlieferungen haben immer einen bitteren Beigeschmack, da der Sinn von Waffen nun einmal das Abschrecken oder Töten von Menschen ist. Entweder man kann damit leben oder nicht, wenn nicht, sollte man GARKEINE Waffen exportieren. An Russland/China mit gutem Gewissen Waffen zu liefern, aber bei den Saudis einen Aufstand machen, zeugt von Doppelmoral in Reinkultur.
 
xrayn hat gesagt.:
Saudi-Arabien verfügt bereits über genug Panzer (~2000), um Aufstände niederzuschlagen
Und deswegen ist es okay wenn man ihnen noch mehr, noch modernere Panzer verkauft?
xrayn hat gesagt.:
Leopard-2 ist nicht geeignet um Aufstände niederzuschlagen, da er zu mit 60 Tonnen zu schwer ist, um auf normalen Straßen zu fahren oder Brücken zu überqueren. Dieser Panzer wurde für das Gelände gebaut.
Seltsam, dabei wurde der Leopard 2A7, um den es afaik bei dem Deal geht, doch extra gebaut um in städtischen Gebieten eingesetzt zu werden:
Auszug aus dem Wikipedia-Artikel Leopard 2:
Eine der modernsten Varianten des Leopard 2 stellt der Leopard 2 PSO (Peace Support Operations) dar. Anfangs von KMW als eigenes Angebot für Einsätze im Ortskampf, sogenannte MOUT-Einsätze (Military Operations in Urban Terrain) entwickelt, wurde der PSO seit dem Bekunden des Interesses durch die Bundeswehr in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungszentrum Panzertruppen in Munster erprobt und verbessert. Er dient im Rahmen der Show of Force speziell friedenssichernden und -erhaltenden Maßnahmen .[30]
Quelle: Leopard 2

Vielleicht solltest Du Dir auch noch mal das "Werbefilmchen" von der Informationslehrübung (ILÜ) 2010 ansehen, wo explizit gezeigt wird wie toll man mit diesem Panzer die Sicherheitskräfte gegen mit Stöcken bewaffnete, besonders aggressive Aufständische unterstützen kann...:rolleyes:
youTube - ‪ILÜ 2010 - Leopard 2A7+‬‏

xrayn hat gesagt.:
Lieferung passiert frühestens in zwei Jahren -> hat also wenig Einfluss auf die jetzigen Aufstände
OK - das sagen wird dann potentiellen Opfern in zwei Jahren: He, das konnten wir doch nicht ahnen, wir haben den Deal immerhin schon vor zwei Jahren beschlossen...:rolleyes:
 
Und deswegen ist es okay wenn man ihnen noch mehr, noch modernere Panzer verkauft?
Damit wollte ich sagen, dass die Saudis bestimmt keine deutschen Panzer bestellt haben, um Aufstände niederzuschlagen (was in der Öffentlichkeit als Hauptwiderspruchsargument gehandelt wird), da sie bereits genug und besser geeignetere Panzer haben. Es könnte vielleicht ja wirklich sein, dass die Panzer als Verstärkung gegen den Iran eingesetzt werden sollen, oder dass sie eine Bedingung für den weiterhin regen geheimdienstlichen Informationsfluss aus Riad sind, oder die Saudis wollen sie haben, weil sie es können.

Seltsam, dabei wurde der Leopard 2A7, um den es afaik bei dem Deal geht, doch extra gebaut um in städtischen Gebieten eingesetzt zu werden:
Quelle: Leopard 2

Vielleicht solltest Du Dir auch noch mal das "Werbefilmchen" von der Informationslehrübung (ILÜ) 2010 ansehen, wo explizit gezeigt wird wie toll man mit diesem Panzer die Sicherheitskräfte gegen mit Stöcken bewaffnete, besonders aggressive Aufständische unterstützen kann...:rolleyes:
youTube - ‪ILÜ 2010 - Leopard 2A7+‬‏
Du hast du immer gefordert, dass man nicht alles glauben soll was man hört. Der Leopard 2A7+[0] (das "+" ist wichtig, um den es hier geht), wiegt 67,5 Tonnen, ist 10,97 Meter lang, 4 Meter breit und die Besatzung hat keine Möglichkeit direkt rauszugucken (ist auf die Sensoren von Innen angewiesen). Für wie geeignet schätzt du so ein Monster im Häuserkampf ein, wo es auf Wendigkeit ankommt? Und um nochmal auf das Gewicht zurückzukommen: 67,5 Tonnen - ich kenne kaum Straßen in Deutschland die soviel aushalten, ich kann mir nicht vorstellen, dass saudische Straßen besser sind als die in Deutschland.
Und das "Werbefilmchen" sieht auch nicht gerade nach Häuserkampf aus, dort ist die Rede von einem Checkpoint (idR außerhalb von Städten).


OK - das sagen wird dann potentiellen Opfern in zwei Jahren: He, das konnten wir doch nicht ahnen, wir haben den Deal immerhin schon vor zwei Jahren beschlossen...:rolleyes:
Ich habe jetzt noch einmal Punkte aufgeführt, warum nicht glaube, dass sich mit dem Leopard Aufstände niederschlagen lassen. Aber im vorherigen Post auch schon erwähnt, dass man sich bei jeglichen Waffenlieferungen darüber in klaren sein sollte, dass früher oder später damit Menschen getötet werden. Damit scheint aber selbst die Opposition kein Problem zu haben, in diesem Fall geht es ja wirklich darum, dass damit potenzielle Aufstände niedergeschlagen werden könnten.

[0] Leopard 2A7 + main battle tank urban operations data sheet specifications information description*-*Army Recognition*-*Army Recognition
 
xrayn hat gesagt.:
Der Leopard 2A7+[0] (das "+" ist wichtig, um den es hier geht), wiegt 67,5 Tonnen, ist 10,97 Meter lang, 4 Meter breit und die Besatzung hat keine Möglichkeit direkt rauszugucken (ist auf die Sensoren von Innen angewiesen). Für wie geeignet schätzt du so ein Monster im Häuserkampf ein, wo es auf Wendigkeit ankommt?
Hier noch einmal ein Auszug aus dem Wikipedia Artikel zum Leopard 2, zitiert wird aus dem Unterabschnitt Leopard 2A7+:
Um in allen Klimazonen, bei jeder Witterung und auch bei Nacht voll einsatzfähig zu sein, sind verbesserte Klimaanlagen („Kampfraumkühlanlage“), eine stärkere Stromversorgung und ein 360-Grad-Kamerasystem (MiniSight von Carl Zeiss Optronics) zur Rundumsicht integriert – mit Wärmebildgerät und Tagsicht für Einsätze in der Nacht oder bei widrigen Wetterverhältnissen. Da der Panzer im Orts- und Häuserkampf eng mit der Infanterie zusammenarbeitet und diese bei ihren Aufgaben unterstützen soll, befindet sich eine von außen zugängliche Kommunikationsplattform am Panzer, um der Infanterie sowohl die Kommunikation mit der Panzerbesatzung als auch die Kommunikation der Soldaten untereinander zu ermöglichen.[31][20]
Falls Du dem Wikipedia-Artikel partout nicht glauben willst, glaubst Du vielleicht den Militärfreaks von GlobalDefense.net:
Sein modular ausgelegtes Design gewährleistet den Einsatz des LEOPARD 2 A7+ sowohl im urbanen Gelände als auch in Kampfeinsätzen mit sehr hoher Intensität.
Der begeisterte Artikel über den Leo enthält auch ein hübsches Foto, das vom Hersteller Krauss-Maffei Wegemann höchstselbst stammt, und einen Leo 2A7+ zeigt, der mitten zwischen einigen Häusern geparkt ist...:rolleyes:

Außerdem macht sich jemand der Panzer auf Zivilisten loslässt wohl kaum Gedanken über die Infrastruktur, ob die Straßen nach dem Einsatz neu asphaltiert werden müssen oder das eine oder andere Haus zu Bruch geht, ist solchen Diktatoren vermutlich egal...;)
 
Hier noch einmal ein Auszug aus dem Wikipedia Artikel zum Leopard 2, zitiert wird aus dem Unterabschnitt Leopard 2A7+:
Falls Du dem Wikipedia-Artikel partout nicht glauben willst, glaubst Du vielleicht den Militärfreaks von GlobalDefense.net:
Der begeisterte Artikel über den Leo enthält auch ein hübsches Foto, das vom Hersteller Krauss-Maffei Wegemann höchstselbst stammt, und einen Leo 2A7+ zeigt, der mitten zwischen einigen Häusern geparkt ist...:rolleyes:

Außerdem macht sich jemand der Panzer auf Zivilisten loslässt wohl kaum Gedanken über die Infrastruktur, ob die Straßen nach dem Einsatz neu asphaltiert werden müssen oder das eine oder andere Haus zu Bruch geht, ist solchen Diktatoren vermutlich egal...;)
Ich kann nur nochmal an den gesunden Menschenverstand appellieren. Nur weil auf der Nimm2-Packung "mit viel Vitamin-C" drauf steht, glaubst du doch auch nicht, dass diese perfekt für eine gesunde Ernährung sind. Warum sollte ein skrupelloser Diktator, der über 500 Panzer verfügt, die beim niederschlagen von Aufständischen 10mal effizienter sind, sich deutsche Kampfpanzer kaufen, die ihm die halbe Stadt zerstören?!

Ich zweifle nicht an, dass mit diesen Panzern irgendwann einmal Menschen getötet werden könnten. Aber das die Saudis aus Angst vor Aufständen ins 2-3 Jahren jetzt Leopard 2 Kampfpanzer kaufen, entbehrt jeglicher Logik, wenn sie heute bereits alle nötigen Mittel besitzen um diese Effektiv zu bekämpfen.
 
Es ist doch wohl wesentlich wahrscheinlicher, dass die Saudis damit rechnen, dass sie genauso wie Irak und Lybien auch demnächst auf der Abschussliste der Amis landen und sich darauf vorbereiten wollen, solange sie noch können. Schliesslich sind die dortigen Herrscher genauso wie Gaddafi durch die Amis an die Macht gekommen und offenbar haben die USA mittlerweile beschlossen, dass das 'nen schlechter Schachzug war und sie lieber die direkte Kontrolle über's Öl haben wollen, weswegen sie jetzt nach und nach die ganzen eingesetzten Herrscher mit kriegerischen Mitteln wieder absetzen.
 
Da denke ich eher, dass sie auf der Verbündeten Liste der NATO stehen bei einer
Eskalation der Beziehungen zum Iran oder wenn sich im Irak oder Ägypten die innenpolitische
Lage nicht bessert, sondern zu einem Bürgerkrieg führt. Da bleibt Saudi-Arabien
zum einen als einziger Staat für Flüchtlingslager und als Aufmarschgebiet für grosse
Truppenverbände. Dort gibt es viel Platz um mal "unauffällig" ein grösseres Manöver
zu veranstalten.

Gruss
 
Das ist sicherlich die mehr oder weniger offizielle Begründung. Dennoch wären die Saudis ziemlich dumm, wenn sie diesen Umstand nicht dazu nutzen würden sich gegen die Öl-Gier der Amis abzusichern, die früher oder später auch ihr Land treffen kann und zwar spätestes dann, wenn sie nicht mehr nach deren Pfeife tanzen wollen.
 
xrayn hat gesagt.:
Warum sollte ein skrupelloser Diktator, der über 500 Panzer verfügt, die beim niederschlagen von Aufständischen 10mal effizienter sind, sich deutsche Kampfpanzer kaufen, die ihm die halbe Stadt zerstören?!
Ich kann nicht beurteilen ob die Panzer die Saudi Arabien bereits besitzt 10mal effizienter sind, denn ich bin nicht gerade ein Experte für Militärwaffen (und möchte es auch gar nicht werden). Aber nachdem was man in den Medien aufschnappen konnte und auch bei diversen Quellen im Internet nachlesen kann (2 habe ich bereits verlinkt) ist der Leo 2A7+ einer der modernsten Kampfpanzer der Welt und wurde explizit für MOUT-Einsätze (Military Operations in Urban Terrain) entwickelt - eben für die "Herausforderungen" moderner Armeen in asynchronen Konflikten...
Woher Du Deine Gewissheit nimmst, dass der Panzer zur Niederschlagung von Aufständen völlig ungeeignet ist, ist mir daher nicht ganz klar. Und was Deine Argumentation mit der "halben Stadt zerstören" angeht - Du hast aber schon mibekommen das die Regime in Libyen, im Jemen und in Syrien ganze Stadtviertel mit Panzern & Artillerie beschossen haben? Glaubst Du allen Ernstes ein "skrupelloser Diktator", der um den Machterhalt kämpft, schert sich einen Dreck um eine zerstörte Stadt?

xrayn hat gesagt.:
Aber das die Saudis aus Angst vor Aufständen ins 2-3 Jahren jetzt Leopard 2 Kampfpanzer kaufen, entbehrt jeglicher Logik, wenn sie heute bereits alle nötigen Mittel besitzen um diese Effektiv zu bekämpfen.
Das mag sein, aber was für Pläne Saudi Arabien jetzt genau mit den Panzern hat ist imho gar nicht der Punkt, der Punkt ist das die Bundesregierung die Lieferung von Panzern an ein Regime bewilligt hat, das gerade erst bewiesen hat das es keinerlei Skrupel hat Panzer gegen Zivilisten einzusetzen. Der Punkt ist das unsere Regierung, die den arabischen Bürgern mit leeren Worten ihre Sympathie und ihre Unterstützung vorgaukelt, mit ihren Taten in Wahrheit eines der autoritärsten Regime der Region unterstützt und mit der Lieferung von schweren Kriegsgerät für dessen Machterhalt sorgt...

Ich hoffe wirklich wir werden diese unsägliche Regierung bald los und ein Blick auf aktuelle Umfragen weckt da Hoffnung - immerhin kommen Union & FDP derzeit gerade einmal auf 35% (CDU/CSU 31% FDP 4%) und rot-grün (kein Fehler die SPD liegt mal wieder vor den Grünen) könnte mit einer absoluten Mehrheit rechnen (SPD 24% Grüne 23%).... Auch Merkels Beliebtheit ist weiter gesunken, mittlerweile sind sowohl Steinmeier, als auch Steinbrück im Volk beliebter als die Kanzlerin. Laut einer Forsa-Analyse ist vor allem die Steuersenkungsdebatte Schuld am weiteren Abrutschen von schwarz-gelb und der Kanzlerin, denn die Mehrheit des Volkes hält die Haushaltskonsolidierung für wichtiger als Steuersenkungen und hält die Pläne der Koalition für ein "rein Wahltaktisches Manöver". Vor diesem Hintergrund darf man auf die Zahlen der nächsten Woche gespannt sein, wenn auch noch die Auswirkungen der Leo-Debatte dazu kommen....:D
Quelle: Umfrage: Rot-Grün triumphiert, Union und FDP sacken ab - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

Bei Wahlen sehe es also derzeit recht trübe für schwarz-gelb aus, jetzt brauchen wir nur noch Neu-Wahlen - und die könnte es tatsächlich noch geben, wenn Schäuble die FDP weiter ärgert (z. B. mit solchen Meldungen: Schwarz-gelbe Reformpläne - Teure Steuerentlastung - Politik - sueddeutsche.de), die Meinungsverschiedenheiten zur Euro-rettung weiter zunehmen oder die interne Kritik an Merkel noch lauter wird....;)
OK, eigentlich kann ich mir nicht vorstellen das diese opportunistische und völlig prinzipienlose Koalition die Macht freiwillig aufgibt - aber man wird ja wohl noch träumen dürfen...:)
 
Bevor ihr euch hier weiter um Panzer streitet... Der Vater meiner Freundin hat bei Krauss-Maffei an der Entwicklung von dem Teil mitgearbeitet. Ich kann ihn, wenn er nächste Woche bei uns zu Besuch ist, gern mal fragen ob die Dinger für urbane Einsätze geeignet sind. :) Ich gehe jedenfalls davon aus, dass er das ist, da für den Leopard sogar spezielle Ketten zur Verfügung stehen, damit er auf betonierten Wegen weniger Schaden anrichtet und besser Bodenhaftung hat. Das hat er mir nämlich beim letzten Besuch erzählt.

Peter Mühlbauer bei Telepolis hat übrigens sehr schön die Lügen der schwarz-gelben Regierung bezüglich des Euros aufgezeigt: Von der Realität falsifiziert | Telepolis ...ein wirklich lesenswerter Artikel.
 
bitmuncher hat gesagt.:
Bevor ihr euch hier weiter um Panzer streitet... Der Vater meiner Freundin hat bei Krauss-Maffei an der Entwicklung von dem Teil mitgearbeitet. Ich kann ihn, wenn er nächste Woche bei uns zu Besuch ist, gern mal fragen ob die Dinger für urbane Einsätze geeignet sind.
Informationen aus erster Hand von einem Insider? Klingt gut für mich...:)

bitmuncher hat gesagt.:
Peter Mühlbauer bei Telepolis hat übrigens sehr schön die Lügen der schwarz-gelben Regierung bezüglich des Euros aufgezeigt: Von der Realität falsifiziert | Telepolis ...ein wirklich lesenswerter Artikel.
Interessanter Link! Mir reicht schon dieser Satz aus der Einleitung: So meint er unter anderem, dass die Klage alleine deshalb nicht zulässig sei, weil es kein "Grundrecht auf Demokratie" gebe, das ein Parlament daran hindert, sich durch Zahlungsverpflichtungen selbst zu entmachten.

Vielleicht bin ich ja zu müde, doch irgendwie erscheint mir diese Argumentation recht fragwürdig....8o
Ich schätze ich muss das morgen noch einmal in Ruhe durchlesen...;)
 
Der original Wortlaut aus der Erklärung des Bundestags lautet: Die Beschwerdeführer würden sich auf ein neuartiges Recht berufen, das bisher gar nicht existiere, nämlich ein umfassendes Grundrecht auf Demokratie.

Vielleicht glaubt mir ja jetzt mal jemand, dass wir nicht in einer Demokratie leben, sondern in einer Scheindemokratie, in der man seine Stimme am Wahltag in der Wahl-Urne beerdigt. Eigentlich müsste man die Bundestagswahl zum Volkstrauertag erklären, an dem wir um unsere verstorbene Stimme trauern dürfen. ;)

Und da hetzen alle über die DDR, wo genau das auch abgelaufen ist. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man sich totlachen. Aber dann hätte man ja einen doppelten Trauerfall. :P
 
Bin gerade in einem Sueddeutsche Artikel über diese Aussage gestolpert:
Da sich die Leopard-Panzer in der nun vorgesehenen Ausstattung gerade für die Bekämpfung von Unruhen im städtischen Umfeld besonders gut eignen, hätten sie vor dem Hintergrund der Unruhen in der Region nicht an Saudi-Arabien verkauft werden dürfen.
Im selben Artikel findet sich auch diese interessante Einschätzung der Außenpolitik von schwarz-geld:
Der Umgang mit den Unruhen in der arabischen Welt zeigt vielmehr, wie sehr die Bundesrepublik kurzfristig und in oft widersprüchlicher Weise reagiert, ohne von klar definierten Zielen und Strategien geleitet zu sein. Auf die Verbündeten in Nato und EU wirkt die deutsche Politik orientierungslos.
Quelle: Rüstungsgeschäft mit Saudi-Arabien - Der falsche Panzer, das falsche Land - Politik - sueddeutsche.de
 
Der Panzer-Deal spaltet die Union immer mehr, so beklagen sich mittlerweile CDU-Abgeordnete ganz offen darüber in dieser Angelegenheit von der Regierung schlecht, um nicht zu sagen falsch, informiert worden zu sein. So wurde, nachdem die Regierung sich unfähig gezeigt hat den Deal geheim zu halten, der Eindruck erweckt das es hier nicht um Profit, sondern um sicherheitsstrategische Interessen gehe und das gerade auch Israel den Deal unterstütze. So hatte der CDU Abgeordnete Roderich Kiesewetter bei der Debatte den Deal ausdrücklich verteidigt und, aufgrund von Informationen aus dem Kanzleramt, behauptet Israel „wünscht die Lieferungen nicht nur, es unterstützt sie ausdrücklich“. Mittlerweile gibt es dazu aber widersprüchliche Meldungen aus Israel:
„Von einer Zustimmung Israels kann keine Rede sein“, sagte dagegen Karl-Georg Wellmann, außenpolitischer Obmann der Unionsfraktion.
In einem Gespräch mit dem stellvertretenden israelischen Außenminister Danny Ayalon gewann Wellmann vielmehr den Eindruck, Israel stehe dem Geschäft zwar nicht ablehnend, aber skeptisch gegenüber.
Wenn ein Diplomat ausdrücklich sagt sein Land sehe etwas "skeptisch", kann man das tatsächlich wohl kaum als Unterstützung verstehen. Und auch der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Schimon Stein, sagt dazu:
„Israel soll kein Alibi sein“, sagte Stein, „weder für noch gegen“ das Panzergeschäft.
Und so ist es kein Wunder wenn Roderich Kiesewetter jetzt klagt: "Ich fühle mich nicht sauber informiert".
Quelle: Panzergeschäft mit Saudi-Arabien: CDU-Abgeordnete verärgert über Kanzleramt - Inland - Politik - FAZ.NET

Schon interessant zu wissen das unsere schwarz-gelbe Regierung ein solch kreatives Verhältnis zur Wahrheit hat, dass sie nicht nur die Bürger und die Opposition, sondern auch die eigenen Parteifreunde und Abgeordneten "nicht sauber informiert"...:rolleyes:

Übrigens hat auch Ex-Verteidigungsminsiter Volker Rühe (CDU) den Panzer-Deal scharf kritisiert:
"Dieses Waffengeschäft muss gestoppt werden", sagte er dem SPIEGEL. Die Bundesregierung fördere nur eine "scheinbare Stabilität", wenn sie dem autoritären Saudi-Arabien moderne Kampfpanzer des Typs "Leopard" 2 liefere. Wirkliche Beständigkeit erhalte das Land "nicht durch deutsche Panzer, sondern nur durch tiefgreifende Reformen". Deutschland sollte sich nicht "auf der falschen Seite der Geschichte wiederfinden".
Auch sonst hält Volker Rühe nicht mit seiner Meinung über die Arbeitsweise dieser Regierung hinter dem Berg - so rügte er kürzlich in einem Interview mit der FAZ ausdrücklich die Ergebnisse der schwarz-gelben Untersuchungskommission in der Kunduz-Affäre:
„Ich finde, dass der Berichtsentwurf von Union und FDP unrichtig ist.“ Er sei zudem „unanständig“ gegenüber Wichert und Schneiderhan.
[...]
Rühe kritisierte die einseitige Schuldzuweisung in dem Bericht scharf. Er sagte, Wichert habe sechseinhalb Jahre als Staatssekretär für ihn gearbeitet. „Er hat mir keinen Halbsatz vorenthalten.“
[...]
An die Adresse der Union sagte Rühe: „Ich fordere meine Partei zu einer objektiven und fairen Bewertung ohne politische Rücksichtnahme auf. Die Koalitionsfraktionen sollten den Bericht noch einmal überarbeiten und sich um eine faire Bewertung der beiden verdienten Männer bemühen.“
Im Klartext sagt Rühe also, dass die Regierung zwei verdiente Staatsdiener aufgrund politischer Rücksichtsnahme (der Bericht spricht KTzG von jeder Schuld frei & die Unions-Granden hatten dem Lügenbaron in der Kunduz-Affäre stets den Rücken gestärkt) in "unfairer" und "unanständigerweise" über die Klinge springen lässt...

Kein Wunder das die Kritik in der Union an der Regierung im allgemeinen und an Kanzlerin Merkel im besonderen (die "unsauberen Informationen" kamen ja aus dem Kanzleramt) immer lauter wird, so hatten gerade erst CSU-Politiker der Kanzlerin Führungsschwäche vorgeworfen - jetzt machen CDU-Politiker die Kanzlerin für das verheerende Umfragetief verantwortlich: So sagt der Vorsitzende der CDU Mittelstandsvereinigung Josef Schlarmann, das die Union so schlecht dastehe liege auch "an der Art und Weise, wie geführt wird". In der Euro- und Energiepolitik warf er der Regierung gar Orientierungslosigkeit vor. Auch der Vorsitzende des CDU Wirtschaftsrates, Kurt Lauk, bezeichnete die "Kehrtwende" in der Energiepolitik als unglaubwürdig und kritisierte dem Umgang mit der Schuldenkrise fehle es an "Klarheit" - das Umfragetief ist für ihn die logische Konsequenz schlechter Politik. Auch Jörg Schönbohm, früherer CDU-Innenminister in Brandenburg, vermisst bei seiner Partei ein "klares Profil" und sieht die CDU auf dem Weg der "Beliebigkeit" - im Klartext also des Opportunismus...
Quelle: Massive Kritik: Unionspolitiker macht Merkel für Umfragetief verantwortlich - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

Wie lange darf eine Regierung, deren Arbeit selbst von Parteifreunden als "orientierungslos", "beliebig", "unfair" und "unanständig" kommentiert wird, noch im Amt bleiben?

Edit:
Hab doch glatt die Quellenangaben zu Volker Rühes Kritik vergessen! Hier die Quelle zu seiner Kritik an dem Panzerdeal:
Waffen für*Saudi-Arabien: Ex-Minister Rühe fordert Stopp des Panzergeschäfts - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik
Und hier seine Kritik bezüglich der Kunduz-Affäre:
Kundus-Affäre: Koalition entlastet Guttenberg - Inland - Politik - FAZ.NET
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie lange darf eine Regierung, deren Arbeit selbst von Parteifreunden als "orientierungslos", "beliebig", "unfair" und "unanständig" kommentiert wird, noch im Amt bleiben?

So lange, bis es Alternativen gibt... also vermutlich noch problemlos für die nächsten paar Jahrzehnte. Oder glaubst du ernsthaft, dass sich mit einer anderen Marionette an der Spitze der CDU irgendwie wieder eine klare Linie zeigen würden. Das würde ja heissen, dass die CDU wieder eigenständig Politik machen und sich nicht ständig von NATO, EU und Machterhaltsbestreben leiten lassen würde. Naaa klar... und im Himmel ist Jahrmarkt.
 
bitmuncher hat gesagt.:
Das würde ja heissen, dass die CDU wieder eigenständig Politik machen und sich nicht ständig von NATO, EU und Machterhaltsbestreben leiten lassen würde.
Na ja, eigentlich hat die Union schon seit Adenauer, also praktisch seit ihrer Gründung, eine Politik der strikten Westbindung und der unbedingten Bündnistreue zur NATO verfolgt.
Und auch was die EU betrifft hat die Union stets eine starke Pro-Europa Politik vertreten. Die Maastrichter Verträge - bei denen die Unterzeichner sich nicht nur auf die Währungs- & Wirtschaftsunion, sondern auch auf eine gemeinsame Außen- & Sicherheitspolitik geeinigt haben und somit die EU aus der Taufe hoben - waren ja im wesentlichen das Produkt der Achse Berlin-Paris, damals vertreten von Kohl und Mitterand. Kohl selbst sieht sich nicht umsonst gern nicht nur als "Kanzler der Einheit", sondern auch als einer der "Väter Europas"...;)

Passend dazu hat er sich gerade mit heftiger Kritik an Merkels orientierungsloser & widersprüchlicher Europa-Politik zu Wort gemeldet - wörtlich sagte er wohl: "Die macht mir mein Europa kaputt".
Quelle: Euro-Krise: Kohl kritisiert Merkel - "Die macht mir mein Europa kaputt" - Politik - sueddeutsche.de

In dem Artikel melden sich auch Volker Buoffier und Kurt Lauk mal wieder mit kritik an Merkels Euopa-Politik zu Wort:
Auch andere prominente CDU-Politiker warnten Merkel angesichts der Euro-Krise davor, das europafreundliche Erbe der Partei zu verspielen. "Europa ist ein politisches Projekt. Es ist zu wichtig, um es den Ratingagenturen zu überlassen", sagte der hessische Ministerpräsident und stellvertretende CDU-Chef Volker Bouffier laut Spiegel. Auch der Wirtschaftsflügel der Partei vermisse eine klare Linie in der Europapolitik. "Das Letzte, was sich eine Exportnation Deutschland leisten kann, ist eine europaskeptische Bevölkerung", sagte der Chef des CDU-Wirtschaftsrats, Kurt Lauk. Die Bundesregierung müsse daher "jetzt in die Offensive gehen".

Edit:
Ich lese gerade das Kohl diese Kritik dementiert:
"Frei erfunden", dementiert nun der frühere CDU-Vorsitzende die Zitate in der Bild-Zeitung vom Montag. "Richtig ist: Ich bin - wie viele - besorgt über die Entwicklung in Europa und des Euro", sagte Kohl der Zeitung.
Quelle: Kohl dementiert Kritik an Merkel - In Sorge um Europa - Politik - sueddeutsche.de
 
Zuletzt bearbeitet:
Kohl hat aber noch darauf geachtet, dass nationale Interessen Deutschlands wenigstens einigermaßen gewahrt blieben und er hätte sich nie das Ruder aus der Hand nehmen lassen. Gerade jetzt, unter Merkel, merkt man aber, dass sie die Kontrolle total verloren hat und nur noch das tut, was das Europa-Parlament aufdiktiert. Und das widerspricht nunmal mittlerweile fast allen nationalen Interessen, denn auch dort geht es nur noch darum möglichst viel Macht zu bekommen und möglichst grosse Teile der Politik der Mitgliedsländer zu kontrollieren.
 
So, um die Diskussion um die Leopards abzuschliessen... Ich hatte nun die Gelegenheit Informationen direkt aus erster Hand zu bekommen. Der Leopard-Panzer ist sehr gut zum Einsatz im urbanen Gelände geeignet. Der Druck der Ketten ist nicht sonderlich hoch, da das Gewicht sich auf die Ketten verteilt und somit punktuell sehr gering ist. Theoretisch kann einem ein Leopard über den Fuss fahren, ohne dass man dabei verletzt wird. Dieses geringe Gewicht pro Quadratzentimeter sorgt z.B. auch dafür, dass der Leopard in weichem Sand nicht sonderlich tief einsinkt.

Zusätzlich gibt es für die Ketten Kunststoff-Teile, die man einschieben kann, so dass sie keine Schäden auf Strassenbelägen hinterlassen. Das wird z.B. bei der Überführung der Fahrzeuge und auf Teststrecken genutzt. Lediglich eine Drehung auf der Stelle kann zu Schäden des Untergrunds führen. Allerdings sind die Kunststoff-Teile für die Ketten nicht für den Dauereinsatz geeignet, vor allem dann nicht, wenn der Panzer mit hohen Geschwindigkeiten fährt, da die Reibung dabei den Kunststoff zerstört.

Kurzum: Der Panzer ist bedingt auch zum Einsatz gegen Demonstranten geeignet. Er würde dann allerdings eher zur Abschreckung eingesetzt. Zur direkten Bekämpfung von Demonstranten ist die Bewaffnung nicht ausgelegt. Da eignen sich kleinere Fahrzeuge mit besseren Nahkampfwaffen eher.
 
bitmuncher hat gesagt.:
Der Leopard-Panzer ist sehr gut zum Einsatz im urbanen Gelände geeignet.
Alles andere hätte mich auch sehr gewundert, denn aus welchem Grund sollte ein Waffenbauer einen modernen Panzer bauen, der für die Anforderungen in einem "modernen" Krieg überhaupt nicht geeignet ist? Für militärische Konflikte in der Gegenwart und der näheren Zukunft sind Städte, bzw. urban terrains, nun einmal die wichtigsten Kampfschauplätze - darin sind sich praktisch alle Militärstrategen einig und das kann man ja auch bereits beobachten. Ein Panzer der für dieses Gelände "völlig ungeeignet" wäre, wäre vermutlich genauso ein Verkaufsschlager wie eine aufblasbare Dartscheibe...:D
xrayn hatte weiter vorn in der Frage an den gesunden Menschenverstand appelliert und das war die Schlussfolgerung, die mir mein gesunder Menschenverstand nahegelegt hat.
 
Nicht einmal in der Sommerpause kommt die Spaß-Koalition zur Ruhe...:D

Der CDU-Haushaltspolitiker Norbert Barthle hat gerade einen Vorschlag unterbreitet, wie die Koalition die versprochenen Steuersenkungen finanzieren könnte - wir erinnern uns: Vor der Sommerpause hatten die Partei-Chefs von CDU/CSU & FDP noch hastig die Steuerentlastungen beschlossen, kommen soll diese Steuerentlastung aber erst im Wahljahr 2013 und sowohl die Höhe, als auch die Finanzierung dieser Entlastungen stehen bislang noch in den Sternen.

Vor diesem Hintergrund hat CDU-Mann Barthle also nun eine konkrete Idee vorgestellt - das Problem dabei: Er hat die Worte der Parteichefs für bare Münze genommen... Bei den geplanten Steuerentlastungen, so hatten die Chefs vollmundig versprochen, ginge es vor allem darum die "kleinen & mittleren" Einkommen zu entlasten. Und genau hier setzt Barthles Vorschlag an: Er will die versprochenen Steuerentlastungen für kleine & mittlere Einkommen finanzieren, in dem der Spitzensteuersatz angehoben wird - besonders die ledigen Spitzenverdiener hat Barthles wohl im Sinn, wörtlich sagte er laut diesem Spiegel Artikel:
"Wer als Lediger zwischen 100.000 und 250.000 Euro zu versteuern hat, würde einen etwas höheren Satz verkraften"
Vielleicht hätte Barthles - der übrigens kein unbedeutender Hinterbänkler, sondern der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion ist - zuvor die Modellrechnung des Steuerexperten Frank Hechtner von der Freien Universität Berlin lesen sollen, die zeigt das vor allem die großen Einkommen von den Steuersenkungsplänen profitieren würden. (Näheres zu dieser Modellrechnung findet sich hier: Reformvorhaben der schwarz-gelben Koalition - Geplante Steuersenkung entlastet vor allem Reiche - Politik - sueddeutsche.de Und auch bei SpiegelOnline findet sich hier etwas dazu - inklusive einer übersichtlichen Tabelle.)
Für seinen Vorschlag erntete Barthles unverzüglich Lob von Seiten der Opposition, doch auch die Reaktionen aus der Koaltition ließen nicht lange auf sich warten: So bügelte CSU-Chef Seehofer den Vorschlag mit den Worten "Ich sage: Hände weg von der Diskussion über eine Gegenfinanzierung für Steuererleichterungen" ab und FDP-Chef Rösler warnte die Union gar vor Kungeleien mit der SPD, für ihn steht jedenfalls fest: „Eine Interessensübereinstimmung von Christ- und Sozialdemokraten kann es bei höheren Steuern nicht geben“...:rolleyes:

Die Nervosität Röslers ist natürlich nicht unbegründet, sehen die meisten Umfragen die FDP derzeit bei drei Prozent und da Steuersenkungen ihr einziges Thema sind, sind Steuersenkungen auch die einzige Hoffnung der FDP auf einen Einzug in den nächsten Bundestag.

Das alles führt imho zu zwei Fragen:
1. Wenn sich die Koalition selbst in der Sommerpause streitet - wie lustig werden dann erst die Steuersenkungsverhandlungen im Herbst?
2. Wenn die CSU und die FDP bei so vielen kontroversen Themen einer Meinung sind (z. B. bei der Hotelsteuer oder der Ablehnung einer Erhöhung des Spitzensteuersatzes), warum bekriegen sie sich dann als "Wildsäue" gegen die "Gurkentruppe"?
 
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